Unscheinbar liegt die faszinierende Maya-Stätte Xunantunich im Regenwald von Belize. Wer hierher reist, erlebt nicht nur eine abenteuerliche Anfahrt mit einer handbetriebenen Fähre, sondern auch einen phänomenalen Ausblick vom El Castillo über den Regenwald nahe der Grenze von Guatemala. Ich nehme dich mit zu einem besonderen Reiseziel und auf eine Zeitreise in die Geschichte der Mayas in Mittelamerika.
Lohnt sich ein Besuch von Xunantunich in Belize?





Die Tempelanlage Xunantunich im mittelamerikanischen Belize ist ein historischer Zeitzeuge der Maya-Kultur, welche knapp 13 Kilometer südwestlich von San Ignacio nahe der Grenze zu Guatemala liegt. Der Name „Xunantunich“ bedeutet „steinerne Frau“ und geht auf eine Sage zurück, bei der im 19. Jahrhundert mehrfach eine junge steinerne Maya-Frauenstatue in der Tempelanlage gesehen worden sein soll.
Auf dem Gelände, dessen Spuren bis 600 v. Chr. zurückreichen, gibt es einen Ballspielplatz und mehrere Tempelanlagen, die in Gruppen eingeteilt sind. In Gruppe A findet man mehrere imposante Bauwerke, wie den El Castillo, eine 40 Meter hohe Tempelanlage, die man erklimmen darf. Die großen Gebäude wurden im 8 & 9. Jahrhundert n. Chr. errichtet und befinden sich auf dem 2,6 Quadratkilometer großen Kern der Stadt Xunantunich. Aus bisher unbekannten Gründen wurde Xunantunich um 1.000 n. Chr. verlassen.
Fototipp: Der beste Fotospot in der Tempelanlage Xunantunich ist vor und auf dem 40 Meter hohen El Castillo. Fotografierst du vor der Tempelanlage, kannst du die rekonstruierten Stuckfriesen und die zahlreichen Stufen des Bauwerks festhalten. Von der obersten Etage des El Castillos erhältst du einen einmaligen Rundumblick über den Regenwald, der sich besonders gut mit einer Panorama-Aufnahme festhalten lässt.
Anreise nach Xunantunich in Belize
| Lage: | südwestlich von San Ignacio |
| Erste Spuren: | 600 v. Chr. |
| Anreise: | Bus oder Auto zur Fähre |
| Must-Do: | Aufstieg zum El Castillo |
| Übersetzung: | „steinerne Frau“ |
Die Anreise zur Maya-Ruine Xunantunich im Distrikt Cayo ist von San Ignacio aus sehr einfach. Sie erfolgt mit dem Auto, Taxi oder dem öffentlichen Bus nach San Jose Succotz und dauert ca. 30 Minuten. Der Eingang kann nur mit einer handbetriebenen Fähre erreicht werden, die zu Fuß oder mit dem Auto auf Zuruf zwischen 7:30 Uhr und 16:00 Uhr genutzt werden kann.
Die Fähre ist kostenlos, über ein Trinkgeld freuen sich die Fährmänner. Auf der anderen Seite des Mopan Rivers führt ein steiniger Weg über wenige hundert Meter bis zu einem großen Parkplatz kurz vor dem Eingang.
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Sonnenschutz für den 2,5-stündigen Besuch
Wir planen unseren Besuch für vormittags ein, damit es noch nicht zu heiß wird. Generell ist es wichtig, ausreichend Sonnencreme und Sonnenschutz wie einen Hut einzupacken, da das Gelände fast nur am Eingang und weiter hinten im Wald Schatten bietet.
Ich empfehle außerdem festes Schuhwerk für den Ausflug, da es sich um ein recht weitläufiges Gelände handelt und der Aufstieg steinig ist. Am Eingang gibt es bei einem kleinen Kiosk eine Möglichkeit, Snacks und Getränke zu erwerben. Dennoch solltest du in einem Rucksack zusätzlich eigenes Trinken dabeihaben, um in der Hitze nicht zu dehydrieren.
Wir entscheiden uns für einen Besuch ohne Guide. Wer tiefer in die Maya-Geschichte eintauchen möchte, für den lohnt sich die Begleitung durch einen Guide, der flexibel am Eingang bezahlt werden kann. Sanitäranlagen befinden sich am Eingang hinter dem Parkplatz.
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Abenteuerliche Anreise über Mopan River per Fähre
Als wir der Fähre am Mopan River näher kommen, entdecken wir einige touristische Stände und einen Guide, der uns freundlich begrüßt und auffordert, mit unserem Auto an der Flussseite zu warten, bis die Fähre frei für die Überfahrt ist.
Nach wenigen Minuten geht es dann los: Alle Insassen bis auf den Fahrer sollen aussteigen und zu Fuß an Bord, während die Autos langsam auf die Fähre fahren. Die Überfahrt ist zwar nur kurz, aber dennoch abenteuerlich, da es ein wenig rumpelt.
Danach geht es über eine steinige Straße bis zu einem großen Parkplatz. Dort bezahlen wir die kleine Eintrittsgebühr am Kassenhäuschen. Dahinter entdecken wir ein kleines Besucherzentrum, das großartig über die Geschichte von Xunantunich informiert.
Ich bin erstaunt über einen Skelettfund, über den wir im weiteren Verlaufe unseres Besuchs mehr erfahren. Dann geht der Spaziergang zum Gelände und den historischen Gebäuden im Regenwald los.
Geführte Touren und Erlebnisse
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Grabkammer gilt als Besonderheit von Xunantunich
Wir schreiten durch den grünen Wald und plötzlich kann ich meinen Augen kaum trauen: Mehrere imposante Tempel türmen sich vor uns in dem gut sichtbaren Zentrum auf, einer größer als der andere. Wir erkunden zunächst die Gruppen B und C und hören ein Rascheln in den Bäumen. Mehrere Affen spielen in den Baumkronen und machen brüllende Geräusche, die über den gesamten Platz zu hören sind.
Ein tolles Bild ergibt sich mit den zahlreichen verfallenen Strukturen & Wohngebäuden, die von trockenem Gras überdeckt und von hohen Palmen umgeben sind. Ich stelle mir vor, wie das Leben hier wohl gewesen ist. Denn Xunantunich soll einst aufgrund der Lage zum Mopan Fluss ein wichtiger Kontrollpunkt für den Handel in der Region gewesen sein. Außerdem erfahren wir, dass im Juli 2016 eine 10 Quadratmeter große Grabkammer entdeckt wurde, die neben Grabbeigaben auch den Leichnam eines Mannes enthielt. Diese Grabkammer gilt als Besonderheit der Xunantunich Ruinenstätte. Sie ist der Fund, den wir im Besucherzentrum entdeckt hatten.
Während wir den Ballspielplatz erkunden und uns dem Wald nähern, werden wir von einem Guide darauf hingewiesen, nicht allein im Wald nahe der Grenze zu Guatemala herumzulaufen, da es gefährlich werden könnte. Hier ist also Vorsicht angebracht.
Aufstieg zum El Castillo über dem Regenwald
Zuletzt erwartet uns das unverkennbare Highlight des Geländes: Der Aufstieg zum 40 Meter hohen El Castillo, dem zweithöchsten Bauwerk in Belize. Mehrere Treppen reichen zunächst zu einer Höhe von ca. 20 Metern, hinter deren Steinen sich ehemals Wohngebäude befunden haben sollen. Die letzten 20 Meter handelt es sich um einen Pyramidenaufbau, dessen oberste Plattform einen Tempel darstellt.
Dieser besteht aus mehreren Räumen, die wir nach und nach gespannt erkunden. Wenn du durch die Gänge schreitest, dann schau unbedingt nach oben – vielleicht erkennst du Fledermäuse und außen ein imposantes Stuckrelief!
Von der Spitze aus werden wir mit einem beeindruckenden Fernblick über weite Teile von Belize und das daran angrenzende Guatemala belohnt. Diesen Anblick werde ich niemals vergessen und allein deswegen hat sich der Besuch so was von gelohnt!
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Fazit
Wer in die Maya-Kultur in Mittelamerika eintauchen möchte, der sollte einen etwa 2,5-stündigen Besuch der Tempelanlage von Xunantunich definitiv einplanen. Besonders der Aufstieg zum El Castillo ist ein Must-Do, um die atemberaubende Größe und die Lage im Regenwald zu begreifen. Wegen der naheliegenden Grenze sollte man sich jedoch vorsichtig verhalten und nicht zu tief in den Wald hineingehen.
Wenn du deine Reise in Belize fortsetzt, empfehle ich dir außerdem unbedingt einen abenteuerlichen Besuch in der ATM-Cave, einen sonnigen Bootstrip nach Caye Chaulker sowie zum zweitgrößten Barrier-Reef der Welt – dem Belize Barriere Reef, das vor allem durch das Blue Hole bekannt ist.
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