Kameni most: Wanderung zur Steinbrücke bei Banja Luka

Ich fühle mich winzig klein, umgeben von nacktem Fels. Direkt über mir spannt sich der gewaltige Bogen einer riesigen Steinbrücke. Inmitten einer idyllischen Landschaft hier im Balkan wirkt diese Felsformation, als sei sie vor langer Zeit aus dem Boden gewachsen. In der Landessprache heißt die riesige Steinbrücke „Kameni Most“ und ist eine noch recht unbekannte Sehenswürdigkeit, wie so viele schöne Plätze in Bosnien. Ob man hier wohl auch Seilklettern kann? Finden wir es heraus!

Lohnt sich die Wanderung zur Steinbrücke bei Banja Luka?

Wir sind auf einem Roadtrip durch Bosnien. Inzwischen haben wir schon einige der wirklich einzigartigen und meist wasserreichen Naturschönheiten dieses Landes gesehen und haben Lust auf mehr. Wir sind für ein paar Tage etwa 30 Kilometer südlich der Stadt Banja Luka, ganz im Norden Bosniens, und machen heute eine Wanderung zu einer riesigen Steinbrücke.

Entdeckt haben wir sie beim Vorbeifahren am Vrbas-Canyon, wo wir zunächst nicht genau wussten, was es mit dieser Felsformation auf sich hat. Doch nach kurzer Recherche ist der „Kameni Most“, wie sie in der Landessprache genannt wird, schnell als diese Steinbrücke identifiziert, und wir gehen auf Entdeckungstour.

Fototipp: Um die Steinbrücke in ihrer gesamten Größe fotografieren zu können, müsst ihr schon etwas weiter weg gehen. Am besten geht ihr den schmalen Forstweg in Richtung Krmine hinauf – hier bieten sich einige Möglichkeiten für tolle Fotos mit und ohne Personen.

Anreise nach Krmine bei Banja Luka

Lage:Krmine, Bosnien
Strecke:5 km
Höhenmeter:260 hm
Gehzeit:1,5 Stunden
Besonderheit:Klettermöglichkeit

Die Steinbrücke befindet sich in dem kleinen Bergdorf Krmine. Der Ort liegt auf einem Hochplateau einige hundert Meter über dem Vrbas-Canyon und ist über eine schmale Bergstraße mit vielen Serpentinen zu erreichen. Wir sparen uns die Auffahrt in das Dorf und beginnen die Wanderung zur Steinbrücke im unterhalb gelegenen Ort Krupa na Vrbasu.

Die Autofahrt führt euch durch Österreich und Slowenien nach Kroatien und dort über die Stadtautobahn bei Zagreb zum Grenzübergang Gradiška. Von der bosnischen Grenze fährt man eine knappe Stunde nach Banja Luka und eine weitere halbe Stunde in südlicher Richtung bis kurz vor den Ortseingang von Krupa na Vrbasu. Parkmöglichkeiten gibt es gegenüber dem Restaurant „Ducanova ADA“, dessen Adresse ihr am besten gleich ins Navi eingebt, um bestmöglich hinzufinden.

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Blick auf die Steinbrücke bereits am Parkplatz

Am Parkplatz angekommen, braucht man eigentlich nur den Blick nach oben zu richten, und schon sieht man den oberen Teil des Brückenbogens aus dem dichten Wald herausragen. Wir schnüren unsere Wanderschuhe und nehmen einen kleinen Rucksack mit Wasser und Snacks mit, da wir nicht genau wissen, wie weit es bis zur Brücke und um sie herum ist.

Für die kleine Wanderung ist das auch vollkommen ausreichend. Der Parkplatz ist bis auf zwei oder drei weitere Autos leer. An den Sehenswürdigkeiten ist hier selten viel los – etwas, das ich an Bosnien einfach sehr angenehm finde.

Aufstieg zur Steinbrücke nach Krmine

Wenige Meter vom Parkplatz entfernt führt eine kleine Brücke über den Vrbas-Fluss. Wir wandern zunächst noch flach an ein paar Häusern vorbei und steigen dann nach rechts gleich relativ steil einen schmalen Waldweg hinauf.

Der Weg durch den dichten Wald ist zwar nicht weit bis zur Steinbrücke, aber man überwindet schnell schon 150 Höhenmeter, bis man den Felsbogen sieht bzw. direkt davor steht. Wir kommen an zwei überdachten Rastplätzen mit Bänken vorbei, benötigen aber noch keine Pause.

Wir wollen die Brücke in ihrer ganzen Pracht bewundern und folgen dem nun schmaler werdenden Pfad weiter in Richtung Krmine. Hier haben wir wirklich einen perfekten Blick auf die Steinbrücke und einen tollen Fotospot. Ob man hier wohl auch mit einem Seil klettern gehen kann?

Durch die riesige Steinbrücke hindurch

Hier sieht es aus der Ferne so aus, als ob ein ganz schmaler Pfad direkt durch die Steinbrücke führt. Als ich es mir jetzt aus der Nähe anschaue, kann ich es kaum glauben: Sauber markiert entdecke ich an mehreren Stellen im Fels kleine Metallschilder mit dem Namen der Kletterroute und einer Schwierigkeitsangabe!

Wirklich erstaunt und überrascht zugleich stehe ich hier unter dem Felsbogen und blicke auf die gewaltigen Felswände um mich herum. An der rechten Felswand entlang können wir bis zum äußersten Ende der Brücke weiter bergauf wandern und auch hier gibt es weitere, niedrigere Kletterwände mit mehreren Bohrhaken. Was für eine Entdeckung für uns hier mitten im sonst so unberührt wirkenden Bosnien.

Auch interessant: Banja Luka – Naturbad in den heißen Quellen Bosniens

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Fazit

Noch ein paar Meter bergauf folgen wir dem schmalen Pfad an den Felsen entlang und erreichen einen unscheinbaren Parkplatz auf dem Hochplateau von Krmine. Hier weist sogar ein großes Hinweisschild „Kameni Most“ dorthin, wo wir gerade hergekommen sind. Wir wandern zurück zu unserem Ausgangspunkt und sind sehr beeindruckt von unserem heutigen Ausflug. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese riesige Steinbrücke bei einem Roadtrip durch Bosnien zu besuchen!

Wenn ihr hier in der Gegend von Banja Luka seid und noch Lust auf Sightseeing habt, empfehle ich euch, direkt in der Stadt die prunkvolle serbisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale zu besuchen. Auch die Ferhadija-Moschee ist sehr farbenfroh und einen Besuch wert. Für Aktive lohnt sich eine Wanderung auf den Banj Brdo – ein 431 Meter hoher Hügel mit einer Gedenkstätte, von dem aus man wohl den besten Blick von oben auf die Stadt Banja Luka hat. Außerdem findet ihr nur wenige Kilometer entfernt, die sehenswerten Krupa Wasserfälle.

Lage

Praktische Links

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