Die atemberaubende Naturlandschaft im Süden Kirgistans zieht Abenteurer aus aller Welt an, und der Travelers Pass im Süden des Landes verspricht ein unvergessliches Wandererlebnis. Eingebettet im majestätischen Norden des Pamirgebirges bietet die Grenzregion von Kirgisistan und Tadschikistan eine atemberaubende Kulisse für Outdoor-Aktivitäten. Kommt mit mir auf den Travelers Pass, einen der beeindruckendsten Aussichtspunkten des Landes auf 4.150 Metern Höhe!
Lohnt sich die Wanderung zum Traveler’s Pass in Kirgistan?




Die Wanderung vom Tulpar See zum Traveler’s Pass auf 4.150 Metern Höhe ist eine faszinierende Expedition durch die atemberaubende Natur Kirgistans. Nach einer Strecke von 7 Kilometern und etwa 4 Stunden erreiche ich den beeindruckenden Aussichtspunkt. Die Motivation hinter dieser Wanderung liegt in der spektakulären Aussicht auf die bunten Berge und bei klarem Wetter sogar den schneebedeckten Lenin Peak.
Wer will, kann die Strecke auch auf dem Rücken eines Pferdes zurückzulegen, die in einem der Jurtencamps am Anfang der Wanderung leben. Diese Option ermöglicht mir auf dem Rückweg der Wanderung, die Landschaft nochmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Fototipp: Am besten lässt sich das Gelände mit einer Drohne fotografieren, um die größte Flexibilität zu haben, die weißen Gletscher, bunten Berge und unbefestigten Wege auf einem Bild einzufangen. Andernfalls bietet sich das beste Panorama von einem kleinen Hügel links vom Traveler’s Pass an. Aufgrund des schmalen Weges und des unbefestigten Geländes sollte die Sicherheit jederzeit oberste Priorität haben.
Anreise zum Tulpar Lake in Kirgistan
| Lage: | 30 Kilometer südlich von Sary Mogul |
| Anreise: | 220 Kilometer von Osch |
| Must-Do: | Jurten-Übernachtung am Tulpar See |
| Beste Reisezeit: | Juni – September |
| Besonderheit: | Akklimatisierung an die Höhe nötig |
Die Wanderung zum Traveler’s Pass in Kirgisistan beginnt für mich in Osch, der zweitgrößten Stadt Kirgistans. Von dort aus fahre ich mit meinem schweren Backpack für umgerechnet 5 € mit einem Sammeltaxi nach Sary Mogul. Die rund 220 Kilometer lange Strecke von Osch ins südlich gelegene Dorf bietet bereits eine spektakuläre Kulisse durch die nahende Gebirgslandschaft.
Alternativ besteht die Möglichkeit, diese knapp 5-stündige Strecke mit einem Mietwagen oder Taxi zurückzulegen. Obwohl beide Optionen außerhalb meines Budgets liegen, könnte es für diejenigen, die Wert auf Flexibilität und Komfort legen, dennoch eine Überlegung wert sein.
Von Sary Mogul aus führt der Weg weitere 25 Kilometer zum Tulpar Lake. Diesen Abschnitt kann man entweder über eine 8-stündige Wanderung in Richtung der schneebedeckten Berge bewältigen oder alternativ ein Taxi nehmen. Ich habe mich für die zweite Variante (45 Min.) entschieden, weil ich mehrere anspruchsvolle Touren am Tulpar Lake geplant hatte.
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Akklimatisierung gegen die Höhenkrankheit
Um die Wanderung zum Travelers Pass optimal vorzubereiten, plane ich zwei Tage für die Akklimatisierung in Osch ein, gefolgt von einem weiteren Ruhetag in Sary Mogul vor meinem Aufbruch zum Tulpar See. Diese Zeit hilft mir, mich schrittweise an die Höhenlage zu gewöhnen und das Risiko der Höhenkrankheit zu minimieren.
Obwohl Jurtencamps verfügbar sind, entscheide ich mich für eine authentische Camping-Erfahrung und packe die entsprechende Ausrüstung ein. Ich suche mir eine ruhige Stelle am Tulpar See und schlage dort mein Zelt für zwei Nächte auf.
Auch wenn ich mich für den Monat Juli entschieden habe, können die Temperaturen in der Nacht auf den Gefrierpunkt sinken. Daher gehören, wie auf all meinen Reisen, ein Gaskocher, eine gut isolierende Isomatte und ein Winterschlafsack zu meiner Ausrüstung.
Allen, die noch nicht in einer Jurte übernachtet haben, empfehle ich jedoch, die Nächte in einem der Jurtencamps zu verbringen. Für 20 € bekommt man ein Bett in diesen traditionellen Unterkünften und dazu noch zwei Mahlzeiten.
Den Großteil meines Essens besorge ich in der letzten großen Stadt in Osch. Insbesondere frische Lebensmittel sollten dort gekauft werden. Ein kleiner Kiosk in Sary Mogul ermöglicht es, vereinzelt verpackte Lebensmittel nachzukaufen.
Ich kaufe Limonade, Brot, Joghurt, Wasser, Kekse, Schokolade und Fertignudeln und sorge somit dafür, genügend Proviant für die gesamte Wanderung dabei zu haben. Zusätzlich buche ich mir noch ein warmes Abendessen in einem der Jurtencamps, um wenigstens eine ausgewogene Mahlzeit am Tag zu mir zu nehmen.
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Murmeltiere und Adler als Wanderbegleiter
Der Tulpar See, eingebettet in die faszinierende Landschaft Kirgistans, ist nicht nur ein malerisches Gewässer, sondern auch von historischer Bedeutung. Seit Hunderten von Jahren ziehen Nomaden mit ihren Jurten durch die Täler und geben die Tradition an die nächste Generation weiter.
Am See spiegelt sich auch die reiche Flora und Fauna wider. Murmeltiere und Adler sind stetige Begleiter auf meinem Abenteuer. Die Wanderstrecke liegt im nördlichen Teil des Pamir Gebirges, dessen majestätische Gipfel den Hintergrund des Ausflugs bilden. Die Region ist bekannt für einige der höchsten Berge der Erde, die ihr den Spitznamen „Dach der Welt“ verleihen.
Durch die beeindruckende Berglandschaft Kirgistans
Die Sonne scheint und der Himmel ist blau, als ich mein Zelt öffne und diese faszinierende Wanderung vom Tulpar See zum Aussichtspunkt auf dem Traveler’s Pass vor mir liegt. Die 7 Kilometer lange Strecke, die in meinem Reiseführer mit einer Dauer von 4 Stunden angegeben ist, verspricht spektakuläre Ausblicke von meinem Ziel der Wanderung auf 4.150 Metern Höhe.
Wir verlassen die Jurten am Tulpar See und durchwandern grasbewachsene Hügel und kleine Seen. Bereits nach den ersten Minuten der Wanderung merke ich die Auswirkungen der Höhenlage; das Atmen wird mühsam. Die beeindruckende Berglandschaft spornt mich jedoch an, weiterzugehen. Ich nehme eine Kopfschmerztablette und einen kräftigen Schluck Wasser, woraufhin ich mich bereits deutlich besser fühle.
Danach begleitet uns für mehrere Kilometer ein Gletscherabfluss und schneebedeckte Berge, bevor wir ein großes Zwiebelfeld erreichen. Dort wachsen wilde Zwiebeln neben anderen bunten Blumen, die sich zu dieser Jahreszeit in ihrer vollen Pracht zeigen.
Ich packe erstmals mein Essen aus, das ich in Sary Mogul gekauft habe. Da es keine Möglichkeiten gibt, unterwegs etwas zu kaufen, habe ich meine gesamte Verpflegung im Rucksack dabei. Der unscheinbare, jedoch leicht zu folgende unbefestigte Weg führt mich weiter durch die beeindruckende Landschaft in Richtung Aussichtspunkt.
Bis zum Zwiebelfeld verläuft der Weg relativ flach. Doch bereits wenige hundert Meter dahinter nimmt der Pfad rapide an Höhenmetern zu, was immer häufiger zu Verschnaufpausen führt. Die letzten Meter zum Traveler’s Pass sind so steil, dass der Weg in Zickzack-Linien verläuft.
Vor mir schleppen Pferde die Ausrüstung von Bergsteigern, die sich zum Ziel gesetzt haben, in der nächsten Woche den Lenin Peak zu besteigen. Auf erstaunliche Weise schaffen es die Pferde auch, jeweils einen Reiter nach oben zum Ausgangspunkt zu befördern. Nachdem sie bereits den Sattel auf der anderen Seite des Aussichtspunktes heruntergelaufen sind, erreiche ich nach 4 Stunden die letzten Meter vor der besten Aussicht des Jahres – vielleicht sogar meines Lebens!
Die vielleicht beste Aussicht meines Lebens
Das Highlight der Wanderung ist zweifellos der majestätische Blick auf den Lenin Peak vor einem strahlend blauen Himmel. Nachdem ich meinen Rucksack abgelegt habe, erkunde ich die umliegenden Berge und Gletscher, indem ich meine Drohne in die Luft schicke. Die Bedeutung von Sonnenschutz wird mir klar, als ich in der Sonne sitze und die Höhenlage von über 4.000 Metern spüre, auch wenn die Temperaturen nicht über 20 Grad Celsius liegen.
Die Option, die Wanderung zum erweiterten Basecamp des Lenin Peak auf 4.400 Meter zu verlängern, besteht, erfordert jedoch eine Übernachtung, bevor man denselben Weg zurück zum Tulpar See geht. Dies habe ich nicht geplant und so mache ich an dieser Stelle kehrt und laufe die Zickzack Linien vorsichtig wieder hinab.
Auf dem weiteren Rückweg zum Tulpar See, dem Ausgangspunkt, halte ich einen Guide an, der mit mehreren Pferden unterwegs ist, und frage ihn, ob ich auf einem seiner Pferde zurückreiten kann. Das Reiten ermöglicht es mir, den Abstieg in weniger als 2 Stunden zu bewältigen.
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Fazit
Die Tageswanderung vom Tulpar See zum Aussichtspunkt am Travelers Pass ist ein unvergessliches Abenteuer, das mit atemberaubenden Ausblicken belohnt wird. Die bunte Berglandschaft und der schneebedeckte Lenin Peak bieten eine Kulisse, die mich ins Staunen versetzt. Die klimatischen und physischen Herausforderungen der Strecke, die auf 4.150 Metern endet, machen das Erreichen des Ziels umso befriedigender. Genügend Zeit für die Akklimatisierung vor der Wanderung einzuplanen ist genauso sinnvoll, wie seine Drohne für spektakuläre Aufnahmen mitzunehmen. Die Monate Juni bis September bieten die besten Voraussetzungen die Wanderung zu bestreiten, während Jurten die besten Unterkünfte für ein authentisches Erlebnis darstellen.
Für besonders Sportliche ist die „Heights of Alay“ Wanderung, eine fünftägige Expedition in der gleichen Region, oder die Weiterreise über die Grenze nach Tadschikistan auf dem Pamir Highway empfehlenswert.
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