Majestätisch ragen die Felswände und Gipfel in die Höhe, dazwischen Wiesen und beeindruckende Seen. Nicht umsonst tragen die Dolomiten in den Südtiroler Alpen das Siegel als Weltnaturerbe der UNESCO. Und diese fantastische Natur entdeckt ihr am besten auf den zahlreichen Wanderwegen hier in Norditalien. Die Auswahl ist groß, egal ob Anfänger oder Bergsteiger. Hier findet jeder seine passende Wanderroute. Welche Touren und Wanderstrecken sich in den Dolomiten lohnen, haben wir für euch zusammengefasst!
Die schönsten Wanderungen in den Dolomiten im Überblick
Die Dolomiten, auch bekannt als Dolomiti oder Dolomites, sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen in den italienischen Regionen Venetien und Trentino-Südtirol. Sie erstrecken sich über die Provinzen Belluno, Bozen – Südtirol und Trient. Seit 2009 gehören Teile der Dolomiten zum UNESCO-Weltnaturerbe. Hier finden sich Wanderungen für jeden Geschmack und jedes Fitnesslevel.
Der Labyrinthsteig am Latemar zum Beispiel beeindruckt mit einer mystischen Felslandschaft, erfordert aber Trittsicherheit. Zur Belohnung erreicht man gegen Ende den tiefblauen Karersee. Auf dem Hirzelsteig läuft man von Hütte zu Hütte und passiert dabei das Christomannos-Denkmal, eine Adlerstatue in luftiger Höhe. Der Bergsee Lech de Ciampedel erscheint nur im Frühling. Oder ihr wandert zum Sorapissee oder zum Pisciadù-See, beides wahre Naturjuwelen. Wer ein Wochenende Zeit hat, macht die zweitägige Rosengarten-Durchquerung: Euch erwartet Abenteuer pur, inklusive Übernachtung an einem eiskalten Bergsee.
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1. Labyrinthsteig: Am Fuße des Latemar

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| Strecke: | 12 km |
| Höhenmeter: | 560 hm |
| Gehzeit: | 4 Std. |
Der Labyrinthsteig befindet sich am Fuße des Latemar ist nach seiner labyrinthischen Strecke benannt. Der Pfad schlängelt sich an steilen Felswänden entlang, geht unter Felsblöcken hindurch und über steinerne Brücken. Große Felsbrocken des Berges haben hier eine einzigartige Mondlandschaft gebildet.
Ihr solltet auf der Tour auf jeden Fall einen Abstecher zum wunderschönen Karersee machen. Da die Wanderung relativ leicht ist, eignet sie sich auch hervorragend für Familien mit Kindern.
2. Rundwanderung um den Langkofel: Highlight in Gröden

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| Strecke: | 16 km |
| Höhenmeter: | 940 hm |
| Gehzeit: | 6 Std. |
Bei dieser Tour umrundet ihr den Langkofel. Auf Italienisch heißt er Sassolungo, das bedeutet so viel wie „langer Fels“. Und das passt, schließlich ist der Berg 3.181 Meter hoch. Die Tour beginnt am Sellajoch und führt über den Friedrich-August-Weg. Im Blick habt ihr imposante Gipfel wie die Grohmann-Spitze und den Zahnkofel, die alle über 3.000 Meter hoch sind.
Danach kommt ihr zur Plattkofelhütte und zur dahinter liegenden Seiser Alm, der größten Hochalm Europas. Mit der Comici-Hütte gibt es später noch eine Einkehrmöglichkeit. Nach einer Pause in der Comici-Hütte geht es durch die Steinerne Stadt zurück zum Sellajoch.
3. Hirzelsteig am Rosengarten: Am Christomannos-Denkmal vorbei

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| Strecke: | 9,3 km |
| Höhenmeter: | 350 hm |
| Gehzeit: | 2:45 Std. |
Der Hirzelsteig beginnt an der Kölner Hütte (2.337 m), erreichbar mit dem Lift von Welschnofen aus. Erstmal geht’s ein Stück bergab, dann führt der schmale, teils ausgesetzte Weg mit atemberaubendem Panoramablick in einem welligen Profil auf und ab. Hier braucht ihr Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!
Unterwegs passiert ihr das beeindruckende Christomannos-Denkmal, einen 2,7 Meter hohen Bronzeadler, der an den Tourismuspionier Theodor Christomannos erinnert. Dann erreicht ihr die Paolina-Hütte und könnt euch erstmal ausruhen. Wer nicht zurückwandern möchte, erreicht mit dem Paolina-Sessellift bequem die Siedlung Karersee im hinteren Eggental.
4. Umrundung der Drei Zinnen: Schönste Wanderung in Südtirol

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| Strecke: | 7 km |
| Höhenmeter: | 255 hm |
| Gehzeit: | 2,5 Std. |
Beginnt eure Wanderung beim Rifugio Auronzo (2.320 m). Der Schotterweg führt euch unter den beeindruckenden Südwänden der Drei Zinnen entlang zur Lavaredohütte (2.344 m), ideal für eine erste Pause oder sogar eine Übernachtung.
Unweit erinnert eine kleine Kapelle an die Bergopfer. Weiter geht es um das Karstplateau herum zur hübschen Langenalpe und vorbei an den malerischen Bödenseen, deren Wasser die imposanten Nordwände der Drei Zinnen widerspiegelt. Von hier dauert es noch etwa eine halbe Stunde, und ihr seid zurück an der Auronzohütte.
5. Wanderung durchs Langental: Versteckter Bergsee im Frühling

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| Strecke: | 5 km |
| Höhenmeter: | 170 hm |
| Gehzeit: | 2 Std. |
Ein paar Wochen im Jahr gibt es in den Dolomiten den versteckten See Lech de Ciampedel. Startet eure Wanderung im Langental bei Wolkenstein. Der Weg führt euch durch ein malerisches Tal, umgeben von imposanten Dolomitengipfeln. Mit etwas Glück seht ihr hier Steinböcke, Gämsen oder auch Rehe!
Nach einem letzten Anstieg werdet ihr von einer wunderschönen Blumenwiese empfangen. Der See selbst ist nur eine kurze Zeit im Frühling nach der Schneeschmelze sichtbar. Doch selbst wenn ihr den Moment verpasst, werdet ihr hier mit wunderschöner Natur belohnt.
6. Raschötz-Runde: Leichte Wanderung für die ganze Familie

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| Strecke: | 4 km |
| Höhenmeter: | 150 hm |
| Gehzeit: | 2,5 Std. |
Diese leichte Route im Naturpark Puez-Geisler ist für Wanderer jeden Alters geeignet und bietet spektakuläre Panoramablicke. Startet an der Bergstation der Standseilbahn Raschötz und folgt dem Weg Nr. 31 zum höchsten Punkt, dem Gipfelkreuz auf 2.281 Metern, mit herrlichem Blick auf das Eisacktal und das Sellajoch.
Dann erreicht ihr die Heilig-Kreuz-Kapelle, die im Jahre 1755 auf über 2.200 m Höhe erbaut und 2012 restauriert wurde. Anschließend geht es weiter zur Raschötzhütte. Hier könnt ihr euch einen Kaffee oder ein Bier gönnen, bevor es wieder zurück zur Bergstation geht.
7. Wanderung zum Sorapissee: Türkisblaue Perle der Dolomiten

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| Strecke: | 13 km |
| Höhenmeter: | 639 hm |
| Gehzeit: | 4 Std. |
Erlebt einen der spektakulärsten Bergseen in Italien – den Sorapis-See! Startet eure Wanderung am Passo Tre Croci und folgt dem Weg Nr. 215 zum beeindruckenden See. Auf 1.923 Metern Höhe erwartet euch das türkisfarbene Wasser, umgeben von majestätischen Felswänden.
Die Route führt euch durch abwechslungsreiche Landschaften mit schmalen Pfaden und steilen Aufstiegen. Hier habt ihr einen atemberaubenden Ausblick, unter anderem auf das faszinierende Farbspiel des Sees. Plant ausreichend Zeit ein und startet früh, um die Schönheit des Sorapis-Sees ohne die großen Menschenmengen zu erleben.
8. Wanderung auf der Seceda: Über Italien hinaus bekannt

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| Strecke: | 3,5 km |
| Höhenmeter: | 430 hm |
| Gehzeit: | 7,5 Std. |
Die Seceda ist über Gröden und Italien hinaus bekannt! Auf 2.519 Metern erwartet euch eine einzigartige Landschaft: steil abfallende Felsen auf der einen Seite und eine sanft ansteigende Alm auf der anderen.
Erwandert den Berg am besten bei der Seceda-Runde: Los geht’s an der Bergstation der Col-Raiser-Bahn und dann über 400 Höhenmeter aufwärts zum Aussichtspunkt auf 2.418 Metern. Auf dem Rückweg könnt ihr in mehreren gemütlichen Hütten einkehren.
9. Durchquerung des Sella Massivs: Durch die traumhafte Sella-Gruppe

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| Strecke: | 8,7 km |
| Höhenmeter: | 1.120 hm |
| Gehzeit: | 6:45 Std. |
Die Durchquerung der Sella ist eine der spektakulärsten Touren im Grödnertal. Die Strecke folgt weitgehend dem Dolomiten-Höhenweg. Vom Sellajoch aus wandert ihr erst zur Plan de Siela und dann weiter zur Plan de Roces. Gute Kondition und Schwindelfreiheit sind ein Muss, ebenso wie eine Kamera, um die fantastischen Ausblicke auf die Dolomiten festzuhalten.
Der Weg führt euch durch Schotterfelder, steile Felsstufen und atemberaubende Hochflächen bis zum blauen Pisciadù-See und endet schließlich am Grödnerjoch. Von dort geht es mit einem Bus zurück ins Tal.
10. Rosengarten-Durchquerung: Zweitägige Hüttentour im Val di Fassa
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| Strecke: | 19 km |
| Höhenmeter: | 1.255 hm |
| Gehzeit: | 8 Std. |
Zuletzt eine spektakuläre Wochenend-Ausflucht: Die Hüttenwanderung durch den Rosengarten führt von Vigo di Fassa in Trentino zuerst zum Kletterparadies Vajolettürme und dann über den Antermoia-Pass bergab zum eiskalten Antermoia-See. Wenige Meter davon entfernt befindet sich unser Nachtlager, die Antermoia-Hütte, in der ihr vorher euren Platz reservieren solltet.
Unweit von hier könnt ihr am nächsten Morgen einen 360-Grad-Blick auf fast alle bekannten Gipfel, darunter die Seceda, den Marmolada und den Platt- und Langkofel genießen. Der Abstieg zurück ins Fassatal ist steil – bewahrt euch ein paar Kraftreserven auf!
Weitere Reisetipps in den Dolomiten
Schon gewusst? Wanderstöcke können deine Wanderung erheblich erleichtern! Bergauf kannst du dich mit ihnen ein wenig hochschieben und bergab unterstützen, um deine Knie zu schonen. An schwierigen Stellen können sie auch dazu beitragen, deine Trittsicherheit zu verbessern. Allerdings erfordert es ein gewisses Maß an Übung, um das Gehen mit Stöcken zu meistern.
Anfangs können sie sich wie Fremdkörper anfühlen und eine koordinative Herausforderung darstellen. Am besten übst du auf leichten Wegen oder in der Ebene, bis deine Arme und Beine harmonisch zusammenspielen und die Stöcke zu einer wertvollen Hilfe werden. Hier findest du weitere hilfreiche Tipps für deine nächste Wanderung.
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