Wenn ihr Lust auf eine Zeitreise habt, dann auf in die ostbayerische Stadt Regensburg! Sie ist als Ganzes eine Attraktion, denn Regensburg gilt als die einzige deutsche Großstadt, die im Zweiten Weltkrieg unzerstört geblieben ist. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der weitläufigen Altstadt am Donauufer. Interessante Orte begegnen euch auf Schritt und Tritt, und dieses UNESCO-Weltkulturerbe könnt ihr ganz einfach zu Fuß erkunden. Dennoch ist Regensburg kein Museum und als städtisches Ausflugsziel unbedingt empfehlenswert. Unsere Reisetipps geben euch Orientierung.
Top-Sehenswürdigkeiten in Regensburg im Überblick
Regensburg in der Oberpfalz war jahrhundertelang als Freie Reichsstadt unabhängig von Landesherren. Seine Lage an Donau und Regen erwies sich als sehr lukrativ, was stolze Bürgerhäuser wie das Goliathhaus oder Geschlechtertürme wie den Goldenen Turm bis heute beweisen. Einige der schönsten Kirchen Bayerns befinden sich in Regensburg: Erlebt unbedingt die stimmungsvolle Atmosphäre im Regensburger Dom, in der Schottenkirche oder in der Basilika St. Emmeram.
Als Castra Regina wurde Regensburg von den alten Römern gegründet; bis heute zeugt das antike Stadttor Porta Praetoria davon. Zur Erholung bietet sich ein Spaziergang über die mittelalterliche Steinerne Brücke auf die naturbelassene Jahninsel an. Die 160.000 Einwohner Regensburgs haben wahrhaftig Glück, hier leben zu dürfen.
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#bayern
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1. Regensburger Dom: Lichtdurchflutete Gotik


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| Errichtet: | Ab 1275 |
| Türme: | 105 m hoch |
| Must-See: | Domschatz |
Der majestätische Regensburger Dom thront inmitten der einzigartigen, wohlerhaltenen Altstadt. Die monumentale Bischofskirche gilt als einzige gotische Kathedrale Bayerns. Sie besitzt zwei herrliche Kirchtürme, die allerdings erst im Jahr 1869 fertiggestellt wurden.
Wirklich mittelalterlich sind jedoch die farbigen Glasfenster. Sie lassen das gesamte Kirchenschiff geradezu himmlisch erstrahlen und gelten als ein kostbarer Schatz, der in ganz Deutschland seinesgleichen sucht. Ebenfalls ein echtes Kleinod ist die Allerheiligenkapelle aus dem 12. Jahrhundert, die von italienischen Baumeistern errichtet wurde. Der Kreuzgang des Regensburger Doms mit seinen eleganten Kreuzrippengewölben ist ein Refugium der Stille voller meditativer Kraft.
2. Steinerne Brücke: Älteste erhaltene Brücke Deutschlands

| Länge: | 336 m |
| Must-See: | Brückmandl |
| Errichtet: | 1135 bis 1146 |
Im 12. Jahrhundert erbaut, war die Steinerne Brücke im Mittelalter die einzige Donaubrücke weit und breit und bescherte der Stadt große Zolleinnahmen. Die 800 Jahre alte Steinbogenbrücke überquert die Donau mit insgesamt 16 Bögen.
Dieses altehrwürdige Wahrzeichen der Stadt ist zugleich eine wichtige Lebensader bis heute. Mittlerweile dürfen hier nur noch Fahrräder und Fußgänger den Fluss überqueren, denn der motorisierte Verkehr war eine zu große Belastung für das mittelalterliche Mauerwerk. Und so verbindet dieses Bauwerk wie eh und je die Altstadt mit dem beschaulichen Insel-Stadtteil Stadtamhof im Norden.
3. Walhalla: Tempel hoch über der Donau


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| Lage: | Donaustauf |
| Errichtet: | 1830 bis 1842 |
| Architekt: | Leo von Klenze |
Streng genommen befindet sich die Walhalla nicht in Regensburg selbst, sondern etwas weiter östlich in Donaustauf. Doch dieser Ausflug lohnt sich, denn von dem monumentalen Tempel auf dem Bräuberg habt ihr einen sagenhaften Blick über das Donautal.
Der klassizistische Architekt Leo von Klenze hat diesen, an das Athener Parthenon angelehnten, Bau im Auftrag des bayerischen Königs errichtet. Das Nationaldenkmal sollte an verdiente Deutsche erinnern und die Schmach der napoleonischen Eroberungen vergessen lassen. 1842 wurde die Walhalla eingeweiht. Herrscher, Feldherren, Wissenschaftler und Künstler werden durch Büsten geehrt, und die Marmorverkleidung macht den palastähnlichen Tempel zu einem Prachtbau.
4. Historische Wurstküche: Älteste Wurstbraterei der Welt
| Lage: | Thundorfer Straße |
| Errichtet: | 1651 |
| Spezialität: | Bratwürstl auf Kraut |
Die Historische Wurstkuchl findet ihr neben dem Zugang zur Steinernen Brücke. Seit 900 Jahren werden hier Wurst und Fleisch gebraten. Sogar die Abfallgrube des Braters „Chunrat der Choch vor prukk“ wurde bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt. Zahllose Knochen von Rindern, Ziegen, Schweinen und Geflügel hat man zutage gefördert.
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde ein neues Gebäude für die Wurstbraterei errichtet, das sich bis heute an die Stadtmauer anlehnt. Die Spezialität heißt „Bratwürstl auf Kraut“ und wird mit süßem Senf sowie Schwarzen Kipferln gereicht. Den wundervollen Blick auf die Steinerne Brücke und die blaue Donau gibt’s noch obendrauf.
5. Porta Praetoria: Antikes römisches Stadttor in Regensburg


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| Lage: | Nahe des Doms |
| Must-Do: | Durchschreiten |
| Errichtet: | Jahrhundert |
Bis heute erinnert der Name Regensburg an das antike römische Kastell Castra Regina. Hier schlugen die Legionäre im 2. Jahrhundert nach Christus ihr Lager auf. Später dienten die römischen Bauten als Steinbruch und sind heute im Stadtbild kaum noch zu sehen.
Eine Ausnahme bildet das ehemalige Nordtor von Castra Regina, das heute Porta Praetoria heißt. An Ort und Stelle wurde ein Brauereigebäude errichtet, und das Mauerwerk des Tores wurde einfach integriert. 1885 riss man das Brauhaus ab, doch bereits damals bestand Interesse an antiken Ruinen. Ihr könnt das Tor durchschreiten und euch wie die alten Römer fühlen.
6. Schottenkirche St. Jakob: Mittelalterliches Schottenkloster

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| Errichtet: | Im 12. Jahrhundert |
| Must-See: | Schottenportal |
| Baustil: | Hochromanik |
Rätselhaft, stolz und archaisch wirkt die Schottenkirche St. Jakob mit dem ehemaligen Schottenkloster. Wandermönche aus Irland und Schottland gründeten im 11. Jahrhundert mehrere bedeutende Klöster in Deutschland. Die Basilika St. Jakob in Regensburg gehört mit ihren beiden Türmen zu den schönsten hochromanischen Kirchen in Süddeutschland.
Berühmt und geheimnisvoll sind die Skulpturen und Reliefs am Schottenportal. Bis heute konnte deren Bedeutung nicht gänzlich entschlüsselt werden. Sicher jedoch sind Szenen zum Jüngsten Gericht sowie zu Himmel und Hölle dargestellt. Im Inneren könnt ihr Säulen und Rundbögen bewundern, die einst zum Kreuzgang des Schottenklosters gehörten.
7. Haus der Bayerischen Geschichte: Brandneues Museum

| Lage: | Donaumarkt 1 |
| Eröffnet: | 2019 |
| Architekt: | Stefan Traxler |
Vom Königreich Bayern ab 1806 bis zum Freistaat und größten Bundesland Deutschlands: Dies ist der Zeitraum, den das Museum für Bayerische Geschichte in Regensburg abdeckt. Der hochmoderne, großzügige Museumsbau wurde als Passivhaus konzipiert und benötigt daher nur wenig Energie.
Das Prestigeprojekt der bayerischen Landesregierung wurde kontrovers diskutiert. Es steht direkt am Donauufer, genau dort, wo vor bald 60 Jahren ein riesiges Verkehrsprojekt verwirklicht werden sollte. Jetzt könnt ihr hier das moderne Regensburg erleben und euch zugleich auf die Spuren der bayerischen Geschichte begeben.
8. Goliathhaus: Mittelalterliche Hausburg

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| Errichtet: | 1230/40 |
| Must-See: | Fassadengemälde |
| Maler der neuesten Version: | Franz Rinner |
Seit 1573 prangt das Monumentalgemälde des Kampfes von David gegen Goliath auf der Nordfassade der imposanten Hausburg nahe der Steinernen Brücke. Das Goliathhaus ist jedoch weitaus älter; Regensburger Patrizierfamilien erbauten es im 13. Jahrhundert. Denn in Regensburg gab es öfter mal Zwistigkeiten, und so waren Stadtburgen durchaus üblich.
Der wuchtige Hausturm im Westen und die hoch aufragende, steinerne Fassade wirken wirklich trutzig: Hier ging es jedoch nicht nur um Verteidigung, sondern auch um die Repräsentation von Macht und Stärke. Das Goliathhaus wurde einst auf den Fundamenten der Nordmauer des römischen Kastells errichtet.
9. Alte Kapelle: Pfalzkapelle mit barocken Fresken


| Errichtet: | Um 1000 |
| Must-See: | Deckengemälde |
| Hochaltar: | Simon Sorg |
Die Basilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle geht bereits auf das 9. Jahrhundert zurück. Sie gehörte zur bayerischen Königspfalz und wurde vom späteren Kaiser Heinrich II. noch prächtiger erneuert. Im 18. Jahrhundert hat man das Innere im Stil des Barock und Rokoko umgestaltet.
Die Deckenfresken, Skulpturen und Stuckaturen wirken wie ein monumentales Welttheater: Gefeiert wird das Leben und Streben Heinrichs II., der sein irdisches Dasein ganz auf die Erfüllung im Jenseits ausgerichtet hat – so jedenfalls lautet die Erzählung dieser barocken Überhöhung. Wie auch immer, das Erlebnis in dieser Kapelle ist definitiv erhebend und fasziniert bis heute.
10. Schloss Thurn und Taxis: Ehemalige Abtei St. Emmeram

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| Älteste Bauteile: | 12. Jahrhundert |
| Must-See: | Prunkräume |
| Besonderheit: | Umgebautes Kloster |
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist euch bestimmt ein Begriff. Sie repräsentiert ein uraltes Adelsgeschlecht und wohnt in jenem Schloss, das aus der Reichsabtei St. Emmeram hervorging.
Das Benediktinerkloster existierte etwa ein Jahrtausend, und die ältesten erhaltenen Bauteile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Heute könnt ihr den mittelalterlichen Kreuzgang, die fürstliche Gruftkapelle, die Kutschensammlung, die Schatzkammer und einige Prunkräume besuchen. Die Herren von Thurn und Taxis erhielten das Kloster im 19. Jahrhundert als Geschenk und bauten es nach ihrem Geschmack um.
11. Goldener Turm: Geschlechtertürme in Regensburg

| Lage: | Regensburger Altstadt |
| Must-See: | Baumburger Turm |
| Errichtet: | Ab. 12. Jahrhundert |
Nicht ohne Grund trägt Regensburg den Beinamen „Manhattan Bayerns“. Erwartet jedoch keine glitzernde moderne Skyline, denn die Wohntürme stammen aus dem Mittelalter.
Ähnlich wie in San Gimignano in der Toskana trieben die reichen Patrizierfamilien Regensburgs ihre trutzigen Statussymbole immer weiter in die Höhe, um sich gegenseitig zu übertreffen. Gleichzeitig wollten sie sich vor feindlichen Nachbarn schützen, wenn auch eher symbolisch. Der höchste der bis heute erhaltenen Geschlechtertürme ist der Goldene Turm (42 m), errichtet um 1420. Ebenfalls eindrucksvoll ist der Baumburger Turm mit 28 m Höhe. Insgesamt sind etwa 20 Wohntürme in Regensburg erhalten.
12. Jahninsel: Spektakulärer Blick auf die Altstadt von Regensburg
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| Lage: | Gegenüber der Altstadt |
| Must-Do: | Spazieren gehen |
| Größe: | 29 Hektar |
Die Jahninsel ist die grüne Lunge Regensburgs. Ihr erreicht sie, wenn ihr über die historische Steinerne Brücke geht. Von der Jahninsel aus habt ihr einen unschlagbaren Blick auf die Altstadt.
Lauft ihr auf der kleinen Donauinsel weiter, kommt ihr durch Auenwald, der vielen Tieren ein Refugium bietet – aber auch erholungssuchenden Großstädtern. Eigentlich liegen hier zwei miteinander verbundene Inseln, nämlich der Obere und der Untere Wöhrd, was so viel wie „Flussinsel“ bedeutet. Der östliche Zipfel des Oberen Wöhrd heißt Jahninsel, aber auch anderswo entlang des Regensburger Donauufers könnt ihr wundervolle Spaziergänge unternehmen. Macht euch auf zu Erkundungstouren!
Weitere Reisetipps in Bayern
Schon gewusst? Regensburg zu Fuß zu erkunden ist schon eine wunderbare Erfahrung, aber warum nicht eine Rundtour mit dem Donauschiff unternehmen oder mit der Bimmelbahn durch die Altstadt fahren? Sogar eine Kanutour auf den Flüssen Naab und Regen rund um Regensburg bietet sich an. Die alte Reichsstadt hat eine traumhafte Umgebung, und das Donautal bietet noch viele weitere Sehenswürdigkeiten: Nur wenige Kilometer entfernt bahnt sich die Donau beim Donaudurchbruch Weltenburg ihren Weg durch den Fels. Auch die monumentale Befreiungshalle Kelheim, die über dem Donau- und dem Altmühltal thront, ist nicht weit.
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