Patagonien ist ein Top-Reiseziel für Naturliebhaber und alle, die Einsamkeit und wilde Natur als größte Attraktion einer Reise empfinden. Die Region erstreckt sich über den Süden Argentiniens und Chiles. Unzählige Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele, darunter spektakuläre Nationalparks und Gletscher, befinden sich auf der chilenischen Seite. Viele interessante Orte Patagoniens liegen jedoch auch im Süden Argentiniens. Wir zeigen euch die schönsten Reisetipps für dieses größtenteils naturbelassene Stück Erde.
Top-Sehenswürdigkeiten in Patagonien im Überblick
Patagonien ist die Bezeichnung für die Region in Südamerika, die sich über die südlichsten Teile Argentiniens und Chiles erstreckt. Wie groß die Gesamtregion ist, lässt sich schwer genau bestimmen. Das argentinische Patagonien soll jedoch eine Fläche von etwa 800.000 km² umfassen, der chilenische Teil rund 240.000 km². Die Region ist spärlich besiedelt – die Rede ist von einem Einwohner pro km² in Chile.
Doch die größten Attraktionen Patagoniens sind ohnehin nicht Städte wie Ushuaia, sondern die wilde Natur. Zu den bekanntesten Nationalparks zählen der Torres-del-Paine-Nationalpark und der Laguna-San-Rafael-Nationalpark. Die raue Natur Patagoniens zeichnet sich durch schneebedeckte Berge wie das Fitz-Roy-Massiv, den Perito-Moreno-Gletscher und andere Gletscher sowie einzigartige Fjorde und vieles mehr aus.
—Â
#südamerika #patagonien
Fototipp: Folgt HOME of TRAVEL auf Instagram, um neue Aktivitäten und interessante Orte für eure nächste Reise zu finden. Außerdem stellen wir regelmäßig interessante Reiseblogger vor, die von ihren Abenteuern berichten. Hier abonnieren >
1. Torres del Paine Nationalpark: Einer der schönsten Nationalparks Patagoniens


Auch interessant: Die schönsten Nationalparks der Welt
| Lage: | Chile |
| Größe: | + 180.000 ha |
| Must-Do: | Wandertour |
Der Nationalpark Torres del Paine gehört bei fast allen Patagonien-Reisenden auf die Bucketlist. Er liegt im Süden Chiles, gut 75 km nördlich der Stadt Puerto Natales, rund um die Berge der Cordillera del Paine. Seine Gipfel erstrecken sich bis auf gut 3.000 Meter Höhe, teils ist er von Gletschern bedeckt.
Ihr könnt in dem Nationalpark Ein- oder Mehrtageswanderungen unternehmen, ebenso wie klettern – in einer Landschaft aus steilen Bergen, Fjorden, Seen, aber auch Sümpfen und Wiesen. Mit etwas Glück seht ihr dabei den Anden-Kondor und viele weitere wilde Tiere.
2. Perito-Moreno-Gletscher: Weltweit einziger noch wachsender Gletscher

Auch interessant: Gletschertrekking am Großglockner – Gigantische Eismassen
| Lage: | Los Glaciares NP, Argentinien |
| Gletscherwand-Höhe: | ca. 70 m |
| Must-See: | Eisabbrüche |
Der Perito-Moreno-Gletscher liegt im Los Glaciares Nationalpark in Argentinien und weist eine Besonderheit auf: Während überall die Rede von Gletscherschmelze ist, wächst der Perito-Moreno täglich weiter.
Dennoch könnt ihr auch dort das Phänomen abbrechender Gletscherkanten beobachten – zu Fuß von einem Holzsteg auf der Magellanhalbinsel aus oder bei einer Bootstour. Ein Must-See nennt sich „Kalben“: Dabei krachen etwa stündlich Eisbrocken von der rund 70 m hohen Gletscherfront ins Wasser und verursachen hohe Wellen. Ihr könnt eine Boots- gut mit einer Wandertour oder Gletscherwanderung verbinden.
3. Fitz Roy Massiv: Wander- und Kletterparadies mit steilen Granitbergen

Auch interessant: Die besten Sehenswürdigkeiten in Argentinien
| Lage: | Los Glaciares NP, Argentinien |
| Fitz Roy Höhe: | 3.406 m |
| Must-Do: | Wanderung ab El Chaltén |
Das Fitz-Roy-Massiv ist ein Bergmassiv, das ebenfalls im Nationalpark Los Glaciares in Argentinien liegt. Ihr erreicht es vom Dorf El Chaltén aus.
Die bekanntesten Gipfel des Massivs sind der Fitz Roy, 3.406 m hoch, und der Cerro Torre, 3.128 m. Die Spitzen beider Granitberge, bedeckt von Schnee und Eis, gelten als nahezu unbezwingbar. Doch auch Wander- und Klettertouren weit unterhalb der Gipfel lohnen sich. Von El Chaltén aus starten geführte Tageswanderungen von etwa acht Stunden zu den beiden Seen Laguna de los Tres und Laguna Torre.
4. Isla Magdalena: Insel der Pinguine

Auch interessant: Die besten Sehenswürdigkeiten in Chile
| Lage: | bei Punta Arenas, Chile |
| Must-Do: | Bootstour & Spaziergang |
| Beste Reisezeit: | Okt.-März |
Im Süden Chiles, 35 km nordöstlich von Punta Arenas, liegt in der Magellanstraße die Isla Magdalena. Ihr könnt sie bei einer Bootstour (ca. zwei Stunden) erreichen, allerdings nur im Sommer – auf der Südhalbkugel von Oktober bis März.
Die Insel ist Teil des Naturmonuments „Los Pingüinos“ und einer der Hotspots in Chile, um Pinguine zu beobachten. Dort leben rund 60.000 Brutpaare von Magellanpinguinen. Besucher dürfen, umgeben von den Tieren, einen Spaziergang auf der Insel bis zum Inselleuchtturm machen. Vom Boot aus könnt ihr oft Delfine, Seelöwen und andere Tiere sehen.
5. Cueva del Milodón: Höhle mit Überresten eines prähistorischen Riesenfaultiers

| Lage: | Torres del Paine NP |
| Länge: | ca. 200 m |
| Must-See: | Riesenfaultier-Denkmal |
Die Cueva del Milodón ist eine berühmte Höhle im Nationalpark Torres del Paine in Chile. Sie gilt seit 1993 als Nationaldenkmal. Benannt ist die etwa 200 Meter lange Höhle nach dem „Mylodon“, einem prähistorischen Riesenfaultier.
Ein deutscher Abenteurer entdeckte dort 1895 dessen Überreste. Noch heute steht am Eingang ein Denkmal, das das Tier in Originalgröße abbildet. Es soll etwa drei bis vier Meter lang gewesen sein und vor etwa 10.000 Jahren ausgestorben sein. Ihr könnt das Höhlensystem mit insgesamt vier Höhlen erkunden und dabei mehr über seine Geschichte lernen.
6. Carretera Austral: Eine der schönsten Straßen Chiles

Auch interessant: Die schönsten Roadtrips in Europa
| Länge: | 1.247 km |
| Must-Do: | mehrtägigen Roadtrip |
| Must-See: | Park PumalÃn |
Wenn ihr einen Roadtrip in Patagonien plant, gibt es keine schönere Straße dafür als die 1.247 km lange Carretera Austral, die oft als „malerischster Highway der Welt“ bezeichnet wird. Sie führt von Puerto Montt nach Villa O’Higgins.
Unterwegs könnt ihr die verschiedensten Reiseziele erkunden, darunter den Regenwald-Park PumalÃn, die Thermalquellen von Puyuhuapi, den Nationalpark Queulat oder den Fluss Futaleufú, der ideal zum Raften ist. Der Palena-Fluss eignet sich dagegen hervorragend zum Sportfischen, während rund um die Seen Lagos Espolón und Loncolao Wandern angesagt ist. Das Städtchen Tortel erinnert wiederum an ein norwegisches Fjorddorf.
7. PenÃnsula Valdés: Das tierreiche UNESCO-Weltnaturerbe

Auch interessant: Whale Watching in Hermanus – Die Hauptstadt der Wale
| Lage: | Argentinische Atlantikküste |
| Must-Do: | Whale Watching |
| Besonderheit: | große Biodiversität |
Etwa auf halber Höhe der argentinischen Atlantikküste liegt die PenÃnsula Valdés – eine Halbinsel, die seit 1999 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt.
Auf rund 3.600 Quadratkilometern beheimatet das Welterbe ein Paradies an Biodiversität, das heißt die verschiedensten Tierarten an Land und im Wasser. Dazu gehören unter anderem Wale – vom Hafen in Puerto Pirámides könnt ihr Bootstouren zum Whalewatching unternehmen. Auch See-Elefanten und Magellan-Pinguine leben auf der Halbinsel, neben Alpakas, Guanakos und vielen weiteren Tieren. Damit ist Valdés ein Must-See für Naturfotografen, eignet sich aber auch für entspannte Strandspaziergänge und „Safaris“.
8. Laguna San Rafael Nationalpark: Heimat eines beeindruckenden Gletschers


| Lage: | Chile |
| Must-Do: | Bootstour Laguna |
| Besonderheit: | kalbender Gletscher |
Der Laguna-San-Rafael-Nationalpark liegt in Chile, etwa 120 km südlich von Puerto Chacabuco. Er umfasst 17.000 km² und gilt seit 1970 als UNESCO-Biosphärenreservat.
Der höchste Berg des Nationalparks ist der Monte San ValentÃn mit 4.058 m, doch ein Highlight des Areals ist der San-Rafael-Gletscher, eine der schönsten Attraktionen Patagoniens. Man kann beobachten, wie er in die Laguna San Rafael kalbt – am besten bei einer Bootstour. Empfehlenswert ist außerdem die Fährfahrt von Puerto Montt zur Laguna, durch vielseitige Kanäle und entlang der zerklüfteten Küste.
9. Catedral de Marmol: Marmorhölen im Lago Carrera


Auch interessant: Die besten Sehenswürdigkeiten in Bolivien
| Lage: | Chile |
| Must-Do: | Bootstour |
| Beste Reisezeit: | November bis Februar |
Die Catedral de Mármol in Chiles Region Aysén ist ein Naturwunder aus Marmor, das durch Wind und Wasser geformt wurde. Die weißen, grauen und blauen Felsformationen im türkisfarbenen General Carrera-See bieten ein faszinierendes Farbenspiel.
Von Puerto RÃo Tranquilo aus starten Boots- und Kajaktouren, um die Höhlen zu erkunden. Kajaktouren ermöglichen ein intensiveres Erlebnis, während die beeindruckenden Lichtspiele besonders morgens und abends zur Geltung kommen. Ein einzigartiges Ziel für Naturliebhaber und Fotografen.
10. Ushuaia: Die südlichste Stadt der Welt


| Lage: | Feuerland, Argentinien |
| Must-Do: | Bootsfahrt Beagle-Kanal |
| Must-See: | Nationalpark Feuerland |
Ushuaia am südlichen Zipfel Argentiniens gilt als südlichste Stadt der Welt und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Antarktisreisen und Outdoor-Aktivitäten.
Von der Hauptstadt von Tierra del Fuego (Feuerland) aus könnt ihr zum Beispiel im Feuerland-Nationalpark wandern, der voller Gletscher, Gletscherseen und verschneiter Berge ist. Außerdem lassen sich Bootstouren zu den Seelöwenkolonien vor Ushuaia oder im Beagle-Kanal unternehmen. Dieser ist eine Wasserstraße, die Atlantik und Pazifik verbindet. Sollte das Wetter sehr schlecht sein – was an diesem extremen Ende der Welt häufiger vorkommt – empfiehlt sich ein Besuch des Museums von Ushuaia.
Weitere Reisetipps in Südamerika
Schon gewusst? Es ist kein Geheimnis und doch von vielen unterschätzt: die Entfernungen, die Reisende in Patagonien erwarten, wenn sie zahlreiche Top-Attraktionen erkunden möchten. Zwischen vielen von ihnen liegen Tausende von Kilometern, und Flüge innerhalb Patagoniens sind rar. Daher greifen viele Reisende auf organisierte Touren zurück, denn wer auf die wenigen öffentlichen Busverbindungen angewiesen ist, braucht viel Zeit und Geduld.
Wenn ihr abenteuerlicher und unabhängiger unterwegs sein möchtet, empfiehlt sich ein Mietwagen mit Allradantrieb. Ebenso wie die Fortbewegungsmöglichkeiten und Distanzen unterschätzen viele auch das Wetter. Selbst im Sommer auf der Südhalbkugel (Dezember bis Februar) schlägt das Wetter in Patagonien oft rasant um und kann kalt, stürmisch und nass werden. Ihr solltet also bei eurer Patagonien-Reise jederzeit warme sowie wasserdichte Kleidung dabeihaben.
Schreibe einen Kommentar