Die 11 besten Sehenswürdigkeiten in Goslar

Die alte Kaiserstadt Goslar war im Hochmittelalter eine echte Metropole. Bis heute wird diese Stadt an den westlichen Ausläufern des Harzes von Jahrhunderte alten Sehenswürdigkeiten geprägt. Zeugnisse des Bergbaus stellen eine ganz besondere Attraktion rund um Goslar dar. Interessante Orte finden sich nicht nur in der Altstadt, sondern auch dort, wo früher die Kaiser Hof hielten. Goslar in Niedersachsen gehört zu den schönsten Städten Deutschlands und unsere Reisetipps geben euch Orientierung für euren unvergesslichen Städtetrip.

Top-Sehenswürdigkeiten in Goslar im Überblick

Wie durch ein Wunder blieb das mittelalterliche Stadtbild von Goslar bis heute erhalten. Die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Spaziergang durch die Gassen wirkt wie eine Zeitreise in längst vergangene Jahrhunderte. Wunderschöne Fachwerkhäuser wie das Brusttuch, das Siemenshaus, das gotische Rathaus am Marktplatz und die Kirche St. Cosmas und Damian sind die Juwelen im Zentrum dieser malerischen Stadt.

Seinen Reichtum verdankt Goslar den Erzen: Im Rammelsberg Museum & Besucherbergwerk seid ihr 1.000 Jahren Bergbau auf der Spur. Bei den deutschen Kaisern war die bis heute erhaltene Kaiserpfalz schon vor 800 Jahren sehr beliebt. Die Stadt fiel später in einen Dornröschenschlaf und so hat Goslar heute nur mehr etwa 50.000 Einwohner und gilt als das Tor zum Oberharz.
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#goslar #niedersachsen

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1. Kaiserpfalz Goslar: Prunkvoller Sitz der deutschen Kaiser

Kaiserpfalz Goslar ©Sina Ettmer

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Erbaut:11. Jahrhundert
Must-See:Pfalzkapelle St. Ulrich
Blütezeit:Unter Kaiser Heinrich III.

Im 11. Jahrhundert war es üblich, dass die Kaiser durch ihr Land reisten und auf den verschiedenen Kaiserpfalzen eine Zeit lang Hof hielten. Zu den schönsten Pfalzen gehörte jene von Goslar. Bis heute hat sich das Kaiserhaus am Fuße des Rammelsbergs erhalten. Seit dem 13. Jahrhundert verfiel das prächtige romanische Bauwerk und beinahe wäre es abgerissen worden.

Ab 1873 wurde die Restaurierung im Sinne des Historismus vollzogen und die Wände des Kaisersaals prunkvoll ausgemalt. Auf dem Gelände der Kaiserpfalz ist außerdem die Vorhalle des ansonsten abgebrochenen Goslarer Doms mit Kaiser- und Marienskulpturen erhalten.

2. Rammelsberg Museum & Besucherbergwerk: 1000 Jahre Bergbau

Weltkulturerbe Rammelsberg ©Joachim

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Lage:Oberhalb der Kaiserpfalz
Must-See:Feuergezäher Gewölbe
Anfänge:10. Jahrhundert

Gold, Silber, Blei, Kupfer und Zink: Am Rammelsberg waren einst wahre Schätze zu finden. Dies haben schon die deutschen Kaiser erkannt und deshalb an seinem Fuße eine Kaiserpfalz erbauen lassen. Die Bergbautradition endete erst 1988. Heute sind einige der alten Bauwerke und Stollen begehbar und können im Rahmen eines Museumsbesuchs besichtigt werden.

Ein am Rammelsberg gefördertes Mineral trägt sogar den Namen Goslarit. Wenn ihr das heutige Museum und Besucherbergwerk Rammelsberg besucht, könnt ihr den »Rathstiefste Stollen«, einen mittelalterlichen Entwässerungsstollen und den Maltermeisterturm aus dem 16. Jahrhundert bestaunen. Er gilt als ältestes erhaltenes Industriebauwerk Deutschlands.

3. Stabkirche Hahnenklee: Ein Stück Norwegen in Goslar

Kirche aus Holz von außen mit zwei kleinen und in der Mitte einem größeren Turm. Blauer Himmel.
Das ist die Rückseite der Kirche. Mit ein bisschen Fantasie erkennt man die Wikinger Ursprünge.
Errichtet:1907/08
Baumaterial:Fichtenholz
Architekt:Karl Mohrmann

Im Goslarer Stadtteil Hahnenklee-Bockswiese könnt ihr euch fühlen wie in Norwegen: Die Gustav-Adolf-Kirche ist eine freie Adaption der mittelalterlichen Stabkirche von Borgund. Mit ihren verschachtelten Dächern, dem Dachreiter und dem Holzturm wirkt die Hahnenkleer Kirche wahrhaftig archaisch. Durch die größeren Fenster ist sie innen deutlich heller als die originale norwegische Stabkirche, außerdem finden hier viel mehr Menschen Platz.

Drachenköpfe und Schlangensymbole erinnern an die frühe Zeit der Christianisierung. Besucht unbedingt den hölzernen Kirchenraum. Die Dachkonstruktion wirkt wie ein umgedrehtes Wikingerschiff und der Kronleuchter sieht aus wie ein Schiffssteuerrad.

4. Liebesbankweg: Rundwanderung zum Verlieben

Cafe Seeperle, bei Hahnenklee-Bockswiese ©Siegmund

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Lage:Hahnenklee-Bockswiese
Must-Do:Schaukeln
Länge:Ca. 7 km

Wandern von Liebesbank zu Liebesbank, das könnt ihr auf diesem Weg durch das Harzvorland rund um Goslar-Hahnenklee. 25 schöne Sitzgelegenheiten teils mit Tischen wurden aufgebaut, dazu gibt es wunderbare Aussichten. Liebesgedichte von Goethe bis Heine säumen den Weg und auf erläuternden Tafeln könnt ihr euch darüber informieren, was eine Aluminiumhochzeit oder eine Kronjuwelenhochzeit ist.

Ihr kommt dabei an einem sechsstufigen Teichgebiet vorbei, der Auerhahn-Kaskade. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und sorgte für Wasserkraft in den Bergwerken der Umgebung. Zum Abschluss lohnt sich das Vergnügen auf der Doppel-Liebesschaukel.

5. Mönchehaus Museum für moderne Kunst: Goslarer Kaiserring

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Lage:Mönchestraße 1
Errichtet:1528
Eröffnet:1978

In einem historischen Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert untergebracht, widmet sich das Mönchehaus Museum der zeitgenössischen Kunst. Denn alljährlich wird der Goslarer Kaiserring an internationale Künstler unserer Zeit verliehen. Die Liste der Preisträger und Preisträgerinnen liest sich wie ein Who is Who der Kunst unserer Tage: Wolfgang Tillmans, Cindy Sherman, Henry Moore oder Gerhard Richter.

Es gibt ein Förderstipendium für junge Künstler und einen Skulpturengarten. Das Mönchehaus Museum für moderne Kunst zeigt alljährlich mehrere Wechselausstellungen und ist ein äußerst gelungenes Beispiel für das Zusammenspiel zwischen Altehrwürdigem und Neuem.

6. Marktplatz und Rathaus: Bezauberndes Herz der Stadt

Marktplatz Goslar ©Sina Ettmer
Alter:Jahrhundert
Must-See:Huldigungssaal
Mittelpunkt:Marktbrunnen

Goslar ist ein wunderbar erhaltenes Kleinod mittelalterlicher Architektur. Der ganze Stolz der wohlhabenden Handelsstadt zeigt sich am alten Rathaus. Gotische Arkaden und Spitzbogenfenster haben sich original erhalten. Der Huldigungssaal im Inneren stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Repräsentative Tafelgemälde erinnern an die glorreiche Zeit der ehemaligen Freien Reichsstadt. Sie zeigen Mariendarstellungen und mehrere Kaiser.

Doch am Marktplatz gibt es noch mehr zu entdecken: Das Gildehaus aus dem Jahre 1494 entfaltet mit seiner rötlichen Farbe bis heute eine elegante Pracht. Und als Mittelpunkt des Marktplatzes fungiert der Brunnen mit seinem goldenen Adler.

7. Marktkirche St. Cosmas und Damian: Mittelalterliche Stadtpfarrkirche

Marktkirche St Cosmas und Damian in Goslar ©pixs-sell
Höhe der Türme:66 m
Must-Do:Nordturm besteigen
Errichtet:12. Jahrhundert

Bis heute überragt die Marktkirche als Ratspfarrkirche die einzigartige Altstadt von Goslar. Sie wurde ursprünglich den Heiligen Cosmas und Damian geweiht, ist aber heute evangelisch-lutherisch.

Zwei unterschiedlich gestaltete Turmspitzen geben dem Gotteshaus ein sehr individuelles Gepräge. Auf den Nordturm könnt ihr hinaufsteigen und die alten Gassen von oben bewundern. Romanische und gotische Bauteile reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Überseht im Inneren nicht die wertvollen farbigen Glasfenster zum Leben und Martyrium von St. Cosmas und Damian aus der Zeit um 1250.

8. Jakobikirche: Älteste erhaltene Kirche Goslars

Jakobikirche Goslar ©guentermanaus
Lage:Nahe der Kaiserpfalz
Must-See:Westwerk
Errichtet:Ab Mitte des 11. Jahrhunderts

In die Mitte des 11. Jahrhunderts datiert die Kirche St Jakobi. Das monumentale, von Skulpturen gezierte Westwerk mit den beiden runden romanischen Türmen erinnert an eine mittelalterliche Burg. Das Innere der Kirche ist hell und wird von gotischen Rippengewölben geprägt. Im 16. Jahrhundert ging von dieser Kirche die Reformation in Goslar aus, doch heute ist sie katholisch.

Von Klöstern der Umgebung, die Anfang des 19. Jahrhunderts aufgelöst wurden, stammt die prächtige Ausstattung mit barocken Altären und Skulpturen. Der Stilmix aus Romanik, Gotik, Renaissance und Barock macht den Reiz dieser beinahe 1000 Jahre alten Kirche aus.

9. Brusttuch: Malerisches Fachwerkhaus mit Butterhanne

Brusttuch in Goslar ©Falko Göthe

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Errichtet:1521 bis 1526
Bilschnitzer:Simon Stappen
Bauherr:Johannes Thiling

Zu den schönsten Fachwerkhäusern in Goslar gehört das „Brusttuch“. Dieses reich beschnitzte Patrizierhaus entstand im frühen 16. Jahrhundert. Geheimnisvolle, humorvoll überspitzt dargestellte Figuren bereichern die Fassade: Wir sehen einen Teufel mit Narrenkappe, eine Hexe, die rückwärts auf einem Ziegenbock reitet und die berühmte Butterhanne, das heimliche Wahrzeichen Goslars.

Mit der einen Hand rührt die Magd im Butterfass, mit der anderen hebt sie ihren Rock, so dass ihr Popo in Richtung Teufel sichtbar wird, als wollte sie sagen: Du kannst mich mal! Im Hause befindet sich das Hotel und Restaurant Brusttuch, wo ihr in historischem Ambiente speisen und nächtigen könnt.

10. Siemenshaus: Barockes Bürgerhaus der Familie Siemens

Siemenshaus in Goslar ©André Franke
Lage:Ecke Schreiber-/Bergstraße
Must-See:Kunstvoll geschnitztes Portal
Besonderheit:Stammhaus der Familie Siemens

Siemens ist ein Name von Weltklang mit Ursprung in Goslar. Seit dem 16. Jahrhundert ist die heute weit verzweigte Familie in der Handelsstadt verbürgt. Der Name lässt sich auf »Nachkommen des Simon« zurückführen, die von einfachen Ackerbürgern zu wohlhabenden Kaufleuten und Bürgermeistern aufstiegen. Das Siemenshaus ist ein prächtiges Schmuckstück aus Fachwerk. Es wurde in der Barockzeit errichtet und kann im Rahmen einer Gruppenführung besucht werden.

Nehmt ihr daran teil, könnt ihr das Innere bewundern und die kunstvoll geschnitzten Säulen in den Prunkräumen. Der berühmteste Siemens war übrigens Werner von Siemens. Er begründete das Weltunternehmen im Jahre 1847.

Weitere Reisetipps in Niedersachsen

Schon gewusst? Goslar besitzt seit 1330 das seltene Stadtrechtsprivileg. Es wurde der Stadt von Kaiser Friedrich II. verliehen, und seitdem nennt sich Goslar Freie Reichsstadt. Wenn ihr alte Städte liebt, ist die Gegend rund um den Harz ein perfektes Reiseziel: Den Besuch der jahrhundertealten Städte Quedlinburg, Wernigerode und Goslar könnt ihr ideal mit Wandertouren auf den Brocken und andere Berge des Harzes verbinden.

Goslar ist übrigens das ganze Jahr über eine Reise wert. Besonders stimmungsvoll ist der Weihnachtsmarkt in der Altstadt, vor allem dann, wenn die weiße Pracht sich auf die alten Dächer legt. 60 beleuchtete Nadelbäume machen außerdem den Weihnachtswald am Schuhhof zu einer winterverzauberten Attraktion.

Lage

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