Eine der faszinierendsten Nordseeinseln Deutschlands ist Amrum. Allein ihre Lage mitten im Weltnaturerbe Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer macht sie zu einem wahren Juwel. Die Insel, reich an Geschichte und Natur, ist bekannt für ihre kilometerlangen, schneeweißen Strände und die herrlichen Dünenlandschaften, die zum Wandern und Entspannen einladen. Geht auf die Suche nach euren ganz persönlichen Lieblingsplätzen und Ausflugszielen auf Amrum! Unsere Reisetipps helfen euch dabei.
Top-Sehenswürdigkeiten auf Amrum im Überblick
Amrum zählt zu den fünf großen nordfriesischen Inseln im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und liegt in der Nordsee. Mit rund 29 km² Fläche beherbergt die Insel etwa 2.300 Einwohner und bietet über 12.000 Gästebetten in fünf Dörfern.
Hier erwarten euch faszinierende Sehenswürdigkeiten wie der Leuchtturm, die bezaubernde St. Clemenskirche, historische Gebäude, wie eine der ältesten deutschen Windmühlen, traditionelle Friesenhäuser und atemberaubende Naturspektakel, wie dem Kniepsand, einem der größten Strände Europas.
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#amrum
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1. Kniepsand auf Amrum: Einer der größten Strände Europas

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| Länge: | 10 km |
| Breite: | bis zu 2 km |
| Besonderheit: | Hundestrand und FKK-Abschnitt |
Ein beeindruckender, feinsandiger Strand mit einer Länge von bis zu 10 Kilometern und einer Breite von bis zu zwei Kilometern zählt zu den eindrucksvollsten an der Nordseeküste.
Dieses natürliche Wunder ist eine langsam wandernde Sandbank in der Nordsee, westlich der Insel Amrum gelegen. Obwohl geologisch gesehen kein Teil der Insel, dient der Kniepsand als natürlicher Inselschutz und liefert reichlich Sand für den Aufbau der Dünen. Er ist perfekt, um die Weite und Ruhe dieses einzigartigen Ortes, abseits der belebten Hauptstrände, zu genießen.
2. Öömrang-Hüs: Einblicke in die Amrumer Kultur

| Erbaut: | 17. Jahrhundert |
| Must-See: | traditionelle Amrumer Trachten |
| Besonderheit: | Trauungen möglich |
Im denkmalgeschützten Friesenhaus aus dem 17. Jahrhundert können Besucher den Wohnteil erkunden und mehrere Räume besichtigen. Die schöne, traditionelle Friesenstube dient heute auch als Trauzimmer.
Jährlich gibt es hier wechselnde Ausstellungen. Auf Anfrage werden persönliche Führungen angeboten. Das Öömrang Hüs in Nebel auf Amrum gehört dem Heimat- und Kulturverein Öömrang Ferian und zeigt das traditionelle Leben der Amrumer in der Vergangenheit. Der Eintritt ist frei, jedoch werden Spenden für den Erhalt des Hauses und die Vereinsarbeit erbeten.
3. Amrumer Dünen: Naturschauspiel im Westen der Insel

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| Lage: | im Westen der Insel |
| Höhe: | max. 32 m über NHN |
| Fläche: | 728 ha |
Die Amrumer Dünen sind ein einzigartiges Naturschutzgebiet im Westen der Insel. Sie erstrecken sich über 728 Hektar und umfassen fast alle Dünengebiete. Mit einer Länge von etwa acht Kilometern und einer Breite von bis zu einem Kilometer zählen sie zu den größten Dünengebieten Deutschlands.
Besonders faszinierend sind die vielfältigen Formen der Vordünen am Kniepsand sowie die Dünentäler mit kleinen Mooren im Süden von Amrum. Von der höchsten Düne in Norddorf aus bietet sich eine besonders eindrucksvolle Aussicht auf die Dünenlandschaft der Insel.
4. Amrumer Windmühle: Eine der ältesten Deutschlands

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| Erbaut: | 1770–1771 |
| Must-See: | Kunstausstellung |
| Geöffnet: | April bis Oktober |
Die Windmühle auf Amrum zählt zu den ältesten in ganz Deutschland. Ihr Erhalt kostet etwa 30.000 € jährlich, daher nutzt der Amrumer Mühlenverein sie als Kunstgalerie. Durch den Verkauf von Kunstwerken wird der historische Schatz der Insel bewahrt.
Besonders faszinierend ist, dass das Holz im 17. Jahrhundert in Nordskandinavien gefällt und in Holland zur Mühle verarbeitet wurde. Ein Jahrhundert später wurde sie auf Amrum wiederaufgebaut. Obwohl sie seit 1960 nur als Kunstausstellung dient, dreht sich die Mühle Jahr für Jahr weiter, selbst nach 350 Jahren Betrieb.
5. Leit- und Quermarkenfeuer Norddorf: Sicher durch die Gewässer

| Lage: | Norddorf |
| Must-See: | „Kleiner Leuchtturm“ |
| Erbaut: | 1906 |
Ein Quermarkenfeuer hilft Schiffen, sich zu orientieren und Kursänderungen vorzunehmen, indem es farbige Lichter verwendet, um Bereiche im Wasser zu markieren. Auf Amrum weisen rote, weiße und grüne Lichter den Weg durch das Fahrwasser und helfen so, Unfälle zu verhindern.
Der weiße Leuchtturm im nordwestlichen Teil von Amrum, der seit 1984 ferngesteuert wird, leitet Schiffe sicher durch das Fahrwasser „Vortrapptief“ und zum Hafen von Hörnum auf Sylt. Ein Bohlenweg führt zum kleinsten Leuchtturm der Insel, der 1906 auf einer Düne erbaut wurde und ein beliebtes Ziel für Spaziergänge ist.
6. Naturzentrum Amrum: Natur und Kultur der Insel
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| Lage: | Norddorf |
| Gebaut: | 1983 |
| Must-Do: | Führung |
Ein Ort, der den Besuchern die reiche Natur- und Kulturgeschichte der Insel näherbringt, ist das Naturzentrum Amrum. Mit Ausstellungen zu naturkundlichen und kulturhistorischen Themen können die Gäste die vielfältige Inselwelt entdecken.
Getragen wird das Naturzentrum vom Heimat- und Naturschutzverein Öömrang Ferian, der sich seit über 30 Jahren aktiv dafür einsetzt, die Natur auf der Insel zu schützen. Neben der Betreuung der Naturschutzgebiete werden Führungen zu verschiedenen Themen wie Vogelwelt, Dünenlandschaft oder Archäologie angeboten.
7. Leuchtturm Zentrum: Amrums bekanntes Inselwahrzeichen

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| Lage: | Südwesten |
| Höhe: | 41,8 m |
| Erbaut: | 1875 |
Der fast 150 Jahre alte Leuchtturm von Amrum, zwischen Wittdün und Nebel gelegen, bietet mit fast 200 Stufen einen grandiosen Ausblick über die Insel und das Meer. Mit einer Höhe von 41,8 Metern ist er der höchste begehbare Turm an der deutschen Nordseeküste.
Im Sommer können Besucher vormittags den Turm besteigen, und die Aussichtsplattform bietet einen Blick auf Amrum, Sylt, Föhr und das Wattenmeer. Neben dem Leuchtturm gab es bis 2016 drei weitere Leuchtfeuer auf Amrum, darunter das Quermarkenfeuer und das Leuchtfeuer bei Süddorf.
8. St. Clemens-Kirche: Bei den Kapitänsgräbern der Insel Amrum

| Erbaut: | 1236 |
| Lage: | Nebel |
| Must-See: | erzählende Grabsteine |
Zentrum des evangelischen Glaubens auf Amrum ist die evangelisch-lutherische St. Clemens-Kirche in Nebel, die 1236 erbaut wurde. Der reetgedeckte Bau birgt Kunstschätze wie die Apostelgruppe und das Taufbecken.
Auf dem alten Friedhof erinnern die „Erzählenden Grabsteine“ an das Leben der Verstorbenen und an die Geschichte der Insel. Besonders hervorzuheben ist der Grabstein des Seefahrers Hark Olufs. Mit seiner langen biografischen Inschrift gilt er als „sprechender Stein“ und gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Amrums. Die Kirche ist auch ein beliebter Ort für Hochzeiten und Konzerte.
9. Vogelkoje: Naturparadies für Vogelliebhaber

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| Lage: | Zwischen Norddorf und Nebel |
| Must-See: | Kojenwärterhaus |
| Eröffnung: | 2011 |
Ein Naturparadies für Gänse, Enten, Damwild und Wildkaninchen ist die rekonstruierte Vogelkoje, die früher als Entenfanganlage diente. Ein Naturlehrpfad führt rund um die Koje, vorbei am Kojenteich, durch die Moorlandschaft und an den Dünen entlang.
Das Kojenwärterhaus kann besichtigt werden und ist mit Informationstafeln versehen. Der 2011 eröffnete Naturerlebnisraum „Vogelkoje Meeram Amrum“ vermittelt anschaulich Informationen über den Natur- und Kulturraum des Gebietes sowie die Geschichte der Insel Amrum und sensibilisiert seine Gäste für natürliche Prozesse.
10. Eisenzeitliche Haus: Geschichte erleben

| Lage: | Nebel |
| Must-Do: | Führung |
| Besonderheit: | archäologische Ausgrabungsstätte |
Im Naturerlebnisraum Vogelkoje befindet sich ein eisenzeitliches Dorf mit einer cimbrischen Siedlung aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Ein rekonstruiertes eisenzeitliches Haus von 15 m Länge, 5,5 m Breite und 4,3 m Höhe zeigt das Leben der Urgermanen.
Mit Wohnbereich, überdachter Feuerstelle und Stallbereich diente es vermutlich als Mehrgenerationenhaus. Zwei Grabkammern aus der jüngeren Steinzeit ergänzen die Anlage. Führungen werden von Öömrang Ferian angeboten. Eine archäologische Ausgrabungsstätte mit eisenzeitlichen Siedlungsspuren und jungsteinzeitlichen Großsteingräbern befindet sich nördlich der Vogelkoje Meeram. Dort wurde 2014 ein originalgetreues Eisenzeithaus im Maßstab 1:1 errichtet.
11. Wriakhörn: Naturschönheit im Inselinneren Amrums

| Lage: | bei Wittdün |
| Must-See: | Wriakhörn-See |
| Fauna: | Brutgebiet für viele Seevögel |
Zwischen Wittdün und dem Amrumer Leuchtturm liegt der von Dünen umgebene Wriakhörn-See. Ein Bohlenweg führt zum Kniepsand. Schautafeln informieren über die heimische Flora und Fauna, ruhige Plätze laden zum Verweilen ein und eignen sich hervorragend für die Beobachtung von See- und Strandvögeln.
Die nahe gelegene Aussichtsdüne bietet einen Blick über die Dünen bis zum Leuchtturm. Zur Brutzeit sind hier Eiderenten mit ihren Küken zu sehen. Amrum ist ein wichtiges Brutgebiet für verschiedene Seevögel wie Austernfischer, Brandgänse, Küstenseeschwalben, sowie Silber-, Sturm- und Heringsmöwen.
Weitere Reisetipps für die Nordsee
Schon gewusst? Heute wird auf Amrum vorwiegend Hochdeutsch gesprochen. Etwa ein Drittel der Einwohner spricht jedoch den sogenannten Öömrang, einen Inseldialekt der Nordfriesischen Sprache. Die rund 800 Einwohner Amrums sind zum größten Teil mehrsprachig. Zur Erhaltung der Heimatsprache wurde auf der Insel der Verein „Öömrang Ferian“ gegründet. Inzwischen wird in der Inselschule wieder Friesisch unterrichtet und der Verein engagiert sich verstärkt für den Inselschutz.
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