Blauer Himmel, zart gezuckerte Fichten, die Skier unter den Füßen und der gefrorene Spitzingsee im Blick – klingt wie der perfekte Skiurlaub und eignet sich obendrein auch hervorragend für einen Tagesausflug. Das Skigebiet Spitzingsee liegt nur eine Autostunde südlich von München und vereint urigen Bergzauber mit abwechslungsreichen Pisten. Mit 14 Pistenkilometern steht hier nicht die Quantität, sondern die Qualität im Vordergrund – insbesondere Familien und Genussfahrer kommen voll auf ihre Kosten.
Lohnt sich Skifahren im Skigebiet Spitzingsee?
| Pistenkilometer: | 14,2 km |
| Höchster Punkt: | 1.580 m |
| Längste Abfahrt: | 3,9 km |
| Skipasspreis: | 49 Euro* |
| Skisaison: | Dezember bis Ende April |
Zugegeben, für eine Woche Winterurlaub fährt man wahrscheinlich nicht zum Spitzingsee. Doch für einen Tagesausflug von München und Umgebung ist das Skigebiet perfekt. Für mehrere Tage lohnt sich schnell der Alpen Plus Skipass, mit dem ihr alle vier Skigebiete der Region nutzen könnt.
Im Skigebiet erwarten euch zwischen Roßkopf (1.580 m) und Stümpfling (1.484 m) 14 Pistenkilometer für alle Könnerstufen. Anfänger bleiben am besten in der Nähe des malerischen Spitzingsees, wo es auch zwei Kidsparks für die jüngeren Schneehasen gibt. Fortgeschrittene können sich auf den Roßkopf-Pisten austoben oder bei guter Schneelage einen Abstecher in den Tiefschnee wagen. An der unteren Firstalm sorgt außerdem eine Funslope für Abwechslung.
Weil das Skigebiet übersichtlich, klein und vergleichsweise günstig ist, ist es vor allem für Familien interessant. Eingebettet in die traumhafte Bergwelt der Bayerischen Voralpen kann man hier Skifahren oder Snowboarden. Abseits der Pisten laden romantische Winterwanderwege, eine beleuchtete Rodelbahn und gemütlicher Après-Ski in urigen Almen zum Verweilen ein. Das Skigebiet liegt eher niedrig, größtenteils unterhalb der Baumgrenze. Bei schlechter Schneelage können etwas mehr als die Hälfte der Pisten künstlich beschneit werden.
Pistenplan
Alle Abfahrten und Liftanlagen in Spitzingsee im Überblick. Zum Vergrößern des Pistenplans bitte auf das Bild klicken.
Fototipp: Positioniert euch am besten direkt am Seeufer und fotografiert den hoffentlich zugefrorenen Spitzingsee mit der Spiegelung der Berge im Hintergrund. Wenn ihr es romantisch mögt, bleibt bis in die Dämmerung: Der Sonnenuntergang hinter den Bergen taucht die Landschaft in ein warmes, rosafarbenes Licht.
Anreise zum Spitzingsee
Wer mit der Bahn reist, nimmt ab München Hauptbahnhof die Bayerische Oberlandbahn (BOB) bis zur Station Fischhausen-Neuhaus. Von dort bringt euch die Buslinie 9562 in Richtung Spitzingsee direkt ins Skigebiet. Der MVV bietet Kombitickets für Bahnfahrt und Skipass an.
Autofahrer folgen der A8 Richtung Salzburg und nehmen die Ausfahrt Weyarn. Über Weyarn und Miesbach geht es weiter nach Schliersee, von wo aus die Ausschilderung zum Spitzingsee den Weg weist. Vor Ort stehen zahlreiche kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.
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Einsteigerhänge am Spitzingsee
Am Spitzingsee gibt es neun Pisten, zwei davon sind schwarz, zwei blau, und alle anderen rot. Die schwarze Grünsee-Abfahrt ist mit 3,5 Kilometern die längste Piste. Insgesamt bringen euch zehn Lifte nach oben, die meisten davon sind Schlepplifte. Wer vor Ort einen Kurs sucht, findet hier auch einige Skischulen. Für Kinder gibt es spezielle Übungsbereiche, wie den „Kids Funpark“, in dem sich die Kleinsten austoben oder ihre Geschwindigkeit auf einer speziell markierten Strecke messen können.
Auch ich habe damals meine ersten Ski-Erfahrungen an den sanften Einsteigerhängen nahe des Sees gemacht. Mit meinem Ski-Kurs haben wir von München aus nacheinander die Skigebiete des Voralpenlandes erkundet. Am Spitzingsee ging es zunächst in den anfängerfreundlichen Bereich rund um die Kurvenlift-Anlage. Auf den flachen und übersichtlichen Pisten sind wir dann als kleine Polonaise hintereinander den Berg hinuntergefahren.
Nach oben führte hier ein Schlepplift. Für uns Anfänger-Skifahrer war der schon eine kleine Herausforderung – für die Snowboarder-Gruppe, die ebenfalls dabei war, war es fast unmöglich. Am Ende haben wir es gelöst, indem immer ein Skifahrer mit einem Snowboarder zusammen hinaufgefahren ist.
Podcast-Tipp
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Mittagessen in der Jagahütte
Spätestens zur Mittagszeit meldet sich meist der Hunger. Oben am Stümpfling liegt die urgemütliche Jagahütt’n, die man ganz einfach mit der Stümpfling-4er-Sesselbahn vom Spitzingsee aus erreicht. Von hier oben hat man eine fantastische Aussicht auf die verschneiten Berge – dieselben, die ich vom Wandern im Sommer kenne: der Risserkogel, der Blankenstein und der Wallberg direkt am Tegernsee. Im Winter ist die Region auch ein Paradies für Rodelfans.
Wer lange draußen steht, friert – also nichts wie hinein in die gemütliche Stube! Drinnen herrscht eine urige Atmosphäre, und schon beim ersten Duft läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Die Speisekarte ist eine wahre Schatztruhe der alpinen Küche. Nach einem aktiven Vormittag auf der Piste empfehle ich als Vegetarierin Kaspressknödel und einen Kaiserschmarrn, den man sich am besten mit der ganzen Gruppe teilt. Auch Fleischliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
Wenn die Sonne scheint, kann man es sich auf der Terrasse gemütlich machen, den Blick über die umliegenden Gipfel schweifen lassen und die warme Wintersonne ins Gesicht scheinen lassen. Ein perfekter Ort, um Kraft zu tanken, bevor es wieder zurück auf die Piste geht.
Schneehöhen
Die interaktive Karte zeigt, wie viel Schnee aktuell in den Alpen liegt. Tippe auf eine beliebige Stelle im Bild, um die Schneehöhen zu erfahren.
Talabfahrt mit Seeblick auf Spitzingsee
Die 2,5 Kilometer lange Stümpfling-Talabfahrt ist mein absolutes Highlight am Spitzingsee. Schon der Start oben am Stümpfling hat etwas Magisches: die frische Bergluft, das leise Knirschen des Schnees unter den Skiern und der erste Blick auf den glitzernden See in der Ferne. Die Abfahrt selbst ist eine perfekte Mischung aus sportlicher Herausforderung und Genuss. Der Spitzingsee liegt wie ein funkelnder Spiegel eingebettet zwischen den verschneiten Bergen.
Herunter geht es in weiten Schwüngen, immer wieder kurz innehaltend, um den traumhaften Ausblick zu genießen. Wer es etwas rasanter mag, sollte die steileren Pisten am Roßkopf ausprobieren. Die schwarzen Hänge dort sind zwar kurz, aber knackig – ideal für sportliche Skifahrer. Für mich und meine Anfängergruppe war das jedoch vorerst nichts.
Après-Ski und Mondschein-Spaziergang
Auch nach Einbruch der Dämmerung wird es am Spitzingsee keineswegs langweilig. Eine besonders beliebte Abendaktivität ist das Nachtrodeln auf der beleuchteten Strecke an den Firstalmen. Mit dem Schlitten saust man auf einer 2,5 Kilometer langen Naturrodelbahn ins Tal. Wer lieber noch weiter auf Skiern unterwegs ist, kann donnerstags und freitags von 18:30 bis 21:30 Uhr am Stümpfling beim Flutlichtskifahren seine Schwünge ziehen.
Für alle anderen – und mich – geht es zum Après-Ski! Das ist hier etwas gemütlicher als in größeren Skigebieten, aber nicht weniger stimmungsvoll. Ein beliebter Treffpunkt ist die Schirmbar Lyra Alm, wo man sich mit Jagertee und Live-Musik aufwärmen kann. Wer es ruhiger mag, unternimmt einen Spaziergang um den stillen Spitzingsee. Die Runde dauert etwa eine Stunde und ist bei Mondschein ein fast magisches Erlebnis.
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Fazit
Das Skigebiet Spitzingsee überzeugt mit seiner Vielseitigkeit und der Nähe zu München. Ob für Familien, Anfänger oder sportliche Fahrer – hier findet jeder das passende Angebot. Natürlich solltet ihr keine endlosen Pisten und das wildeste Après-Ski erwarten. Die gemütliche Atmosphäre und die wunderschöne Lage direkt am Spitzingsee machen das Skigebiet jedoch zu einem echten Geheimtipp für einen entspannten Tag im Schnee.
Ein Besuch lohnt sich besonders unter der Woche, wenn es auf den Pisten ruhiger ist und die Sonne den See zum Funkeln bringt. Einen kleinen Hinweis habe ich aber: Am Spitzingsee gibt es hauptsächlich Schlepplifte, unter anderem an allen blauen Pisten. Für unerfahrene Snowboarder kann das eine echte Herausforderung sein – in diesem Fall würde ich eher das Sudelfeld oder Brauneck empfehlen.
Wer öfter kommen möchte, kann mit der Alpen-Plus-Saisonkarte den ganzen Winter über die Lifte in den Skigebieten Sudelfeld, Spitzingsee-Tegernsee, Brauneck-Wegscheid und an der Naturrodelbahn Wallberg nutzen.

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