Skigebiet Sudelfeld: Oberbayerns Familienparadies

Die Sonne taucht die weiten, offenen Almen in goldenes Licht, während die ersten Skifahrer am Sudelfeld ihre Spuren in den Schnee ziehen. Die Pisten sind breit, und der Blick auf die Alpen, insbesondere auf den Wendelstein, fährt mit. Action-Fans kommen im Funpark und in der berüchtigten Rosengasse auf ihre Kosten. Der perfekte Skitag – nur 80 Kilometer von München entfernt. Auf geht’s zum Skifahren nach Oberbayern!

Lohnt sich Skifahren im Skigebiet Sudelfeld?

Das Sudelfeld, eingebettet in die idyllische Landschaft der bayerischen Alpen, gehört zu den größten zusammenhängenden Skigebieten Deutschlands. Hier erwarten euch breite Pisten, moderne Liftanlagen und eine beeindruckende Aussicht auf den Wendelstein. Das Skigebiet bietet insgesamt rund 31 Pistenkilometer, die sich auf leichte, mittelschwere und anspruchsvolle Abfahrten verteilen. Gerade einmal 80 Kilometer südlich von München gelegen, ist das Sudelfeld sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem erreichbar – ideal für einen Tagesausflug!

Gerade Familien schätzen das Skigebiet wegen der zwei Kinderareale und der vielen sanften Hänge. Für Fortgeschrittene gibt es zahlreiche rote Pisten, zum Beispiel am Oberen Sudelfeld. Die ganz Mutigen können sich auf die schwarze Abfahrt Rosengasse und den Funpark freuen. Am Ende des Tages treffen sich dann alle wieder in einem der urigen Berggasthöfe oder in den gemütlichen Almhütten.

In den letzten Jahren wurde das Sudelfeld umfassend modernisiert. Dennoch hat sich das Skigebiet seine ursprüngliche, familiäre Atmosphäre bewahrt. Hier stehen nicht Massentourismus und Party im Vordergrund, sondern das Naturerlebnis. Natürlich sind wir hier mit 850 bis 1563 Metern Höhe vergleichsweise niedrig unterwegs. Bei wenig Schnee kommen die Schneekanonen zum Einsatz – 70 Prozent der Pisten können künstlich beschneit werden. Allerdings wird der Kunstschnee am Ende des Tages oft pappig, weshalb ich einen frühen Start auf den Pisten empfehle.

Pistenplan


Alle Abfahrten und Liftanlagen am Sudelfeld im Überblick. Zum Vergrößern des Pistenplans bitte auf das Bild klicken.

©Skiparadies Sudelfeld

Fototipp: Der beste Fotospot am Sudelfeld liegt an der Bergstation der Waldkopfbahn: Hier habt ihr einen fantastischen Blick auf den Wendelstein und die umliegenden, verschneiten Gipfel. Nutzt die Panoramafunktion, um die Weite der winterlichen Alpenlandschaft einzufangen!

Anreise nach Bayrischzell und Oberaudorf

Pistenkilometer:31 km
Höchster Punkt:1.563 m
Längste Abfahrt:2,3 km
Skipasspreis:ab 51 Euro
Skisaison:Dezember bis Ende April

Für eine entspannte Anreise mit der Bahn bringt euch die Bayerische Regiobahn (RB 55) ab München Hauptbahnhof stündlich nach Bayrischzell. Dort wartet direkt am Bahnhof der Skibus, der euch zur Talstation der Waldkopfbahn fährt. Von der Bayerischen Regiobahn gibt es Kombitickets für Bahnfahrt und Skipass zum Preis von 61 Euro.

Mit dem Auto erreicht ihr das Sudelfeld ab München über die A8 Richtung Salzburg. Nehmt entweder die Ausfahrt Weyarn oder Irschenberg und folgt der B307 nach Bayrischzell. Alternativ könnt ihr am Inntaldreieck auf die A93 Richtung Kufstein/Innsbruck wechseln und die Ausfahrt Brannenburg nehmen. Von dort führt euch die mautpflichtige Sudelfeldstraße direkt ins Skigebiet. Über 2.100 geräumte Parkplätze stehen zur Verfügung, und mit einem gültigen Skipass parkt ihr kostenfrei. Zieladresse fürs Navi: Parkplatz Waldkopf-Talstation, Untere Waldalpe, 83080 Oberaudorf (Haupteinstieg ins Skigebiet).

Podcast-Tipp


Bucketlist – Dein Reisepodcast
Jetzt reinhören: In dieser Folge geht´s um das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis in Österreich.

Echtes Skiparadies für Anfänger

Im Rahmen meines Anfängerskikurses über den Unisport haben wir an vier Sonntagen vier verschiedene Skigebiete nahe München besucht. Das Sudelfeld eignet sich besonders gut für die Anfänger in der Gruppe, denn die breiten Einsteigerhänge am Unteren Sudelfeld sind perfekt für den Einstieg und um sich erst einmal einzufahren. Wahrscheinlich haben einige der bayerischen Schüler genau hier das Skifahren gelernt: Der Tagespass ist vergleichsweise günstig, und trotz der überschaubaren Größe gibt es hier alles, was kleine Anfänger brauchen – Kinderländer, Zauberteppiche, einfache Übungshänge und so weiter.

Nach einigen Runden da unten ging es für uns dann aber schnell höher hinaus. Nach einer Fahrt mit dem modernen Sessellift der Waldkopfbahn kann man entweder über die rote 3 und die blaue 4 nach Bayrischzell hinabsausen und sich vom Lift wieder nach oben transportieren lassen. Oder aber man bleibt auf blauen Pisten und fährt über die 18 ins Tal.

Ich schaue mir den Pistenplan genauer an: Hier gibt es 14 Lifte, überwiegend Schlepplifte. Insgesamt hat das Sudelfeld 31 Kilometer Piste und ist damit vergleichsweise klein. Für einen abwechslungsreichen Skitag reicht es aber allemal. Vor allem Anfänger und fortgeschrittene Anfänger kommen hier auf ihre Kosten: Die wenigen schwarzen Abfahrten sind auf zwei Hänge konzentriert, während die meisten Pisten blau oder rot und breit genug sind, um ungestört an den eigenen Schwüngen zu feilen.

Rosengasse: Eine der steilsten Pisten Deutschlands

Ich bin inzwischen schon abenteuerlustiger unterwegs. Ein besonderes Highlight im Sudelfeld ist die schwarze Abfahrt Rosengasse, die im Pistenplan die Nummer 13 trägt. Um ganz nach oben zu gelangen, geht es zunächst sehr steil mit dem Schlepplift hinauf. Kurz vor der Bergstation erreicht er eine Steigung von 34 Grad – da brennen die Schenkel schon während der Auffahrt. Oben angekommen, muss ich erstmal schlucken: Das ist definitiv eine der schwierigeren Pisten in Deutschland. Einige Buckel haben sich bereits aufgetürmt. Vorsichtig ziehe ich die ersten Kurven um sie herum und nehme dann Fahrt auf.

Die Piste ist so steil, wie es sich gehört, am Einstieg schön breit und von verschneiten Wäldern eingerahmt. Nach unten hin wird die 13 sanfter. Hier fühlt es sich fast an, als würde man durch eine verwunschene Winterlandschaft gleiten. Besonders schön finde ich die Ruhe hier, fernab des Trubels.

Für einen besonders langen, schwarzen Skigenuss kann man auch die Nummer 14 mitnehmen. Dazu muss man einen weiteren steilen Schlepplift noch weiter hinaufnehmen. Beide Pisten gehen ineinander über. Wer von schwarzen Abfahrten nicht genug bekommen kann, findet am Waldkopf weitere Optionen, darunter die FIS-Abfahrt 1a.

Auch interessant: Skifahren am Reschenpass in Tirol – Skigebiet Nauders

Mittagspause mit Aussicht

Eine Skitour auf leeren Magen? Undenkbar! Am Sudelfeld erwarten euch zahlreiche Hütten mit alpinem Charme und kulinarischen Leckerbissen. Besonders empfehlenswert ist die Walleralm. Als meine Gruppe und ich dort ankommen, stehen draußen bereits Skier in allen Farben aufgereiht – da wird es wohl etwas dauern, bis sechs Leute drinnen einen Platz finden. Trotz der zapfigen Temperaturen suchen wir uns einen Platz auf der Terrasse und genießen das atemberaubende Panorama. Es gibt keinen besseren Ort, um die Seele baumeln zu lassen und neue Energie für die nächste Abfahrt zu tanken.

Unterdessen bringt uns eine Kellnerin die Speisekarte. Sie bietet regionale Schmankerl wie Schnitzel, Gulaschsuppe und Kaiserschmarrn. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten – die Auswahl ist vielfältig und liebevoll zubereitet. Während wir essen, wird die Skikollektion draußen nach und nach kleiner, und uns wird immer kälter. Bevor es weitergeht, gönnen wir uns drinnen noch einen heißen Kakao und einen Absacker.

Die Hütte strahlt eine behagliche Gemütlichkeit aus – mit ihrer rustikalen Holzeinrichtung, der Eifrigkeit von Kellnerinnen und Thekenpersonal und dem Gelächter vieler glücklicher Skifahrer.

Schneehöhen


Die interaktive Karte zeigt, wie viel Schnee aktuell in den Alpen liegt. Tippe auf eine beliebige Stelle im Bild, um die Schneehöhen zu erfahren.

Action im Funpark am Mittleren Sudelfeld

In der Actionwelt Mittleres Sudelfeld wartet ein professioneller Snowpark auf alle, die Lust auf Freestyle und Action haben. Das Set-Up bietet zahlreiche Obstacles, die jede Menge Abwechslung und Herausforderungen versprechen. Hier erwarten euch drei unterschiedliche Lines: Die Kicker-Line fordert Mut und Präzision, während die Easy-Line perfekt ist, um sich an den ersten Tricks zu versuchen. Fortgeschrittene können auf der Jib-Line ihre Skills unter Beweis stellen und kreative Moves ausprobieren.

Wenn die Beine müde werden, lädt die Chill-Out-Area an der Parkbase zu einer entspannten Pause ein – der perfekte Ort, um sich auf den nächsten Run vorzubereiten. Wer sich das erste Mal an einen Funpark herantasten möchte, kann am Wedellift im Unteren Sudelfeld die ersten Sprünge ausprobieren.

Für Abwechslung sorgt die Funslope, die mit Wellen, Steilkurven und kleinen Sprüngen begeistert. Wer sich wie ein Rennfahrer fühlen möchte, hat hier außerdem die Gelegenheit, im Torlauf sein Können unter Beweis zu stellen.

Après-Ski in der Geierwally

Nach einem langen Tag auf der Piste lockt das Sudelfeld mit entspannten Après-Ski-Möglichkeiten – zum Beispiel in der Schirmbar Geierwally. Hier könnt ihr bei einem heißen Glühwein oder einem kühlen Weißbier die Muskeln entspannen und die letzten Sonnenstrahlen genießen, die die umliegenden Gipfel in goldenes Licht tauchen. Es gibt Musik, gute Stimmung und reichlich Alkohol – aber obacht: Ihr müsst noch irgendwie ins Tal kommen!

Wenn ihr den Abend lieber in Ruhe ausklingen lassen möchtet, findet ihr im nahen Bayrischzell eine Auswahl an gemütlichen Gasthäusern.

Für alle, die länger bleiben und vielleicht nicht jeden Tag auf die Piste möchten, bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten, die hoffentlich weiße Winterwelt zu genießen. Skitourengeher finden hier fünf gekennzeichnete Aufstiegsrouten, deren Plan ihr in der Touristeninformation erhaltet. Bayrischzell ist außerdem bekannt fürs Langlaufen: Hier erwartet euch ein 100 Kilometer langes Langlaufnetz – 55 Kilometer davon sind klassisch gespurt.

Wer es ruhiger mag, kann eine Winterwanderung durch die verschneite Landschaft unternehmen. In Bayrischzell gibt es zwei beschilderte Schneeschuhwanderwege sowie viele leichte Wanderwege, die man auch im Winter mit festen Wanderschuhen erwandern kann. Grödel nicht vergessen!

Auch interessant: Spitzingsee – Charmantes Skigebiet in den Bayerischen Alpen

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Skiparadies Sudelfeld (@skiparadies_sudelfeld)

Fazit

Für mich hat das Sudelfeld alles, was ich mir für einen gelungenen Skitag wünsche. Mit seiner familiären Atmosphäre und den abwechslungsreichen Pisten ist es ein Skigebiet, an dem sich jeder willkommen fühlt – ob Familien, Einsteiger oder erfahrene Wintersportler. Für Letztere sind vor allem der Funpark und die steile Rosengasse interessant. Aber am meisten fasziniert mich die Aussicht: Mit dem Wendelstein und den umliegenden Gipfeln im Blick fühlt sich jede Abfahrt wie ein kleines Abenteuer an.

Klar, eine fette Après-Ski-Party gibt es hier nicht, dafür aber gemütliche Hütten mit regionalen Schmankerln. Die perfekte Mischung aus sportlicher Herausforderung und alpiner Entspannung! Und durch die Nähe zu München ist das Sudelfeld auch für spontane Ausflüge ideal.

Wer öfter einen spontanen Skitag einlegen möchte, kann mit der Alpen-Plus-Saisonkarte den ganzen Winter über die Lifte in den Skigebieten Sudelfeld, Spitzingsee-Tegernsee, Brauneck-Wegscheid und an der Naturrodelbahn Wallberg nutzen.

Lage

Praktische Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch interessant

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!