Skifahren vor traumhafter Kulisse, mit leckerem Essen und atemberaubenden Landschaften. Genau so würde ich das Südtiroler Skigebiet Carezza Dolomites zwischen dem Rosengarten und dem Latemar beschreiben. Für mich wird damit ein Traum wahr. Diese Region in den Alpen steht schon so lange auf meiner Wunschliste.
Lohnt sich Skifahren im Skigebiet Carezza Dolomites?
Das Skigebiet Carezza Dolomites liegt mitten in den Dolomiten und ist ein Teil von Dolomiti Superski. Carezza selbst verfügt über 40 Pistenkilometer, die bis auf 2.337 Meter hinaufreichen. Ein Großteil der Abfahrten ist blau markiert. Somit gilt das Südtiroler Skigebiet am Fuße des Rosengartens als besonders familienfreundlich und ist für Anfänger gut geeignet.
Darüber hinaus kommen Genussskifahrer gerne nach Carezza. Nicht nur wegen der tollen Ausblicke beim Skifahren, sondern auch, weil auf den Pisten von Carezza der südliche Einfluss Italiens spürbar ist. Einerseits hat das Skigebiet durch seine Lage besonders viele Sonnentage und andererseits punktet die Hütten- und Restaurantkultur mit kulinarischen Highlights der Südtiroler Küche.
Instatipp: Der Rosengarten erstrahlt insbesondere in den Monaten Dezember und Januar abends tiefrot. Ein unglaubliches Fotomotiv für das ihr möglichst lang auf den Skipisten bleiben solltet. Es lohnt sich!
Pistenplan
Alle Abfahrten und Liftanlagen im Skigebiet Carezza im Überblick. Zum Vergrößern des Pistenplans bitte auf das Bild klicken.
Anreise ins Eggental
Die Anreise nach Welschnofen dauert mit dem Auto ab München etwa 3,5 Stunden. Wenn ihr in der Hauptsaison oder am Wochenende anreist, kann es hinter Innsbruck an der Brennerautobahn zu Stau an der Mautstation der Europabrücke kommen. Es gibt einen Trick, um nicht anstehen zu müssen. An vielen Raststationen könnt ihr bereits in Deutschland zusätzlich zur österreichischen Vignette, die ihr benötigt, die Extra-Maut für die Europabrücke mitzahlen. Dadurch könnt ihr an der eigentlichen Mautstation durch die Video-Maut-Schneise durchfahren.
Alternativ ist die Anreise ins Skigebiet auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Mit der Bahn kommt ihr ab dem Münchner Hauptbahnhof bis nach Bozen. Vom Bahnhof in Bozen geht’s dann per Bus weiter nach Welschnofen. Oder ihr fragt an der Unterkunft, ob es einen hoteleigenen Shuttleservice gibt. Viele Hoteliers bieten den Transfer vom Bahnhof zur Unterkunft an.
Skifahren zwischen Rosengarten und Latemar
| Pisten: | 40 km |
| Max. Höhe: | 2.337 m |
| Längste Abfahrt: | 7 km |
| Skipasspreis: | ab 65 € / Tag |
| Einkehr-Tipp: | Laurins Lounge |
Voller Vorfreude schnalle ich die Ski an. Ab geht’s mit dem Paolina-Lift nach oben. Dann starten wir direkt mit einer schwarzen Abfahrt in den Skitag. Wer das vermeiden möchte, sollte an der Mittelstation aussteigen. Denn die Pisten sind hier so angeordnet, dass oben, am Fuße der Felswände die schwarzen Pisten liegen, dann im Mittelteil rote Abfahrten folgen, bevor man schließlich eher in den niedrigeren Lagen die blauen Pisten erreicht.
Wir hangeln uns auf die andere Seite rüber. Mit der neuen Gondelbahn „König Laurin“, die in der Saison 2021/22 in Betrieb genommen wurde, fahren wir zum höchsten Punkt hinauf. An der Bergstation auf 2.337 Meter startet die König Laurin Challenge. Wir fackeln nicht lange und stellen uns der Herausforderung. Konkret bedeutet das, dass vor uns die längste Piste des Skigebiets liegt. Es gilt 1.132 Höhenmeter und 7,7 Kilometer bis nach Welschnofen hinab zu überwinden. Da werden die Oberschenkel gefordert.
Italienischer Kaffee und Südtiroler Küche
Mit der König Laurin Bahn fahren wir anschließend wieder hinauf. Zurück an der Bergstation starten wir geradewegs zu Laurin’s Lounge durch. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Also lassen wir uns auf der riesigen Sonnenterrasse nieder. Von hier haben wir eine top Aussicht bis nach Bozen und wir können über weite Teile des Skigebiets schauen. Da sieht man auch nochmal sehr schön, wie lang die Abfahrt ist, die wir eben noch gefahren sind.
All das lassen wir auf uns wirken, während wir italienischen Kaffee und einen leckeren Apfelstrudel genießen. Hier in Laurin’s Lounge könnt ihr auch fabelhaft in den Tag starten. Jeden Morgen um 9:30 Uhr wird zum Brunch mit einer Mischung aus regionalen und internationalen Speisen aufgetischt. Dazu ist allerdings eine Voranmeldung nötig.
Direkt an der Skipiste übernachten
In Carezza gibt es viele Unterkünfte direkt an der Piste. Mein Tipp ist die Moseralm. Hier könnt ihr den Skitag mit gutem Essen entspannt ausklingen lassen und anschließend die Annehmlichkeiten des Spa-Hotels genießen. Neben verschiedenen Saunen, in denen ihr durch große Panoramascheiben beim Schwitzen über die Aussicht staunen könnt, lohnt sich vor allem ein Abstecher in den Sky-Pool. Der beheizte Außenpool befindet sich in super Lage auf der Dachterrasse oberhalb der Skipisten.
Neu eröffnet ist das Sporthotel Passo Carezza. Wir waren unter den ersten Gästen des Hauses. Und ich muss sagen, in den modernen Design-Zimmern würde man gerne noch länger verweilen. Super ist außerdem, dass das Hotel direkt an der Piste Pra di Tori in der Nähe zum gleichnamigen Sessellift liegt, kommt ihr jeden Morgen und Abend komfortabel und schnell ins Skigebiet.
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Après-Ski mit natürlicher Lichtershow
Anders als in den Party-Hochburgen Österreichs ist die Après-Ski-Kultur in Carezza etwas gediegener. Das heißt nicht, dass Nachtschwärmer darauf verzichten müssen. Ihr werdet allerdings vorwiegend viele Skiurlauber und Einheimische warm eingepackt auf Balkonen, Sonnenterrassen oder spazierend im Skiort beobachten.
Abends liegt ein besonderer Zauber in der Luft. An klaren Tagen leuchten die schroffen Dolomitenwände zur Zeit der Dämmerung in den unterschiedlichsten Farben. Das wahre Naturschauspiel kommt während den letzten Sonnenminuten zur Geltung. Dann erstrahlt der Rosengarten, angeleuchtet von der Sonne, in Rot. Ein wunderschöner Abschluss des Skitags, den ihr auf keinen Fall verpassen solltet.

Fazit
Für mich hat sich mit dem Ausflug ins Skigebiet Carezza Dolomites ein Traum erfüllt. Ich habe die Bergwelt und die Pisten genau so erlebt, wie ich es mir vorgestellt habe. Es war bezaubernd. Vor allem die spektakulären Aussichten und die einzigartige Atmosphäre haben dazu beigetragen, dass ich auf jeden Fall wieder kommen werde und das Skigebiet nur empfehlen kann.
Durch die Vielzahl an blauen Abfahrten und dadurch, dass das Gelände eher kompakt und nicht so weitläufig ist, eignet sich das Skigebiet in meinen Augen perfekt für Familien. Familienfreundliche Skigebiete findet man zwar auch in Deutschland und in Österreich, aber dann leuchten da abends nicht die Dolomiten. Diese Bergwelt ist ganz anders als der Rest der Alpen.

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