Salzwelten Salzburg: Ältestes Besucherbergwerk der Erde

Unter meinen Fußsohlen knirschen Steine, während ich 715 Meter tief im Berg einen Schritt vor den anderen setze. Im schummrigen Laternenlicht zeichnen sich die Stollenstützen der Salzwelten Salzburg ab. Mir wird etwas mulmig, als ich daran denke, dass über mir tausende Tonnen Gestein liegen. Schnell werde ich jedoch abgelenkt, als vor mir das Wasser eines unterirdischen Sees schimmert. Kommt mit zu einem Top-Ausflugsziel in Österreich!

Lohnt sich der Besuch der Salzwelten Salzburg?

Die Salzwelten bei Salzburg in Österreich gelten als eines der ältesten Besucherbergwerke der Welt! Ehemals ein Salzbergbau, sind die unterirdischen Gänge heute ein Museum. Über 700 Meter tief im Dürrnberg bei Hallein findest du im Obersteinbergstollen eine große Abenteuerwelt. Eine Grubenbahn bringt dich tief in den Berg hinein, du kannst von einer extrem salzigen Salzsole probieren, mit einem Floß über einen unterirdischen Salzsee fahren und Geschwindigkeitsrekorde an zwei Bergmannsrutschen aufstellen. An jeder Station lernst du dabei mehr über die 2.600-jährige Geschichte des weißen Goldes.

Das Salzbergwerk liegt zum größten Teil unter deutschem Boden. Unter Tage passiert ihr also zweimal die Grenze zwischen Österreich und Deutschland. Die Salzwelten gibt es auch in Hallstatt und am Altaussee. An allen drei Standorten erhältst du eine rund 90-minütige Führung und läufst etwa einen Kilometer zu Fuß durch die Stollen. Warme Kleidung und festes Schuhwerk sind wichtig, denn auch im Hochsommer hat es im Berg frische 10 Grad Celsius. Das Museum ist geeignet für Erwachsene und Kinder ab 4 Jahren. Kleinere Kinder können das angrenzende und im Ticketpreis inkludierte Keltendorf besuchen.

Fototipp: Im Berg könnt ihr viele coole Fotos schießen, doch leider kommt nicht jede Kamera mit der Dunkelheit im Stollen klar. Deshalb empfehle ich, ein Foto von euch in weißer Bergmannskleidung vor dem Stollen zu machen, bevor ihr auf die Grubenbahn aufsteigt und in den Berg hineinfahrt.

Anreise nach Dürrnberg bei Hallein

Lage:Südlich von Salzburg
Öffnungszeiten:täglich 9:00 – 17:00 Uhr
Führung:90 Min.
Geeignet für:Erwachsene & Kinder ab 4 Jahren
Highlights:Grubenbahn, Sole, Salzsee, Rutschen

Am besten reist ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Es gibt ab Salzburg zahlreiche Verbindungen zu den Salzwelten. Beispielsweise fährt alle 30 Minuten ein Bus.

Ohne Umsteigen seid ihr in etwa einer Stunde da. Es gibt auch eine Hop-On-Hop-Off-Busverbindung. Mit der Linie „Blue Line“ könnt ihr viele Sehenswürdigkeiten von Salzburg anschauen und jederzeit ein- und aussteigen.

Mit dem Auto benötigt ihr etwa eine halbe Stunde von Salzburg. Ihr folgt dazu der B150 und B159 bis Dürrnberg-Landesstraße/Dürrnbergstraße in Hallein. Ihr folgt der Ramsaustraße und findet dann auf der rechten Seite einen kostenfreien Parkplatz direkt am Museum.

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In weißer Bergmannskluft steigt die Spannung

Zum Schutz der eigenen Kleidung bekommt jeder Besucher vor der Führung eine weiße Hose mit Kordelzug und eine Jacke mit Druckknöpfen. Warum das nötig ist, erfahre ich erst später. Zunächst laufen wir mit unserem Guide auf eine Plattform, von der man einen unglaublichen Blick über das Salzachtal, die Stadt Hallein und die markanten Barmsteine hat, die als schroffe Felstürme das Landschaftsbild dominieren.

Lange können wir den Ausblick nicht genießen, weil wir gleich von der Plattform ein paar Treppenstufen nach unten laufen, wo eine Grubenbahn bereits auf uns wartet. Diese wird uns 715 Meter tief in den Berg bringen!

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Fahrt mit der Grubenbahn

Die Grubenbahn der Salzwelten Salzburg kannst du dir wie eine lange Bank vorstellen. Hier setze ich mich mittig darauf und halte mich mit beiden Händen am Holz fest. Sobald alle Besucher Platz genommen haben, fährt die Grubenbahn langsam an und wird immer schneller.

Ganz nah an meinem Kopf saust die Stollenwand vorbei und ich genieße den kühlen Fahrtwind. Wir fahren auf den Schienen immer tiefer in den Berg hinein und stoppen erst 715 Meter tief im Berg. Hier steigen wir von der Grubenbahn und befinden uns in einem großen unterirdischen Raum.

Jetzt bin ich echt froh, dass ich meinen dicken Pulli unter der weißen Jacke angelassen habe. Im Berg hat es ganzjährig nämlich nur 10 Grad Celsius.

Wettrutschen unter Tage

Nachdem uns unser Guide schon durch mehrere Höhlenräume geführt und spannende Fakten über die Salzgewinnung erzählt hat, stehen wir plötzlich vor zwei hölzernen Rutschen! Mit diesen haben die Bergmänner früher die Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Ebenen des Bergwerks überwunden.

Heute haben sie eigentlich denselben Zweck, dienen aber auch zur Unterhaltung. Denn man kann hier gegeneinander Wettrutschen, und es wird dabei die Geschwindigkeit gemessen. Außerdem kannst du das Foto, das hier von dir geschossen wird, nach der Tour kaufen.

Die erste Rutsche ist 24 Meter lang, die zweite 42 Meter. Wir haben eine Geschwindigkeit von 32 km/h erreicht! Und jetzt weiß ich auch, warum man die weißen Schutzklamotten anzieht – der verstärkte Stoff schützt die Kleidung und vor allem das Hinterteil auf den Rutschen.

Wasser probieren, das 75x salziger ist als der Atlantik

Richtig spannend ist das Thema der Salzgewinnung. Bergleute gruben Stollen in den Dürrnberg, um dann durch Zugabe von Wasser Salz aus dem Gestein zu lösen. Diese künstlich entstehenden Salzseen nennt man Sole. In den Salzwelten kann man dieses unglaublich salzige Wasser probieren.

Langsam tropft die 27-prozentige Salzlösung aus dem ausgestellten Wasserhahn. Ich halte meinen Zeigefinger darunter und probiere die Salzsole. Puh – mir verzieht es ganz schön das Gesicht – so salzig ist dieser eine Tropfen! Unser Guide erklärt uns, dass das Wasser 75-mal salziger als der Atlantik ist. Später wird das Wasser durch Erhitzen verdampft, und es bleibt das pure Salz übrig.

Märchenhafte Floßfahrt über den Salzsee

Märchenhaft ist die Fahrt über den unterirdischen Salzsee, den wir eben noch probiert haben. Ein großes Floß schaukelt auf dem schwarz-glänzenden Wasser und wartet darauf, uns auf die andere Seite zu bringen. Sobald alle Besucher auf den Sitzbänken Platz genommen haben, geht das Licht aus.

Wir sitzen in vollkommener Dunkelheit. Langsam bewegt sich das Boot nun sanft schaukelnd vorwärts. Plötzlich erscheinen links und rechts an der Höhlenwand farbige Animationen. Sie zeigen die Geschichte des Salzes und erzählen bildlich, wie das weiße Gold den Bewohnern der Region, den Kelten, Reichtum und Wohlstand gebracht hat. Untermalt wird alles durch wunderschöne Musik.

Ich vergesse total die Zeit, während wir lautlos über das Wasser gleiten, und erschrecke etwas, als das Licht wieder angeht. Am liebsten würde ich noch einmal fahren!

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Fazit

Der Besuch der Salzwelten in Salzburg lohnt sich auf jeden Fall! Die Abenteuerwelt unter Tage hat nicht nur viele coole Attraktionen, sondern ihr lernt vor allem viel über das lebensnotwendige Mineral Salz. Der Ausflug ist ideal für Erwachsene, als auch für Kinder. Beachtet jedoch, dass der Besuch nicht barrierefrei möglich ist. Und denkt an warme Klamotten, und festes Schuhwerk.

Hast du kleine Kinder, bietet sich der Besuch des Keltendorfs Salina an. Das liegt direkt neben den Salzwelten und ist im Ticketpreis inbegriffen. Hier erfährt man alles über die Siedlungsgeschichte der Kelten auf dem Dürrnberg, und die zahlreichen Mitmachstationen machen richtig viel Spaß.

Lage

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