Rotes Fort in Agra: Indiens historisches Sandstein-Welterbe

Wer den Taj Mahal in der nordindischen Stadt Agra besucht, sollte auch unbedingt dem Roten Fort einen Besuch abstatten. Das UNESCO-Weltkulturerbe überzeugt mit eindrucksvoller Architektur aus rotem Sandstein und strahlend weißem Marmor. Bei jedem Schritt über das Gelände werden wir ein Stück weiter in den Bann der Geschichte des indischen Mogulreichs gezogen. Diese Festung bietet eine Vielfalt aus hohen Türmen, imposanten Verzierungen und einen unglaublichen Fernblick auf umliegende Highlights. Ich verrate dir, wo du den besten Blick auf den Taj Mahal vom Roten Fort in Agra erhältst.

Lohnt sich ein Besuch beim Roten Fort in Agra?

Das Rote Fort von Agra ist eine gut erhaltene, aus rotem Sandstein erbaute Festungsanlage im Norden Indiens. Seit 1983 zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit nur zwei Kilometern Entfernung vom weltweit bekannten Taj Mahal ist es das zweitbeliebteste Highlight der indischen Stadt. Die Bauweise führt auf die Geschichte des Mogulreichs in Indien zurück.

Im 16. Jahrhundert ließ der Mogulkaiser Akbar den Festungs- und Wohnkomplex aus rotem Sandstein am Ufer des Flusses Yamuna erbauen. Geprägt wurde er im Laufe der Zeit durch eine Mischung aus islamischer und hinduistischer Architektur und durch Akbars Enkel Shah Jahan, der den Komplex mit weißem Marmor, Halbedelsteinen und Glas erweiterte und auch den Taj Mahal, ein Mausoleum für seine Frau Mumtaz Mahal, erbauen ließ. 1658 kam Shah Jahans Sohn Aurangzeb an die Macht. Prägend war, dass er Shah Jahan im achteckigen Jasminturm auf dem Gelände des Roten Forts gefangen hielt, von wo Jahan einen Blick auf den Taj Mahal hatte.

Weil das Fort oftmals mit dem Roten Fort in Neu-Delhi verwechselt wird, wird es auch als Agra Fort bezeichnet. Die Stadt Agra liegt mit 1,7 Millionen Einwohnern im Westen des Bundesstaats Uttar Pradesh in Indien. Sie war (mit Unterbrechungen) von 1526 bis 1648 die Hauptstadt des Mogulreiches und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen weltweit.

Fototipp: Ein außergewöhnliches Foto lässt sich im hinteren Teil des Geländes des Roten Forts in Agra machen. Hier erhält man bei guter Sicht (ohne Smog) einen unglaublichen Weitblick auf den Fluss Yamuna und ein außergewöhnliches Foto vom Taj Mahal. Es lohnt sich, ein Teleobjektiv dabei zu haben.

Anreise nach Agra zum Roten Fort

Lage:Agra, Nordindien
Anreise:Bus, Zug oder Auto
Must-See:Blick auf den Taj Mahal
Kleidung:Lange Hose tragen & Schultern bedecken
Erbaut:16. Jhdt.

Viele Besucher reisen von Neu-Delhi aus für einen Tagesausflug nach Agra. Da Agra knapp 195 km von Neu-Delhi entfernt liegt, dauert die Anreise etwa 3 Stunden. Möglich ist die Anreise mit dem Zug, Bus oder Auto.

Von Jaipur dauert die Anreise mit dem Auto etwa 4,5 Stunden über eine Distanz von 250 Kilometern. Kostenpflichtige Parkplätze stehen vor dem Roten Fort zur Verfügung. Alternativ kann Agra über den Flughafen Agra, der rund sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt, erreicht werden.

Innerhalb der Stadt lässt sich das Rote Fort von Agra optimal mit öffentlichen Taxis oder Rikschas erreichen. Der Eintritt erfolgt über einen einzigen Eingang am Amar Singh Gate, wo sich auch die Tageskassen befinden.

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Mittagssonne meiden und Sonnenbrille einpacken

Für einen Besuch sollten etwa 2-3 Stunden eingeplant werden. Tickets können online oder auch kurzfristig am Schalter vor Ort gekauft werden. Eine Gepäckabgabe steht kostenfrei am Eingang zur Verfügung, und auf dem Gelände gibt es sanitäre Einrichtungen.

Ich empfehle, das Rote Fort am Morgen oder Nachmittag zu besuchen, um der Nachmittagshitze zu entkommen. Da viele Touristen am Morgen den Taj Mahal besuchen, kann es zu dieser Tageszeit leerer sein. Auf jeden Fall braucht ihr hier eine Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel!

Die Sonnenbrille bietet bei strahlend weißem Marmor eine bessere Sicht. Außerdem sollten ausreichend Getränke mitgeführt werden, da das Gelände des Roten Forts weitläufig ist. Als Kleidung empfehle ich leichte und luftige Bekleidung, die Schutz vor der Hitze bietet.

Aufgrund von religiösen und kulturellen Aspekten ist es ratsam, darauf zu achten, die Schultern und Knie zu bedecken. Wer tiefer in die Geschichte der Mogule eintauchen möchte, kann am Eingang des Roten Forts einen offiziellen Guide für seinen Besuch buchen.

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2,4 Kilometer lange rote Festungsmauer am Roten Fort

Angekommen beim Roten Fort wird eines sofort sichtbar: Vor uns thront eine riesige, bis zu 21 Meter hohe Außenmauer aus rotem Sandstein. Mit ihrer Länge von 2,4 Kilometern umgibt sie das gesamte Gelände des Roten Forts.

Nachdem wir die Tickets gekauft haben, schreiten wir über den Wassergraben und durch das imposante Eingangstor am Amar Singh Gate. Obwohl am Eingang eine Schlange von Menschen wartet, verläuft sich die Menschenmenge unmittelbar nach den ersten Metern im Innenhof.

Auch wenn ein Teil des Geländes vom indischen Militär genutzt wird, ist ein weiträumiger Teil an der östlichen Seite für Besucher kostenpflichtig zugänglich. Es freut mich, dass man nahezu überall durchgehen und den Festungskomplex erkunden kann.

Plötzlich erstreckt sich die beeindruckende rote Front des Jahangir Mahals vor uns. Bevor wir es betreten, erkunden wir zunächst die Ruinen von Akbari Mahal, die sich zur rechten Seite des Jahangir Mahals befinden. Wir stellen uns vor, wie es im Palast zu Lebzeiten gewesen sein muss. Besonders erstaunlich ist, wie sauber die gesamte Anlage ist und wie die Menschen vor Jahrhunderten dieses Meisterwerk erbaut haben.

Beeindruckende Verzierungen im Sandstein und Marmor

Während man das Rote Fort in Agra besucht, sollte man sich unbedingt ausreichend Zeit nehmen, um die beeindruckenden Verzierungen an fast jeder Säule, den Wänden und den Decken der Innenhöfe und Mauern zu bestaunen. Mich fasziniert sofort, dass sie uralte Geschichten erzählen und kulturelle Einblicke in das Leben der damaligen Mogule geben.

Neben den prunkvollen Verzierungen kann man auch königliche Bäder, Audienzhallen, Gärten und Privatgemächer der Mogule auf dem halbmondförmigen Gelände erkunden. Obwohl die Sonne drückend heiß ist, spenden die einzelnen Innenhöfe angenehmen Schatten.

Wir machen uns auf den Weg zum achteckigen Jasminturm im hinteren Gebäudeteil, wo Mogul Shah Jahan im achteckigen Jasminturm mit einem Blick auf den Taj Mahal gefangen gehalten wurde.

Unglaublicher Blick auf den Taj Mahal am Fluss Yamuna

An der Ostmauer zieht mich eines der zahlreichen Bauten besonders in seinen Bann – das Shish Mahal, auch der Glas-Palast genannt. Der weiße, mit Blumenmotiven verzierte Fußboden, der mit der Marmor-Inlay-Technik wie das Taj Mahal versehen ist, fasziniert.

Neben den prächtigen Säulen sehen wir einige Torbögen, durch die man eine fantastische Sicht auf den Taj Mahal erhält. In der Ferne erkenne ich, wie Vögel über das prunkvolle Gebäude kreisen und ihre Bahnen über den Fluss Yamuna ziehen, der entlang des Roten Forts bis zum Taj Mahal verläuft. Diesen Weitblick sollte man sich definitiv nicht entgehen lassen!

Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass die Sicht an smoghaften Tagen eingeschränkt sein könnte. Da wir das Fort an einem sonnigen Tag besuchen, ist es für uns eine der spektakulärsten Aussichten auf der gesamten Reise durch den Norden Indiens. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht schlendern wir durch den restlichen Festungskomplex und lassen die letzten Eindrücke auf uns wirken.

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Fazit

Ein Besuch des Roten Forts in Agra ist ausdrücklich zu empfehlen. Die Größe der gesamten Anlage zusammen mit der Sauberkeit und den gut erhaltenen Sandstein- und Marmorelementen macht das Rote Fort zu einem unvergesslichen Highlight auf einer Tour durch den Norden Indiens. Wenn man durch die Festungsanlage schlendert, sollte man unbedingt einen Blick auf den Fluss Yamuna und den faszinierenden Taj Mahal werfen.

Das Rote Fort lässt sich gut auf einem Tagesausflug kombinieren, mit einem Besuch des Taj Mahal am frühen Morgen und einem Besuch des Roten Forts ab Mittag. Außerdem ist ein Besuch einer Marmor-Inlay-Fabrik sehr interessant. Um den Norden Indiens weiter zu erkunden, sind die „Pink City“ Jaipur und die „Geisterstadt“ Fatehpur Sikri sehr empfehlenswert.

Lage

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