Rastenbachklamm: Wanderung durch Südtiroler Dschungel

Und plötzlich stehe ich mitten im Dschungel, wandere über eiserne Treppen und Brücken durch eine enge Felsenschlucht, vorbei an efeubewachsenen Bäumen und meterhohen Wasserfällen. Kurz darauf eröffnet sich ein grandioser Ausblick auf den Kalterer See und die mediterrane Hügellandschaft. Die Rastenbachklamm bei Kaltern in Südtirol ist ebenso abenteuerlich wie aussichtsreich und noch ein echter Geheimtipp.

Lohnt sich ein Besuch der Rastenbachklamm in Kaltern am See?

Die wildromantische Rastenbachklamm oberhalb des Kalterer Sees in Südtirol ist ein beeindruckendes Naturdenkmal und vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. In der schattigen Schlucht ist es schön kühl, und aufgrund des besonderen Mikroklimas gedeiht hier eine Vegetationsvielfalt, die echtes Dschungelfeeling aufkommen lässt.

Die Klamm ist frei zugänglich und kann auf mehreren Wegen bewandert werden. Eine imposante Konstruktion aus Treppen und Brücken führt entlang des Rastenbachs, vorbei an Wasserfällen und Plattformen mit grandiosen Aussichten. End- und Umkehrpunkt der Klamm ist das hübsche Dorf Altenburg, wo mehrere gemütliche Einkehrmöglichkeiten warten.

Fototipp: In der Rastenbachklamm gibt es mehrere schöne Fotomotive. Ein Foto vor dem Wasserfall ist ebenso beeindruckend wie eine Aufnahme von der Aussichtsplattform mit Blick auf den Kalterer See von oben. Mein Tipp für Wasseraufnahmen mit dem Handy: Fotografiere im Live-Modus und wähle dann den Effekt „Langzeitbelichtung“ aus.

Anreise nach Kaltern am See

Lage:Kalterer See
Strecke:7 km
Höhenmeter:250 hm
Gehzeit:2-3 Stunden
Schwierigkeit:leicht

Von München aus fährt mehrmals pro Tag ein EC nach Bologna mit Halt in Bozen, Südtirol. Die Fahrzeit beträgt knapp 4 Stunden. Von hier sind es mit dem Regionalbus noch einmal gut 30 Minuten bis nach Kaltern am See.

Vom Ortszentrum aus gelangt man am besten mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung. Wer mit dem Auto anreist, kann entweder auf dem Parkplatz am Sportplatz St. Anton in Kaltern, gegenüber vom Hochseilgarten, oder direkt am Fuße der Rastenbachklamm oberhalb des Kalterer Sees parken.

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Auf dem Friedensweg zur Rastenbachklamm

Für die Wanderung durch die Rastenbachklamm habt ihr mehrere mögliche Ausgangspunkte: Ihr könnt direkt am Schluchteingang in St. Josef am See starten und müsst dann über zahlreiche Stufen bergauf steigen, was an heißen Tagen sehr schweißtreibend werden kann.

Etwas gemütlicher ist die Wanderung über den Friedensweg, die am Sportplatz St. Anton in Kaltern startet und überwiegend durch schattigen Wald führt. Der Weg ist mit von verschiedenen Künstlern gestalteten Skulpturen versehen, die an insgesamt sieben Besinnungspunkten zu innerer Ruhe motivieren.

Nach den Stationen Maß, Klugheit, Gerechtigkeit, Glaube und Hoffnung befindet sich die sechste Station, ‚Mut‘, am oberen Ende der Rastenbachklamm. Von hier wandert man nun über eiserne Stufen und Brücken immer weiter bergab. Dabei kann es teilweise rutschig sein, weshalb festes Schuhwerk unbedingt zu empfehlen ist.

Wer im Anschluss an die Wanderung noch in den Kalterer See, den größten natürlichen und gleichzeitig wärmsten Badesee der Alpen, springen möchte, sollte Badesachen und ein Handtuch nicht vergessen einzupacken.

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Wie im Dschungel

Mit vorsichtigen Schritten wandere ich durch die Klamm und fühle mich ein bisschen wie Jane im Dschungel. Über eine abenteuerliche Wegführung aus gut befestigten Treppen und Brücken geht es immer am Rastenbach entlang, der mit Getöse talwärts rauscht und dabei immer wieder kleine Wasserfälle erzeugt.

Neben mir ragen meterhoch die nassen Felswände auf und strahlen eine angenehme Kühle aus. Die mit Moosen und Efeu bewachsenen Bäume bilden dabei einen tollen Kontrast zum rötlich-braunen Porphyrgestein. Nach gut 20 Minuten stoße ich dann auf das Highlight der Klamm: Etwa 20 Meter stürzt ein Wasserfall über eine Felskante in die Tiefe.

Kurz darauf eröffnet sich ein grandioser Blick über den Kalterer See und die umliegende Hügellandschaft. Ich stehe am oberen Ende einer langen Treppe, die sich am Fels entlang in die Tiefe schlängelt. Über sie gelangt man zurück ins Tal und von dort in etwa 20 Minuten zum Kalterer See, wo man den Tag wunderbar bei Pizza und einem Glas Wein ausklingen lassen kann.

Zuvor solltet ihr aber definitiv noch die zweite Aussichtsplattform besuchen, von der man nochmal einen tollen Rundumblick hat. Hier zweigt auch der Bärentalweg ab, über den man wieder zurück auf den Friedensweg gelangt.

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Fazit

Eine abenteuerliche Schlucht mit Ausblick findet man eher selten – in Kaltern schon. Die Rastenbachklamm ist wirklich ein besonderer Ort, den ihr nicht verpassen solltet, wenn ihr in der Gegend seid. Vor allem an heißen Tagen ist es hier angenehm kühl, und es gibt zahlreiche Wasserstellen zum Erfrischen. Ich empfehle, die Wanderung früh am Morgen oder am späten Nachmittag zu planen, denn dann ist es in der Klamm besonders leer und noch stimmungsvoller.

Bevor ihr den Rückweg antretet, lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zur Ruine St. Peter in Altenburg, die ihr über eine Hängebrücke erreicht und bei der es sich um die älteste Kirche Südtirols handelt. Sie stellt auch den letzten Besinnungspunkt, „Liebe“, des Friedenswegs dar.

Lage

Praktische Links

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