Porto Santo: Lohnt sich ein Ausflug von Madeira?

Türkisblaues Wasser, wilde Berge, ein unentdecktes Paradies und lange Panorama-Landstraßen, die wie dafür gemacht sind, dass Reisende sie mit einem Roller auf eigene Faust erkunden. Die Rede ist hier übrigens nicht von Bali oder Thailand, falls das jemand gedacht haben sollte. Ich war auf der kleinen portugiesischen Insel Porto Santo unterwegs und verrate euch, ob sich ein Ausflug zur kleinen Nachbarinsel von Madeira wirklich lohnt!

Lohnt sich ein Ausflug von Madeira nach Porto Santo?

Eine Karibikinsel in Europa, so könnte man die kleine Insel Porto Santo wohl beschreiben. Das knapp 42 Quadratkilometer große Eiland liegt neben der großen Schwester Madeira im atlantischen Ozean und ist vor allem für seinen neun Kilometer langen, wenig besuchten Strand und die wilde Küstenlandschaft bekannt. Ersterer hat ihr auch den Beinamen Goldene Insel eingebracht.

In Kombination mit dem fast schon einzigartigen Blauton des Wassers kommt auf Porto Santo (rund 5.000 Einwohner) das echte Karibik-Gefühl auf. Auch wenn Madeira selbst schon sehr vielseitig ist, Porto Santo sieht noch einmal ganz anders aus. Auf der Insel gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten und ich empfehle sicher, dort ein paar Tage zu verbringen.

Fototipp: Die schönste Aussicht auf den goldgelben Sandstrand von Porto Santo habt ihr am Punta da Calheta am Westzipfel und etwas oberhalb am Miradouro das Flores. Zusammen mit der vorgelagerten Insel ergibt sich ein einzigartiges Fotomotiv.

Anreise nach Porto Santo

Lage:42 km nordöstlich von Madeira
Hauptstadt:Vila Baleira
Einwohner:ca. 5.000
Must-Do:Scooter ausleihen
Einkehrtipp:Lambecas

Um von Madeira nach Porto Santo zu gelangen, können Reisende eine Fähre nehmen, die an jedem Tag der Woche einmal fährt. Die Überfahrt vom Hafen Funchal mit der Porto Santo Line dauert knapp zweieinhalb Stunden. Wer nur einen Tagesausflug machen möchte, nimmt am Abend dieselbe Fähre zurück. Es besteht die Möglichkeit, das Mietauto mit auf die Fähre zu nehmen, was allerdings schon recht teuer ist.

Bei den Tickets gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen der zweiten und der ersten Klasse, wobei letztere für einen nur geringen Aufpreis Zugang zum Bug des Schiffes ermöglicht, was wiederum eine spektakuläre Aussicht zulässt. Vor allem deswegen, weil das Schiff an der Halbinsel São Lourenço vorbeifährt und bei gutem Wetter ein atemberaubender Sonnenaufgang zu sehen ist. Außerdem wird ein Frühstücksbuffet angeboten.

Der Wellengang ist allerdings wirklich nicht zu unterschätzen. Wer also Schwierigkeiten mit Seekrankheit hat und nicht über der Reling hängen will, der sollte vielleicht vorher eine Tablette nehmen. Alternativ gibt es aber auch eine Verbindung mit dem Flugzeug.

Die Insel Porto Santo mit dem Scooter erkunden

Kaum haben wir wieder festen Boden unter den Füßen, geraten wir schon in den Trubel der örtlichen Tourismusbranche. Überall werden Mietroller, Bootsfahrten und Ausflüge angeboten und die verschiedenen Unternehmer versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen.

Wir haben uns dafür entschieden, uns einen Scooter auszuleihen, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Meiner Meinung nach ist das auch für Motorrad-Anfänger die beste Möglichkeit, Porto Santo an einem Tag zu erkunden, denn es gibt wenig Verkehr und die breiten, gut asphaltierten Straßen sind ideal zum Üben. 

Außerdem macht es einfach mega Spaß. Der Wind in den Haaren und die kurvigen Straßen geben das absolute Gefühl von Freiheit. So müssen sich Biker auf der Road 66 fühlen. (Und ja, mir ist bewusst, dass das Ding nur 15 PS hat, aber lasst uns doch unseren Easy Rider-Moment). Außerdem kann man überall nach Belieben anhalten und die Aussicht genießen.

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Der wilde Osten von Porto Santo

Wir erkunden zuerst die Ostseite der Insel und es fällt sofort auf, dass dieser ganz anders aussieht als die Landschaft auf Madeira. Der Eindruck ist viel wilder und karger. Außerdem wirkt das Ganze viel kompakter und kleiner, unter anderem dadurch, dass die Gipfel nicht so hoch und wenig Bäume vorhanden sind. 

Das wiederum ermöglicht aber eine tolle Aussicht auf beinahe die gesamte Insel. Dafür ist der Miradouro da Portela sehr zu empfehlen. Von dort fällt unser Blick zum ersten Mal auf den so berühmten langen Sandstrand der Insel, den wir später noch besuchen werden.

Anschließend geht unsere Tour weiter in den Nordosten von Porto Santo, wo beeindruckende Steilklippen warten, und dann hinüber auf die Westseite. Wer jetzt aber denkt, das müssen ja Kilometer um Kilometer auf dem Scooter gewesen sein. Wir reden hier eher so von einer halben Stunde.

Ganz am Zipfel der Insel liegt der, wie ich fand, schönste Aussichtspunkt der Insel, der Punta da Calheta. Die dort gelegenen Sanddünen, die einen scharfen Kontrast zu den grünen Gipfeln im Hintergrund bilden, können auf Wunsch per Jeep, geführter Tour oder zu Pferd erkundet werden.

Der schönste Strand in Europa?

Anschließend fahren wir zurück zum Hauptort der Insel nach Vila Baleira, wo wir auch die Scooter ausgeliehen haben. Hier befindet sich eine Seebrücke, die ohnehin schon ein schönes Fotomotiv darstellt, aber auch ein bewachtes Stück Strand und kristallklares Wasser. 

Beworben wird der neun Kilometer lange goldgelbe Sandstrand auf Porto Santo als DER schönste Strand in Europa. Und das nicht zuletzt, weil selbst in der portugiesischen Ferienzeit, hier kein Tourismustrubel aufkommt. Zwar sind eine Handvoll Menschen auf dem Strand unterwegs, aber er ist nicht restlos überfüllt und die typischen Strandliegen mit Sonnenschirm gibt es auch nicht. Hier geht einfach alles langsamer, ruhiger und entspannter zu.

Man hat wirklich das Gefühl, an einem Naturstrand zu sein, der Sand ist goldgelb und das Wasser kristallklar. Selbst die Wellen brechen schön gleichmäßig auf den Strand. Kurz: Wie im Paradies oder in einer anderen Welt! Kaum zu glauben, dass das hier wirklich noch Europa ist.

Strand von Porto Santo

Goldgelber Sand, kristallklares Wasser und gleichförmig brechende Wellen: der 9 km lange Strand von Porto Santo nahe Madeira gilt als einer der schönsten in Europa.

Fazit

Die kleine Insel ist die perfekte Destination, um einmal alles hinter sich zu lassen und sich selbst treiben zu lassen. Sei es auf einem Scooter auf kurvigen Bergstraßen, in den Dünen oder an dem wunderschönen Sandstrand. Hier laufen die Uhren glücklicherweise etwas langsamer, sodass Reisende in aller Ruhe zur Natur und zu sich selbst zurückfinden können. 

Hier nur als Anregung für Zeitvertreib, die wir mal so in den Raum werfen: Auf Ponto Santo wird Sandtherapie angeboten, weil der angeblich heilende Kräfte hat. Wer kann schon von sich selbst sagen, einmal ein Bad im Sand genommen zu haben.

Wenn wir sowieso schon dabei sind: Das Eis von Lambecas in Vila Baleira ist auch ein absolutes Muss. Und damit kein Stress aufkommt, empfehle ich, nicht die Fähre am selben Tag abends zu nehmen, sondern zwei oder drei Tage vor Ort zu bleiben.

Lage

Praktische Links

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