Gemeinsam mit einer Reisegruppe mache ich mich auf den Weg zur mystischen Stadt Mykene: einer heutigen Ausgrabungsstätte, deren Ursprünge im antiken Griechenland liegen. Im Vergleich zur Stätte von Delphi war mir Mykene bislang völlig unbekannt, dabei wurde eine ganze Kulturepoche nach dieser Stadt benannt. Aber schon als ich das imposante jahrtausendealte Löwentor durchschreite und meinen Blick über die grüne Landschaft von Argos schweifen lasse, bin ich beeindruckt. Reist in die Zeit der mykenischen Hochkultur und erkundet mit mir die goldene Stadt Mykene auf den Bergen des Peloponnes.
Lohnt sich ein Besuch von Mykene auf Peloponnes?






Mykene, eine antike Ausgrabungsstätte auf der Peloponnes-Halbinsel in Griechenland, birgt die Überreste der mykenischen Zivilisation, die 2.000 v. Chr. entstand und 1.150 v. Chr. unterging – also vor mehr als 3.000 Jahren. Die Kultur der Mykener gilt als die erste Hochkultur auf dem europäischen Festland. Mykene, auch als „goldene Stadt“ bezeichnet, spielte als Machtzentrum eine Schlüsselrolle im antiken Griechenland und ist heute Namensgeber für die Kulturepoche der Mykener.
Bekannt für das Löwentor, das Schatzhaus des Atreus und den ehemaligen Palastkomplex, ist Mykene in der Ebene von Argos ein interessanter archäologischer Schauplatz. Erste Ausgrabungen erfolgten 1802 durch Lord Elgin und dann ab 1876 durch den bekannten Archäologen Heinrich Schliemann, der auch Troja entdeckte. Zahlreiche Mythen ranken sich um die antike Stadt, so ist sie etwa eng mit der legendären Figur des Agamemnon verbunden. Heute handelt es sich bei Mykene um eine UNESCO-Weltkulturerbestätte.
Fototipp: Um diesen besonderen Ort optimal einzufangen, empfehle ich, oberhalb der Überreste des Palastes von Mykene zu fotografieren. Von dieser Position hast du einen atemberaubenden Blick über die umliegende Landschaft der Ebene von Argos und einen Teil der Ausgrabungsstätte.
Anreise nach Mykene
| Lage: | Halbinsel Peloponnes |
| Anreise: | Bus/Mietwagen |
| Eintritt frei: | EU-Studierende & U18 |
| Besonderheit: | UNESCO-Weltkulturerbe |
| Must-See: | Schatzhaus von Atreus |
Mykene liegt etwa in der Mitte zwischen Korinth und der Hafenstadt Nafplio auf der griechischen Halbinsel Peloponnes, 90 Kilometer südwestlich von Athen. Am besten buchst du dir eine Bustour von Athen aus, da gibt es zahlreiche Anbieter. Bei meiner Tour haben wir an verschiedenen Orten Halt gemacht – so siehst du Verschiedenes an einem Tag und bekommst zusätzliche Infos von der Reiseleitung.
Alternativ kannst du dir ein Auto mieten, die Fahrt von Athen dauert ungefähr 1,5 Stunden. Du nimmst die A8 über den Kanal von Korinth (am besten anhalten und anschauen!), fährst dann auf der A7 Richtung Tripoli, nimmst die Abfahrt Nafplio/Mycenae und folgst den Ausschilderungen Richtung Argos. Das Auto kannst du auf dem Parkplatz unterhalb der Ausgrabungsstätte von Mykene je nach Saisonzeit kostenlos abstellen.
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Eingang durch das Löwentor, der ältesten Monumentalplastik Europas
Die Eintrittskarte kannst du unkompliziert am Schalter kaufen, das ging bei mir Mitte September ohne lange Touristenschlangen. Von dort geht es auf eine spannende Entdeckungstour über die Ausgrabungsstätte von Mykene. Denke auf jeden Fall an festes Schuhwerk, denn der Weg führt den Berg hinauf und ist teilweise rutschig und uneben. Sonnenhut und Wasserflasche sind bei hohen Temperaturen ebenfalls unverzichtbar.
Noch bevor ich die eigentliche Anlage betrete, erreiche ich das weltbekannte Löwentor: eine wuchtige Mauer aus schweren Steinquadern, in die ein Durchgang integriert ist. Das Relief oberhalb zeigt zwei Löwen, die den Eingang von Mykene bewachen. Mit einem Alter von mehr als 3.000 Jahren handelt es sich hierbei um die älteste Monumentalplastik Europas.
Die majestätischen Löwenfiguren verleihen dem Tor eine kraftvolle Symbolik und erwecken die mykenische Geschichte förmlich zum Leben. Es kommt mir so vor, als ob mich das Tor in eine längst vergangene Zeit führt. Zugleich beeindruckt mich die imposante Bauweise der riesigen gestapelten Steine, die den Jahrtausenden bis heute getrotzt haben. Allein der Türsturz soll um die 20 Tonnen wiegen.
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Goldmaske des Agamemnon im Grabzirkel von Mykene
Hinter dem Löwentor entdecke ich auf der rechten Seite des Weges das nächste Highlight: die Überreste eines Grabzirkels, das als Begräbnisstätte mykenischer Herrscher diente. Zwar sind hier nur noch Steinmauern zu sehen, dennoch wirkt die Grabanlage aufgrund ihrer Dimensionen imposant.
Noch spannender finde ich allerdings, was der Archäologe Heinrich Schliemann und seine Kollegen hier gefunden haben, nämlich allerhand Grabbeigaben wie Schmuck, Waffen, Kunstschätze und die berühmte goldene Totenmaske des Agamemnon.
Diese Figur entstammt der griechischen Mythologie und soll einst über Mykene geherrscht haben. Einige der gefundenen Schätze kannst du in dem kleinen Museum von Mykene bewundern, die meisten befinden sich jedoch im Archäologischen Nationalmuseum in Athen.
Palast von Mykene und Besuch des Museums
Vom ehemaligen Palast von Mykene zeugen nur noch ein paar Grundmauern, eine Treppe und eine große Freifläche. Die Größe des einstigen Palastes ist nur schwer vorstellbar. Dafür hast du von hier einen gigantischen Ausblick über die grünen Hügel von Argos bis zum Meer.
Die Mykener konnten so Feinde, die sich näherten, schon aus großer Entfernung sehen. Mit Blick auf die naheliegenden Berge, die mich aufgrund ihrer Form und Vegetation faszinieren, frage ich mich, ob das Leben in den Wintermonaten hier oben nicht etwas kalt, windig und einsam gewesen ist.
Ich empfehle dir auch noch einen kurzen Besuch des Museums, um einen Einblick in die gefundenen Artefakte von Mykene zu bekommen. Aber keine Sorge: hier gibt es nur wenig zu sehen und du brauchst nicht mehr als zehn Minuten einzuplanen.
Das Schatzhaus von Atreus am Fuße der Stadt Mykene
Mein persönliches Highlight der Ausgrabungsstätte ist das Schatzhaus von Atreus, das heute als das prachtvollste Königsgrab von Mykene gilt. Dieser beeindruckende Kuppelbau ist hervorragend erhalten und befindet sich am Fuße der antiken Stadt, ein paar hundert Meter von der eigentlichen Anlage entfernt.
Mit dem Auto kannst du auf einem weiteren kostenlosen Parkplatz direkt davor halten und den Bau besichtigen. Bereits auf dem Hinweg kommst du an dem Parkplatz vorbei. Schon der riesige Eingang mit dem darüberliegenden dreieckigen Fenster wirkt auf mich kolossal.
Im Inneren ist es dunkel und es herrscht eine merkwürdige mystische Energie, die mir einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Die Wände sind gewölbt wie bei einer Kuppel und, wenn ich nach oben schaue, wird mir ein wenig schwindelig. Trotzdem würde ich gern mal in die Zeit zurückreisen!
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Fazit
Wenn du dich für Archäologie und die Geschichte des antiken Griechenlands interessierst, solltest du dir Mykene nicht entgehen lassen. Im Vergleich zu Delphi ist die Ausgrabungsstätte zwar weniger bekannt, aber in jedem Fall sehenswert. Zudem hast du von dort oben einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft, die im Gegensatz zu anderen Regionen Griechenlands grün und hügelig ist. Ich empfehle dir, die Tour in der Nebensaison zu machen. So ist der Touristenansturm geringer und die Temperaturen sind gut auszuhalten.
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