Wie Glühwürmchen tanzen die Lichtkegel der Taschenlampen im Dunkeln den Berg hinauf. Ich fühle mich wie bei einer Nachtwanderung im Ferienlager. Das sogenannte Sunrise Trekking auf den Mount Batur ist eine der Hauptattraktionen auf Bali. Jeden Tag pilgern Hunderte Touristen auf den zweithöchsten Vulkan der indonesischen Insel, um den Sonnenaufgang zu erleben. Ich verrate dir, ob sich das frühe Aufstehen wirklich lohnt.
Lohnt sich die Wanderung auf den Mount Batur auf Bali?






Vulkanbesteigungen werden auf Bali als touristisches Highlight angeboten. Besonders beliebt ist die Sonnenaufgangstour auf den Mount Batur (1.717 m), denn im Gegensatz zum Mount Agung, dem höchsten Vulkan Balis, ist der Aufstieg relativ leicht und auch für unerfahrene Wanderer machbar.
Es ist trotzdem üblich und empfehlenswert, einen Guide für die Tour zu buchen – auch um Ärger mit den Einheimischen zu vermeiden, die vom Tourismus leben und Besteigungen auf eigene Faust daher nicht so gerne sehen. Die Wanderung beginnt in der Regel gegen 4 Uhr morgens am Fuße des Vulkans und dauert etwa 2 Stunden. Pünktlich zum Sonnenaufgang ist man dann am Krater und hat bei guten Bedingungen einen phantastischen Ausblick.
Fototipp: Fotografiere mal nicht direkt in die aufgehende Sonne hinein, sondern positioniere dich mehr Richtung Süden. Stell dich dafür vorsichtig an den Rand des Kraters und lass dir die Morgensonne ins Gesicht scheinen. Diese taucht die Landschaft in ein warmes Licht und kreiert eine tolle Stimmung wie aus einem Fantasy-Film. Im Hintergrund sind dann die anderen Vulkane Balis und neben dir der beeindruckende Kessel zu sehen.
Anreise nach Kintamani auf Bali
| Lage: | Kintamani, Bali |
| Höhe: | 1.717 m |
| Strecke: | ca. 8Â km |
| Gehzeit: | 5h |
| Höhenmeter: | ca. 500 hm |
Einen öffentlichen Nahverkehr mit Bussen oder Bahnen gibt es auf Bali nicht. Um zum Mount Batur im Nordosten der Insel zu gelangen, nutzt man am besten ein Auto. Von den touristischen Orten Kuta und Canggu dauert die Fahrt gut 2 Stunden, von Ubud aus etwa 1 Stunde.
Bei den geführten Trekking-Touren ist meistens auch die Abholung von der Unterkunft bis zum Start der Wanderung im Dorf Kintamani inklusive. Alternativ kann man über eine der gängigen Apps wie Gojek oder Grab ein Taxi oder einen Scooter buchen.
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Vorbereitungen fürs Sunrise Trekking auf den Mount Batur
Wer zum Sonnenaufgang auf den Mount Batur steigen möchte, muss früh aufstehen – vor allem, wenn ihr eine Unterkunft im Süden der Insel habt. Das Sunrise Trekking kannst du entweder online oder direkt vor Ort in Ubud oder Canggu buchen, wo es Anbieter an jeder Ecke gibt.
Dann werdet ihr gegen 2 Uhr nachts abgeholt und im Anschluss auch wieder zurückgebracht. Je nach Abfahrtsort kostet die Tour etwa 30–60 Euro pro Person. Alternativ reist du, wie ich, bereits am Tag zuvor an und suchst dir eine Unterkunft in der Nähe des Vulkans, die oft auch gleich geführte Touren mit anbietet. So konnte ich immerhin minimal länger schlafen und danach direkt einen Mittagsschlaf einlegen und am Pool entspannen.
Für die Wanderung empfehle ich, eine lange Hose, ein T-Shirt oder dünnes Langarmshirt sowie gutes Schuhwerk, am besten richtige Wanderschuhe, anzuziehen. Während es auf Bali auch nachts relativ mild ist und man beim Aufstieg definitiv ins Schwitzen kommt, ist es am Gipfel des Vulkans dann ziemlich kalt und extrem windig.
Daher solltet ihr einen kleinen Rucksack mitnehmen, in dem ihr Wasser sowie einen Pullover, eine Jacke und gegebenenfalls ein Wechselshirt verstauen könnt. Euer Guide wird euch mit einer Taschen- oder Stirnlampe sowie einem kleinen Frühstück am Gipfel versorgen.
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Im Gänsemarsch auf den Vulkan Mount Batur
Gegen 3 Uhr morgens wird es unruhig rund um den Mount Batur. Ich liege in meiner kleinen balinesischen Hütte und lausche in die Dunkelheit. Das Tosen der Scooter und Autos, die Touristen von der ganzen Insel in den kleinen Ort Kintamani bringen, wird immer lauter.
Ich bin am Abend zuvor früh schlafen gegangen und komme daher gut aus dem Bett, auch weil sich langsam Aufregung und Vorfreude auf die Wanderung in mir breitmachen. Ich habe zwar schon viele Berge bestiegen, aber noch nie einen Vulkan.
Meinen Guide treffe ich an der Rezeption der Unterkunft. Die Tour hatte ich direkt bei meiner Ankunft gebucht. Gegen 4 Uhr stiefeln wir mit Taschenlampen in der Hand los. Der offizielle Wanderweg beginnt bereits nach wenigen Metern. Insgesamt sind wir zu fünft – allerdings nicht mehr lange. Nach kurzer Zeit leuchten immer mehr Lichter in der Dunkelheit auf, die sich ebenfalls langsam ihren Weg den Berg hinauf bahnen.
Im Gänsemarsch laufen wir unserem Guide hinterher, immer den Blick auf den Lichtkegel vor uns gerichtet, der den staubigen Weg erhellt. Dieser führt zunächst durch den Wald und später über einen felsigen Steig bis zum Gipfel, den wir nach gut 2 Stunden erreichen.
Unser Guide verschwindet in einer kleinen Holzhütte und taucht kurz darauf mit Decken und heißem Kaffee wieder auf. Hier oben ist es ziemlich kalt, stürmisch und staubig. Eingemummelt in Jacken und Decken fiebern wir nun erwartungsvoll dem Sonnenaufgang entgegen.
Geführte Touren und Erlebnisse
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Malerischer Sonnenaufgang am Krater
Etwa 20 Minuten später zeigt sich dann langsam ein schmaler orange-roter Streifen am Horizont. Nebel steigt aus dem Tal empor und die Silhouetten der umliegenden Berge zeichnen sich ab. Kurz darauf blitzt auch schon die Sonne auf und taucht die Umgebung in ein warmes Licht. Eine spektakuläre Mondlandschaft kommt zum Vorschein. Zu unseren Füßen liegen der Vulkansee und das Dorf Toya Bunkah, in der Ferne sieht man das Meer.
Während wir die Szenerie bewundern, bringt uns unser Guide ein Frühstück, bestehend aus Toastbrot, einer Banane, einem Schokoriegel und zwei, im Dampf des Vulkans gekochten, Eiern. Danach steigen wir noch ein paar Meter zum Krater hinauf, um den ein sehr schmaler Pfad herumführt. Links und rechts geht es steil bergab. Hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt.
Jetzt bei Tageslicht sehe ich erst, wie viele Menschen sich tatsächlich auf diesem Berg befinden. Grob geschätzt sind es um die 500, vielleicht aber auch mehr, die nun alle dabei sind, Erinnerungsfotos von diesem Erlebnis zu schießen. Auch unser Guide macht ein paar Fotos von uns und zeigt uns dann eine Felsspalte im Vulkangestein, aus der heißer Dampf hinaufsteigt.
Zuletzt kam es zwischen 1999 und 2000 zu kleineren Asche-Eruptionen und Explosionen. Die letzten großen Vulkanausbrüche gab es in den Jahren 1926 und 1963. Als wir wieder absteigen, können wir genau erkennen, wie weit die Lava damals geflossen ist.
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Fazit
Wer nach Bali reist, sollte sich die Wanderung auf den Mount Batur nicht entgehen lassen. Wie oft erlebt man schließlich schon mal einen Sonnenaufgang auf einem Vulkan? Allerdings sollte man sich auf viele Menschen einstellen und keine einsame Bergromantik erwarten. Ein eindrucksvolles Erlebnis ist es trotzdem, und die karge Vulkanlandschaft ist wirklich beeindruckend. Im Anschluss an die Tour bietet sich ein Besuch des Tempels Pura Ulun Danu Batur und der natürlichen heißen Quellen, eine Art Thermalbad, am Batursee an.
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