Eine Auszeit unter Palmen? Auf einer Burg? Und das mitten in Deutschland? Heute wird es definitiv ein spannender Ausflug ins Saaletal in Thüringen! Auf der wunderschönen Leuchtenburg erwarten euch nicht nur spannende Geschichten, sondern auch eine einzigartige Szenerie. Wir entdecken die kleinste Kaffeekanne der Welt und erfahren im interaktiven Museum mehr über die Geschichte des bekannten Porzellans. Genießt Thüringer Klöße und einen der wohl besten Ausblicke auf den Thüringer Wald! Begleitet mich auf diese wunderbare Reise zur Leuchtenburg, ganz in der Nähe von Jena.
Lohnt sich ein Besuch auf der Leuchtenburg in Thüringen?









Die Leuchtenburg in Seitenroda, oft als „Königin des Saaletals“ bezeichnet, thront majestätisch über dem Tal in Thüringen. Dieses gut erhaltene Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert dient heute als Museum und Kulturzentrum und bietet faszinierende Einblicke in das Mittelalter und die Geschichte der Region sowie der Höhenburg. Besucher können im Museum einzigartige Ausstellungen zum Thüringer Porzellan und zur über 800-jährigen Geschichte erkunden.
Im Porzellanmuseum der Burg finden sich zwei berühmte Superlative: die weltgrößte Vase mit einer Höhe von 8 Metern und die kleinste Kaffeekanne der Welt, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen und erst durch eine Lupe sichtbar ist – sie misst gerade mal 3 mm in der Höhe. Ein besonderes Highlight der Burg ist außerdem der „Skywalk der Wünsche“, eine Glasplattform, die es den mutigen Besuchern ermöglicht, scheinbar über das Nichts zu schreiten. Von der Burg aus genießen Gäste einen atemberaubenden Blick über das Saaletal und den Thüringer Wald.
Fototipp: Nachdem ihr die zweite Ausstellung, die sich mit der Geschichte der Leuchtenburg befasst, erkundet habt, lohnt sich der Aufstieg auf den Turm der Burg. Vom höchsten Punkt aus bietet sich ein perfekter Rundumblick über die umliegende Landschaft. Mit etwas Glück könnt ihr sogar Paragleiter beobachten, die in der Nähe der Burg ihre Flüge starten – ideal für dynamische und beeindruckende Fotos.
Anreise zur Leuchtenburg
| Lage: | Seitenroda in Thüringen |
| Anreise: | Pkw / ÖPNV |
| Erstmals erwähnt: | 1221 |
| Must-See: | Kleinste Kaffeekanne der Welt |
| Einkehrtipp: | Burgschenke |
Ich fand die Anfahrt zur Leuchtenburg schon majestätisch. Eine kleine Landstraße schlängelt sich die Höhe hinauf, während die Burg vor einem thront – das hat mich schon stark an die Anfahrt zur Zugspitze erinnert. Man spürt einfach, dass man einem geschichtsträchtigen Ort entgegenfährt.
Die Leuchtenburg ist nur etwa 25 Auto-Minuten von Jena, der zweitgrößten Stadt Thüringens, entfernt. Besucher können unten an der Burg parken, wobei die Parkplätze dort kostenpflichtig sind. Gegenüber befindet sich jedoch ein zweiter Parkplatz, der kostenlos genutzt werden kann. Von dort geht es in wenigen Minuten zu Fuß hoch zur Burg.
Auch mit dem ÖPNV ist die Anreise möglich. Vom Zentrum Jenas aus gelangt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zunächst nach Kahla. Von dort aus gibt es die Möglichkeit, zur Burg hochzuwandern, was etwa 50 Minuten dauert und rund 200 Höhenmeter umfasst. Alternativ verkehrt ein Bus, der allerdings eher unregelmäßig fährt, zur Burg. Also vorher unbedingt checken.
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Porzellankaffeekannen und Palmen in der Leuchtenburg
Gleich zu Beginn: Lasst euch nicht täuschen! Wenn ihr am Parkplatz ankommt, schaut ihr zum Teil auf eine Baustelle. Aktuell wird hier ein Aufzug gebaut. Diese Neuerung macht die Leuchtenburg damit zur ersten barrierefreien Burg Deutschlands, wodurch auch Besucher im Rollstuhl die historischen Mauern erkunden können. Für mich der erste innovative Wink des Tages.
Vom Parkplatz aus führt dann ein etwa zehnminütiger Fußweg um die Burg herum zum Eingang. Schon bald ist die Baustelle aus dem Blickfeld verschwunden und man kommt an kleinen Weinreben vorbei, die übrigens zu den höchstgelegenen Weinbergen Deutschlands zählen. Die abgefüllten Flaschen könnt ihr später im Shop sogar kaufen.

Hotel-Tipp in der Nähe
Nur wenige Kilometer von der Leuchtenburg entfernt, findet ihr das Jagdschloss Hummelshain.
Nach der erholsamen Nacht gibt es in als Buffet angebotenes, kontinentales oder vegetarisches Frühstück!
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An der Kasse, wo ich die Eintrittskarte für die Ausstellungen (rund 15 EUR für Erwachsene) kaufe, öffnet sich direkt ein atemberaubender Blick durch eine Glaspanoramascheibe ins Saaletal und auf den dichten Thüringer Wald. Der erste zentrale Blick auf den Burgturm und die historischen Gebäude lässt keinen Zweifel: Die Leuchtenburg ist außergewöhnlich gut erhalten und wirklich beeindruckend.
Hier im Innenhof der Burg hängen überraschenderweise überall Porzellankaffeekannen, und zwar an Birken, die wie Palmen aussehen – ein Hinweis auf das zentrale Thema der Burg und eine Hommage an Kahla, die Porzellanstadt, die am Fuße der Burg liegt. Es nicht mein erster Besuch, aber erst jetzt realisiere ich mit viel Liebe zum Detail ein sehr kreatives Team, die Burg offenbar immer wieder neu in Szene setzt.
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Durch das interaktive Porzelanmuseum
Das wird dann auch spätestens beim Eintritt in das Porzellanmuseum der Leuchtenburg klar. Ich fühle mich, als würde ich in eine andere Welt eintauchen, die klassische Burggeschichte mit moderner, interaktiver Ausstellungskunst verbindet. Das Museum, betitelt als „Porzellanwelten“, ist wie ein dreiteiliger Film aufgebaut: Einleitung, Hauptteil und Schluss, was den Besuch zu einem echten Erlebnis macht. Das hier ist definitiv kein „klassischer“ Museumsbesuch.
Im ersten Raum höre ich Vogelgesänge und leise Musik. Plötzlich erleuchtet der Raum, und ein magischer „Zauberwald“ eröffnet sich. Tiere und Fabelwesen im Wald sind kunstvoll aus Porzellan gefertigt und illuminiert. Wie im Märchen, nur moderner.

Leuchtenburger Frühlingszauber
Mit der Ankunft der Sonne erblüht auch die Leuchtenburg, die sich für den Frühlingszauber präpariert und ihre Besucher mit einer farbenprächtigen Blumenvielfalt empfängt.
Historische Museumsstücke und alte Burgsteine werden liebevoll mit Tulpen, Narzissen und anderen Frühlingsblumen geschmückt.
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Die Ausstellung nutzt ohnehin zahlreiche Lichtinstallationen und ist alles andere als ein klassisches Museum. Rund 90 Prozent der Exponate sind interaktiv gestaltet. Besucher können lernen, woher Porzellan stammt, wie es hergestellt wird und wie es letztlich seinen Weg nach Europa fand.
In einer Art Chemielabor könnt ihr euch dann sogar selbst in der Porzellanherstellung probieren. Hier sind Behälter mit Sand und verschiedenen anderen Stoffen zu finden, die zur Porzellanproduktion benötigt werden. Etwas nervös fange ich an, die geheime Formel zur Porzellanherstellung zu entschlüsseln.
Und tatsächlich: Nach einigen Versuchen schaffe ich es! Eine dramatische Lichtsequenz und die Stimme von August dem Starken verkünden die Lösung des Rätsels. Ich springe ein wenig in die Luft, so sehr hat mich diese interaktive Herausforderung mitgerissen. Das hier ist definitiv auch was für Erwachsene.
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Scherbenhaufen und Gruselkeller der Leuchtenburg
Im Raum der Wünsche wird es jetzt dunkel. Ihr bekommt einen Porzellanteller und einen Stift. Mit diesem UV-Stift könnt ihr jetzt euren Wunsch auf den Teller schreiben. Damit geht es jetzt quasi zum Polterabend. Denn Scherben bringen ja bekanntlich Glück. Draußen wartet der 20 Meter lange Skywalk. Eine Aussichtsplattform, an deren Ende man in der Tiefe einen riesigen Scherbenhaufen findet. Am Ende angekommen, schmeiße ich den Teller hinunter und er zerspringt in Tausende Stücke.
Der zweite Ausstellungsbereich dreht sich um die über 800-jährige Geschichte der Höhenburg selbst. Das Ganze ist zwar kleinerer als das Porzellanmuseum, aber genauso interaktiv und modern gestaltet. Hier steht alles im Zeichen von Drachen und Rittern. Auf jeden Fall solltet ihr hier den Gruselkeller mitnehmen! Hier wartet ein Porzellankopf mit einer mystischen Geschichte auf euch. Wer den zusätzlichen Adrenalinkick sucht: Einfach mal vor dem Kopf stellen und warten.
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Fazit
Zurück im Innenhof könnt ihr dann in die Burgschenke einkehren. Hier kann ich euch die Thüringer Klöße mit dem Mutzenbraten empfehlen. Wirklich sehr lecker! Außerdem gibt es hier super leckeres Softeis, dass ihr anschließend auf der Terrasse genießen könnt.
Da bleibt dann auch mal ein Moment, die ganzen tollen Details des Tages zu verarbeiten. Ich kann wirklich jedem, der Thüringen besucht, auch den Besuch in der Leuchtenburg empfehlen. Moderne, interaktive Ausstellungen (wie sie es sie überall geben sollte), dazu diese fantastischen Ausblicke auf die Natur. Wirklich sehr sehenswert. 2 Stunden sollte man mindestens einplanen, daraus kann aber auch locker ein ganzer Tag werden. Was ich auch wirklich toll finde: Man darf überall Hunde mitnehmen und es ist barrierefrei!
Im Anschluss solltet ihr auf jeden Fall noch zum Pfaffenberg hinüberlaufen. Nur 10 Minuten Fußweg und ihr habt direkt am Startplatz der Paragleiter den besten Blick auf die Burg selbst. Hier gibts auch Bänke zum Verweilen.
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