Die Wanderung auf der Etappe 5 des Panorama Trails Hohe Tauern ist definitiv eine meiner Lieblings-Wanderungen in Österreich. Inmitten der atemberaubenden Kulisse der Hohen Tauern erlaubt dieser Trail phänomenale Panoramablicke. Außerdem kann man die unberührte Schönheit der alpinen Landschaft hautnah erleben. Ich nehme euch mit auf eine Tour über den Wolken, vorbei an den Gipfeln vom Rettenstein, durch malerische Täler und Bergseen inmitten der Dreitausender.
Lohnt sich Etappe 5 auf dem Hohe Tauern Panorama Trail?





Der Panorama Trail ist ein Weitwanderweg, bei dem man auf über 17 unterschiedlichen Etappen die Hohen Tauern, Österreichs größten Nationalpark, erkunden kann. Aber auch einzelne Tages-Etappen des Weitwanderwegs lohnen sich! Die 5. Etappe ist aus meiner Sicht die schönste und startet an der Gondelstation Wildkogel.
Die Wanderung verläuft auf über 16 km entlang gut begehbarer Höhenkämme bis zur Gondelstation in Resterhöhe, dem Endpunkt der Etappe. Während der gesamten Wanderung hat man einen unglaublich schönen Blick auf den großen Rettenstein, der einer der beeindruckendsten Gipfel der Kitzbühler Alpen ist. Insgesamt gilt es 523 Höhenmeter zu überwinden.
Fototipp: Die besten Fotos könnt ihr bei Sonnenaufgang am Wildkogel machen. Der Wildkogel ist der Ausgangspunkt der Tour und am frühen Morgen fast immer umgeben von einer riesigen Wolkendecke. Am besten könnt ihr im Herbst oder Frühling mit der ersten Gondel hochfahren. Bringt unbedingt ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv mit.
Anreise zum Nationalpark Hohe Tauern
| Strecke: | 16 km |
| Höhenmeter: | 523 hm |
| Gehzeit: | 6:30 Std. |
| Einkehrtipp: | Panorama-Alm Kitzbühl |
| Beste Reisezeit: | Mai-Oktober |
Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Talstation Wildkogelbahn in Bramberg. Mit dem Zug könnt ihr z. B. von München mit einem Umstieg in Wörgl nach Zell am See fahren und von dort den Bus 670 zum Bahnhof in Bramberg nehmen. Dazu benötigt ihr rund 4 Stunden. Vom Bahnhof sind es knapp 10 Minuten Fußweg bis zur Talstation.
Direkt an der Station befinden sich aber auch viele kostenlose Parkplätze sowie Tiefgaragen mit E-Ladestationen. Da diese Wanderung sehr beliebt ist, solltet ihr besser früh anreisen, um einen Parkplatz zu bekommen.
https://www.wildkogel-arena.at/service/anreise/?gclid=EAIaIQobChMI0Yub7vW2ggMVRgQGAB2T_AlsEAAYASAAEgJjIPD_BwE
Unbedingt Wetter im Blick behalten
Bevor wir unsere panoramareiche Wanderung starten konnten, haben wir am Abend vorher nochmal das Wetter geprüft. Gerade oben am Berg ändert sich das Wetter in dieser Höhenlage super schnell, sodass ihr euch unbedingt kurz vorher nochmal informieren solltet, ob die Wanderung sicher ist. Alternativ gibt es nämlich noch eine Route, die weiter unten am Berg verläuft, wenn ihr trotz schlechtem Wetter nicht auf das Wandern verzichten wollt.
Da es auch bis fast zum Ende der Wanderung keine Einkehrmöglichkeit oder Brunnen für Trinkwasser gibt, haben wir auf jeden Fall noch unsere Regenkleidung und genügend Wasser eingepackt. Eine spezielle Ausrüstung ist nicht notwendig, außer wetterfeste Wanderschuhe, da die Route nur mittelschwer ist und auf trittsicheren Wanderwegen erfolgt.
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Wandern über den Wolken auf dem Hohe Tauern Panorama Trail
Angekommen auf der Wildkogelbahn wartet schon das erste Highlight auf uns: Der Sonnenaufgang hinter den Bergen. Direkt von der Bergbahn aus können wir dieses wunderschöne Naturschauspiel beobachten. Das Tal können wir nicht mehr sehen, denn eine riesige Wolkendecke schwebt darüber. Als sich der Himmel in zarten Rosa- und Blautönen zu färben beginnt, färbt sich auch die Wolkendecke in den gleichen Farben. Ein wirklich atemberaubender Start in den Tag.
Nach einer kleinen Fotosession geht es bergauf und bergab über schmale, naturbelassene Pfade Richtung Rettenstein. Vorbei an kleinen Bächen begleitet uns die majestätische Aussicht auf den Rettenstein die ganze Zeit über. Aber auch in alle anderen Richtungen haben wir einen fantastischen Blick über das umliegende Bergpanorama auf mehr als 2.000 Metern.
Kurz vor dem Rettenstein geht es jetzt ein steileres Stück bergauf, bevor wir direkt vor dem mächtigen Berg stehen. Zu unserem Glück grasen heute mehrere Pferde direkt vor dem Berg, die den Anblick auf den Rettenstein noch idyllischer machen. Diese Möglichkeit nutzen wir, um eine erste kleine Pause zu machen. Neben einer Brotzeit haben wir uns noch mit Äpfeln, Mannerschnitten und 2 Litern Wasser ausgestattet.
Auf matschigen Pfaden zum Ziel
Nach unserem kurzen Stopp gehen wir jetzt vorbei am Rettenstein und dann bergab über schmale Pfade, bis der Wanderweg in eine Mountainbike-Strecke mündet. Von hier aus gehen wir wieder bergauf. So langsam fängt die Sonne an zu knallen, wodurch der Aufstieg noch anstrengender wird. Nach einer Lage Sonnencreme gehen wir die letzten Kilometer weiter zur Panorama-Alm Kitzbühl, die erste Einkehrmöglichkeit für uns.
Der Weg führt uns über sehr matschige Wiesen hoch zur Alm. Zum Glück haben wir beide wasserfeste Schuhe an, da wir ziemlich tief in der Matsche einsinken. Dieser Teil der Wanderung ist mit Abstand der ungemütlichste. Die ganze Zeit über müssen wir nach unten schauen, um zu sehen, wo wir hintreten. Jeder Schritt ist doppelt so anstrengend, weil wir immer wieder nach unten rutschen und durch den Schlamm nur schwer vorankommen.
Mittlerweile sind meine kompletten Schuhe und Beine voll von Dreck. Wir können es kaum erwarten, auf der Alm anzukommen und diesen Abschnitt hinter uns zu lassen. Endlich sehen wir die Dachspitze der Hütte. Nach dem turbulenten Aufstieg zur Panorama-Alm haben wir uns jetzt eine deftige Mahlzeit verdient.
Einkehr in die Panorama-Alm Kitzbühl
Angekommen auf der Alm freuen wir uns über eine Portion leckerer Käsespätzle. Die Panorama-Alm selbst ist ein gemütlicher Rückzugsort über den Wolken mit authentischem Charme und sehr freundlichen Gastgebern. In einem verglasten Wintergarten kann man hier die Aussicht auf sich wirken lassen. Wenn ihr eine Nacht in den Bergen verbringen wollt, könnt ihr hier auch schlafen und die Aussicht von einer der stilvollen Suiten genießen.
Während wir unsere Käsespätzle verzehren, laden die Gastgeber uns ein, zusammen mit ihnen und ihren Freunden zu essen. Die nette Einladung können wir nicht ablehnen und setzen uns an den anderen Tisch, an dem wir viele nette und lustige Gespräche haben. Nach unserem Essen bekommen wir noch einen Drink aufs Haus und stoßen alle zusammen an. Besser hätte unsere Pause nach dem matschigen Anstieg nicht sein können.
Nach unserem Aufenthalt in der Panorama-Alm gehen wir noch ca. eine Stunde über befestigen Weg bis zur Gondelstation Resterhöhe weiter. Auf diesem Abschnitt erwartet uns noch ein tiefblauer Bergsee, dessen eiskaltes Wasser wir durch unser Gesicht laufen lassen. Mit der Gondel im Tal angekommen, fahren wir mit dem Bus wieder zurück zum Parkplatz.
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Fazit
Insgesamt ist die 5. Etappe des Panorama Trails eine abwechslungsreiche Reise durch die Schönheit der Hohen Tauern, die mit jedem Schritt neue Facetten der alpinen Natur offenbart. Die Mischung aus herausfordernden und entspannten Abschnitten, sowie das malerische Panorama und die charmante Rastmöglichkeit macht diese Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dadurch, dass wir den ganzen Tag über sonniges Wetter hatten, konnten wir alle Highlights des Trails mitnehmen.
Wenn ich das nächste Mal so viel Glück mit dem Wetter habe, möchte ich unbedingt eine Nacht am Berg verbringen, um auch den Sonnenuntergang und den Sternenhimmel in dieser Kulisse zu erleben. Zudem hätte ich dann noch die Möglichkeit, die anspruchsvolle Wanderung auf den Rettenstein zu machen.
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