Bereits die Fahrt zur Göltzschtalbrücke ist spektakulär. Sie führt uns durch die malerische und abwechslungsreiche Landschaft des Vogtlands. Obwohl das Wetter an diesem Tag eher trist ist, macht dieser Moment alles wett: Als plötzlich die Göltzschtalbrücke am Horizont auftaucht. Die größte Ziegelbrücke der Welt ragt majestätisch empor. Allein ihre imposante Größe verleiht ihr eine beinahe magische Ausstrahlung, die euch in Staunen versetzt.
Lohnt sich der Besuch der Göltzschtalbrücke im Vogtland?





Die Göltzschtalbrücke befindet sich im Vogtland in Sachsen und liegt zwischen den Orten Netzschkau und Mylau. Sie ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt und ein bedeutendes Wahrzeichen der Region. Erbaut wurde die Brücke zwischen 1846 und 1851 von sächsischen und thüringischen Ingenieuren, darunter Johann Andreas Schubert, um die Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Nürnberg zu realisieren.
Mit einer Länge von 574 Metern und einer Höhe von 78 Metern überspannt sie das Tal der Göltzsch in vier Etagen mit insgesamt 98 Bögen. Das Besondere an diesem Bauwerk sind die rund 26 Millionen verbauten Ziegelsteine, die ihm eine beeindruckende Stabilität verleihen. Heute wird die Brücke weiterhin von der Eisenbahn genutzt und verbindet die Städte Leipzig und Hof. Die malerische Umgebung des Göltzschtals lädt zudem zu Wanderungen ein, bei denen sich die Brücke aus verschiedenen Perspektiven betrachten lässt.
Fototipp: Wenn du die Göltzschtalbrücke in ihrer vollen Pracht einfangen möchtest, ist der Aussichtspunkt in Netzschkau ein Muss. In der Verlängerung des Reinsdorfer Wegs, nahe der Hermann-Löns-Straße, erreichst du einen kleinen Rastplatz mit einer Schaukel. Von dort hast du den besten Blick auf das imposante Bauwerk mit der idyllischen Landschaft ringsum.
Anreise zur Göltzschtalbrücke
| Lage: | Vogtland |
| Anreise: | per Auto/Zug |
| Must-Do: | zum Fotospot spazieren |
| Einkehrtipp: | Kuhbergbaude |
| Anzahl der Ziegel: | ca. 26 Millionen |
Die Göltzschtalbrücke ist mit dem Auto aus verschiedenen Richtungen bequem erreichbar. Von Leipzig oder Hof aus fährst du auf der A72 und nimmst die Ausfahrt Reichenbach/Vogtland. Ab dort folgst du der B94 in Richtung Netzschkau. Kommst du aus Zwickau oder Plauen, führt dich die B173 bis nach Reichenbach, wo du ebenfalls auf die B94 wechselst.
Vor Ort stehen mehrere kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Alternativ kannst du die Brücke mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Wenn du mit dem Zug reist, ist der Bahnhof Netzschkau die nächstgelegene Haltestelle. Von dort führt ein rund 2 Kilometer langer Spaziergang durch die schöne Umgebung zur Brücke. Regionale Busverbindungen bringen dich ebenfalls in die Nähe des Bauwerks.
Falls ihr selbst über die Brücke fahren möchtet, könnt ihr das mit den Regionalzügen zwischen Netzschkau und Reichbach tun, die täglich zwischen 8 und 20 Uhr verkehren.
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Beeindruckende Größe und Wucht der Göltzschtalbrücke
Die Göltzschtalbrücke sieht aus der Ferne bereits imposant aus, aber erst, als ich direkt darunter stehe, wird mir die gigantische Größe bewusst. Von unten betrachtet wirkt die Brücke extrem wuchtig, und die einzelnen Bögen sind fast einschüchternd groß, als hätten sie Riesen gebaut. Gleichzeitig vermittelt das Bauwerk enorme Stabilität und Sicherheit, als ob es nichts erschüttern könnte.
Besonders faszinierend finde ich den Blick nach oben, wenn man genau in der Mitte unter der Brücke steht und bis ganz nach oben schauen kann. Dabei fällt schnell die filigrane und fast schon künstlerische Gestaltung auf. Wenn man längs durch die einzelnen Bögen schaut, hat man den Eindruck, als würde man in einen Bahnhof mit einzelnen Plattformen blicken.
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Bautechnische Meisterleistung mit gewaltigen Dimensionen
Mit über 26 Millionen verbauten Ziegeln handelt es sich um die größte Ziegelbrücke der Welt – die Anzahl der Ziegelsteine ist einfach unvorstellbar, genauso wie die akkurate und statisch einwandfreie Bauweise. Angeblich soll der Bau der Brücke nur fünf Jahre gedauert haben. Etwa 1.700 Arbeiter waren daran beteiligt. Ich kann kaum erahnen, wie sie diese architektonische Meisterleistung erschaffen haben – und das mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln.
Ein eisiger Wind weht durch die Bögen und fegt über die Straße hinweg, die sich neben der Göltzsch durch die Brücke schlängelt. Wenn oben ein Zug entlangrattert, ist das von unten kaum zu hören, so endlos weit weg erscheinen die Schienen. Wirft man einen Blick nach oben, kommt einem unwillkürlich der Gedanke, wie viele Menschen sich bereits von dort in die Tiefe gestürzt haben. Allein beim Bau sollen mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen sein. Vermutlich ist das auch der Grund, weswegen die Brücke für Fußgänger gesperrt ist. Wer die Brücke von oben erleben möchte, kann dies nur vom Zug aus tun.
Aber am besten steuert ihr im Anschluss einfach den Aussichtspunkt mit der Schaukel an. Zwar sind die Tische und Bänke dort etwas in die Jahre gekommen, der Blick auf die Göltzschtalbrücke ist aber einfach unschlagbar und obendrein könnt ihr mit der Schaukel tolle Fotos machen.
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Fazit
Ein Besuch der Göltzschtalbrücke lohnt sich auf jeden Fall, besonders wenn du Architektur und Natur schätzt. Die Brücke ist ein beeindruckendes Bauwerk, das du am besten an einem klaren Tag bewundern solltest. Der Aussichtspunkt mit der Schaukel in Netzschkau ist der ideale Ort, um die Brücke in ihrer ganzen Pracht zu fotografieren. Wenn du gerne wanderst, kannst du von dort aus auch die Umgebung erkunden.
Die Region hat noch mehr zu bieten, darunter das Schloss Netzschkau, die Burgruine Mylau sowie die Städte Reichenbach und Greiz. Wenn du dich nach deinem Ausflug stärken möchtest, ist ein Besuch der urigen Gaststätte „Kuhbergbaude“ empfehlenswert. Hier gibt es traditionelle vogtländische Gerichte.
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