Wo erlebt man das heute noch, wenn nicht am Berg, dass man von anderen Menschen so herzlich begrüßt wird? Am Gipfel angekommen, unterhalten sich sofort andere Wanderer mit mir und wir tauschen Tourentipps aus. Dabei erfahre ich etwas, was ich noch nicht wusste: Das Gamsfeld, auf dessen Gipfel ich gerade sitze, ist der einzige Berg der Salzkammergut-Berge (Osterhorngruppe), der über 2000 Meter hoch ist! Was für ein Gefühl, hier beim Gipfelkreuz zu sitzen und die schönsten Sonnenstrahlen des Sommers zu genießen.
Lohnt sich die Wanderung aufs Gamsfeld?
Heute bin ich im Salzkammergut – allerdings nicht im sonst bekannten Seengebiet, sondern auf der anderen Seite in der Osterhorngruppe (auch Salzkammergut-Berge genannt) bei Russbach am Pass Gschütt. Man kennt diesen kleinen Ort im Salzburgerland vielleicht vom Skigebiet Dachstein West, aber auch im Sommer ist er ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge ins Salzkammergut.
Ich wandere heute auf das 2.027 Meter hohe Gamsfeld und zeige euch eine Rundwanderung, die über wunderschönes, aber teilweise auch sehr steiles Almgelände auf den höchsten Gipfel der Osterhorngruppe führt. Freut euch außerdem auf eine Einkehrmöglichkeit mit regionalen Köstlichkeiten am Abstiegsweg.
Fototipp: Mein Lieblingsspot für Fotos am Gamsfeld ist wenige Meter vor dem Gipfel mit Blick zurück auf den Aufstiegsweg. Hier sieht es wirklich spektakulär aus, mit der steil abfallenden Felswand auf der linken Seite und im Gegensatz dazu den sanften Almwiesen auf der anderen Seite. Wer möchte, kann sich für ein Foto auf den Felsvorsprung stellen, aber bitte nicht zu weit an den Rand gehen.
Anreise nach Russbach am Pass Gschütt
| Strecke: | 11,1 km |
| Höhenmeter: | 1.225 hm |
| Gehzeit: | 5 Stunden |
| Schwierigkeit: | anspruchsvoll |
| Einkehrtipp: | Angerkaralm |
Ob ihr es glaubt oder nicht: Die Anreise zu dieser Bergtour ist von München aus mit nur einem Umstieg möglich! Der Railjet fährt vom Münchner Hauptbahnhof über Salzburg Hauptbahnhof in 2:15 Stunden direkt nach Golling-Abtenau. Dort steigt ihr in den Regionalbus 470 um und kommt direkt nach Russbach am Pass Gschütt, wo die Wanderung auf das Gamsfeld beginnt.
Die Anreise mit dem Auto erfolgt ebenfalls über Salzburg auf der Autobahn bis zur Ausfahrt Golling (Achtung: Vignettenpflicht!). Von dort geht es auf der Bundesstraße in ca. 30 Minuten ins Lammertal nach Russbach am Pass Gschütt. Von der anderen Seite, aus dem Salzkammergut, geht es über Bad Ischl, Bad Goisern und Gosau nach Russbach.
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Der Wanderrucksack ist gepackt
Vom Parkplatz gehen wir zunächst rechts zwischen den letzten Häusern hindurch. Die heutige Wanderung wird eine schöne Rundtour, deshalb lassen wir die Wegweiser zur Angerkaralm wortwörtlich links liegen. Für die über 1.200 Höhenmeter haben wir vor allem viel Wasser eingepackt, denn beim Aufstieg kommt man an keiner Trinkwasserquelle vorbei.
Außerdem sind eine Gipfeljause und Snacks im Rucksack. Die Wanderung erfordert auf jeden Fall festes Schuhwerk mit griffiger Sohle, und ich empfehle, Wechselkleidung und je nach Witterung auch eine warme Schicht mitzunehmen. Sonnenschutz nicht vergessen und dann geht es los!
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Aufstieg über steiles Almgelände
Wir folgen dem Wanderweg Nr. 34 abwechselnd auf Schotter- und Naturwegen bis zur Traunwandalm. Hier ist eine kurze Verschnaufpause angesagt! Wir haben zwar schon über 450 Höhenmeter zurückgelegt, aber wenn wir in Richtung Gamsfeldgipfel blicken, sehen wir, dass der wirklich steile Teil noch vor uns liegt.
Bestens motiviert steigen wir durch ein steiles Latschenfeld in ein großes, steiniges Kar auf. In diesem sogenannten Tauernkar bin ich wirklich froh um meine Wanderstöcke. Hinter uns eröffnet sich ein herrlicher Blick auf das Dachsteingebirge und den Gosauer Gletscher.
Der Weg führt uns weiter, wieder über sehr steiles Almgelände, hinauf auf einen Geländekamm. Schon von weitem sehe ich das Gipfelkreuz – der Weg zum Gamsfeld ist nicht mehr weit!
Gipfelsieg am höchsten Gipfel der Salzkammergut-Berge
Nach dem Gratrücken wandern wir an einem Wegweiser vorbei, der noch zehn Minuten bis zum Gipfel des Gamsfeldes anzeigt. In weniger als fünf Minuten sind wir da – auf 2.027 Metern Seehöhe steht das hölzerne Gipfelkreuz und markiert damit den höchsten Punkt der Osterhorngruppe/Salzkammergut-Berge, wie mir ein anderer Wanderer gleich freudig erzählt.
Ich nehme meinen Rucksack ab und drehe mich einmal im Kreis. Sofort erkenne ich in der Ferne den markanten Schafberg und den darunter liegenden Wolfgangsee. Richtung Norden kann ich fast die gesamte Osterhorngruppe und die Postalm überblicken. Ich setze mich auf den weichen Boden mit Blick auf den Dachstein und feiere meinen Gipfelsieg mit einer wohlverdienten Gipfeljause.
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Fazit
Der Abstieg erfolgt rechts beim Wegweiser zur Angerkaralm. Dieser Weg ist zwar auch steil, aber etwas leichter als der Aufstieg. Die bewirtschaftete Alm ist schon von weitem zu sehen, und ich gönne mir noch eine Pause bei Kaffee und Kuchen. Zurück am Parkplatz bin ich richtig glücklich und zufrieden mit meiner Tour. Ein Sprung in den See auf der Heimfahrt bietet sich im Naturbad & Wasserpark Russbach noch an.
Wandertipps in der Region gibt es unzählige, wie zum Beispiel in Gosau Touren Richtung Dachstein oder die Gosaukammumrundung. Auch der nahe gelegene Ort Abtenau ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen ins Tennengebirge, zum Beispiel auf den Fritzerkogel oder zur Laufener Hütte.
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