Banja Luka: Naturbad in den heißen Quellen Bosniens

Wie man mitten im Winter gemütlich draußen baden kann, ist mir auf den ersten Blick ein Rätsel. Aber hier, etwas außerhalb der Stadt Banja Luka in Bosnien, sitzen die Menschen ganz entspannt in den Tümpeln und genießen das Naturbad. Ein Hinweisschild später ist mir klar – hier sind 35 Grad heißen Quellen! Wir stehen etwas außerhalb von Banja Luka und schauen fasziniert zu, wie die Menschen in die Becken steigen, mit einem Getränk anstoßen und das Leben genießen. Bosnien ist zu jeder Jahreszeit für eine Überraschung gut!

Lohnt sich ein Bad bei den heißen Quellen in Banja Luka?

Bosnien zu erkunden ist in vielerlei Hinsicht ein kleines, aber vor allem ein wunderschönes Abenteuer mit vielen Überraschungen. Vor allem der grüne Norden des Landes besticht mit unzähligen Wasserfällen, kristallklaren Seen und wilden Flüssen inmitten einer idyllischen grünen Landschaft.

Dass wir nur wenige Kilometer außerhalb von Banja Luka bei den heißen Quellen „Vrućica Srpske toplice“ gelandet sind, war ein glücklicher Zufall. Bis zu 35 Â°C warmes Wasser füllt hier die Badebecken und fließt dann in den vorbeifließenden, eiskalten Fluss Vrbas. Die warmen Bäder werden hauptsächlich von Einheimischen genutzt und sind erst vor Kurzem so perfekt zugänglich gemacht worden.

Fototipp: Egal in welches der Becken ihr steigt – am schönsten werden die Bilder, wenn ihr im Hintergrund von euch den vorbeifließenden Vrbas-Fluss habt. Bei einigen Becken kann man auch cool von einem darüberliegenden Felsvorsprung runter fotografieren.

Anreise nach Banja Luka

Lage:Bosnien und Herzegowina
Wassertemperatur:~ 35 °C
Must-Do:Baden
Eintritt:frei
Beste Reisezeit:April – November

Banja Luka ist die größte Stadt der Serbischen Republik, welche in Bosnien und Herzegowina liegt. Das klingt schon mal verwirrend, ist aber nicht ganz unwesentlich, da der Großteil der Einwohner hier Serben sind. Wer sich als Tourist in den Balkan-Ländern bewegt, sollte sich entweder gut informieren oder sich bei Unterhaltungen mit Einheimischen bezüglich deren Herkunft und Sprache eher allgemein halten.

Vor allem, wenn man vorhat, sich im Land zu bewegen und einiges anzuschauen, ist die Anreise mit dem eigenen Pkw die beste und auch schnellste Möglichkeit. Durch Österreich und Slowenien fährt man dann noch quer durch Kroatien. Allerdings nicht Richtung Meer, sondern im Landesinneren direkt auf der Autobahn bei Zagreb vorbei zum Grenzübergang Gradiška zwischen Kroatien und Bosnien.

Ihr verlässt hier auch die EU. Seid ihr erst mal bei dieser Grenze gut durchgekommen, braucht ihr nur noch eine knappe Stunde in die Stadt Banja Luka. Die heißen Quellen liegen nur etwa fünf Kilometer südlich der Stadt direkt am Vrbas-Fluss. Nehmt euch hierfür am besten das Navi zu Hilfe und tippt „Vrućica Srpske toplice“ ein. An der Straße selbst gibt es übrigens nur wenig Parkplätze.

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Kyrillische Schriftzeichen sollte man kennen

Auch wenn das Land gerade intensiv an der touristischen Erschließung arbeitet, schadet es nicht, sich vor der Reise etwas die kyrillischen Schriftzeichen anzusehen. Viele große Verkehrsschilder sind sowohl mit lateinischen als auch mit kyrillischen Buchstaben beschriftet, aber vor allem Nebenstraßen, Brücken etc. sind ohne Grundkenntnisse oft sehr schwer zu finden bzw. zu lesen.

Seid ihr erst mal bei den heißen Quellen angekommen, sind mit Bikini / Badehose und Handtuch alle Voraussetzungen erfüllt. Die kleinen Becken fühlen sich je nach Jahreszeit schön warm bis fast schon heiß an. Toiletten und eine Umkleidekabine gibt es direkt am Parkplatz. Der Eintritt ist (noch) frei – wohl wirklich noch ein kleiner Geheimtipp.

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Warme Badewannen in freier Natur bei Banja Luka

Der relativ kleine Parkplatz ist voll, aber nicht überfüllt und wir sehen hauptsächlich einheimische Autokennzeichen. Eigentlich haben wir uns diesen Parkplatz für die Wanderung auf den Hügel „Banj Brdo“ ausgesucht und wussten nichts von den heißen Quellen hier. Dementsprechend ungläubig und fasziniert schaue ich den Menschen zu, die sich so ganz entspannt, wie in eine warme Badewanne in freier Natur hineinlegen. Ganz hinten machen sich zwei sogar gerade ein Bier auf, stoßen an und legen sich wieder gemütlich ins Wasser.

Das muss ich mir aus der Nähe ansehen und steige die Treppe zum Badebereich hinunter. Noch bevor ich meine Hand in das Wasser der Becken halte, um die Temperatur zu fühlen, liest mir mein Freund ein Infoschild vor und übersetzt, dass hier bis zu 35 Â°C warmes Wasser aus den Quellen fließt. Oke – jetzt verstehe ich das alles hier und tauche gelassen mit dem ganzen Arm ins Wasser.

Heißbaden statt Eisbaden in Banja Luka

Unsere Badesachen haben wir im Koffer im Auto, weil wir auf einen Thermenbesuch spekuliert haben auf unserer Reise. Doch nun steigen wir vorsichtig in das erste Outdoor-Becken mit dem warmen Quellwasser. Etwas glitschig, aber angenehm warm – viel wärmer als die Außentemperatur.

Wir entspannen gemütlich wie in einem Outdoor-Jacuzzi und es ist wirklich entspannend im Vergleich zum sonst bekannten Eisbaden im Winter. Wir wechseln noch in ein tiefer gelegenes Becken, aus dem das Wasser direkt in den Vrbas fließt. Kurz tauche ich meine Zehen in den eiskalten Fluss, aber brr – nein! – Für diesen Kälteschock werde ich das warme Becken heute nicht verlassen!

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Fazit

Irgendwann müssen wir aber doch wieder raus und uns abtrocknen. Schließlich wollen wir noch auf den Banj Brdo wandern, um den Blick hinunter nach Banja Luka zu genießen. Das Baden hier und überhaupt die Eindrücke von diesem Land sind wunderbar und bereichernd. Bei einer Reise in den grünen Norden Bosniens gehören die heißen Quellen „Vrućica Srpske toplice“ auf jeden Fall auf die Must-See-Liste.

Viele Highlights hier sind noch völlig unbekannt und wunderschön zu entdecken. Zum Beispiel die Wasserfälle von Krupa na Vrbasu oder weiter südlich der Pliva-Wasserfall mitten durch die Stadt Jajce. Eine der prunkvollen serbisch-orthodoxen Kirchen solltet ihr euch unbedingt auch mal von innen ansehen. Ich freu mich schon sehr, noch mehr von den Balkanländern und der Kultur zu entdecken.

Lage

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