Ich stehe im Albertinum in Dresden und fühle mich um ein paar Tage zurückversetzt – nämlich auf die Ostseeinsel Rügen zu den majestätischen Kreidefelsen, die Caspar David Friedrich malte. 250 Jahre ist die Geburt des bekannten Malers der Romantik her. Zeit, die Spuren und die faszinierenden Orte in Mecklenburg-Vorpommern und vor allem Sachsen zu entdecken, die Friedrich damals völlig zurecht inspirierten. Ich zeige euch 7 idyllische Orte, die im wahrsten Sinne, wie gemalt sind.
Faszinierende Orte um Caspar David Friedrich im Überblick
Caspar David Friedrich (1774–1840), einer der bedeutendsten Maler der Romantik, hinterließ beeindruckende Spuren in verschiedenen Regionen Deutschlands. Auf der Insel Rügen inspirierte ihn der Nationalpark Jasmund mit seinen spektakulären Kreidefelsen und Wanderwegen wie dem Hochuferweg. In seiner Geburtsstadt Greifswald kann man im Pommerschen Landesmuseum seine Werke bewundern und auf der Route der norddeutschen Romantik bedeutende Orte seines Lebens erkunden.
Die Sächsische Schweiz, mit Orten wie der Kaiserkrone und dem Uttewalder Grund, bot ihm ebenfalls Inspiration für zahlreiche Werke. In Dresden, wo er lange lebte, sind im Albertinum seine Originalgemälde ausgestellt, und man kann sein Grab auf dem Trinitatisfriedhof besuchen. Weitere sehenswerte Orte sind die Brühlsche Terrasse, das Kügelgenhaus sowie der berühmte Canaletto-Blick auf die Altstadt. Diese Orte bieten einen umfassenden Einblick in das Leben und Schaffen Caspar David Friedrichs und machen seine Kunst auf eindrucksvolle Weise erlebbar.
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Fototipp: Bei der Route der norddeutschen Romantik kommt ihr an der Schaukel am Vierower Hafen vorbei. Hier könnt ihr tolle Fotos am Baum mit Schaukel und Ostsee im Hintergrund machen.
1. Hochuferweg Rügen: Spektakulärer Nationalpark Jasmund


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| Lage: | Rügen |
| Strecke: | 9,7 km |
| Gehzeit: | 3,5 Stunden |
Caspar David Friedrich hat die beeindruckenden Kreidefelsen in seinen Werken verewigt und gehört zu den bekanntesten Künstlern, die sich von dieser Landschaft inspirieren ließen.
Doch Friedrichs Einfluss ist nicht der einzige Grund, den Hochuferweg zu erkunden. Von Sassnitz aus könnt ihr durch den Nationalpark Jasmund bis zum höchsten Punkt, dem Königsstuhl, wandern. Der Pfad führt durch uralte Buchenwälder und verläuft direkt an den steilen Klippen entlang, die Friedrich so oft dargestellt hat.
Ein besonders beeindruckender Aussichtspunkt ist die Viktoria-Aussicht. Hier könnt ihr bereits den 118 Meter hohen Königsstuhl bewundern, den Friedrich vielleicht selbst besucht hat. Ab diesem Punkt ist es nicht mehr weit bis zur neuen Aussichtsplattform, die über dem höchsten Punkt der Kreidefelsen schwebt und eine spektakuläre Aussicht bietet. Übernachtet haben wir übrigens in Lohme, ein kleiner Geheimtipp direkt am Meer, weniger bekannt und nicht so überlaufen wie Sassnitz.
2. Greifswald: Geburtsort von Caspar David Friedrich



| Lage: | Greifswald an der Ostsee |
| Einwohner: | rund 60.000 |
| Must-See: | Pommersches Landesmuseum |
Danach führt der Weg nach Greifswald an der Ostseeküste, dem Geburtsort von Caspar David Friedrich. Hier kam der wohl berühmteste Sohn der Stadt vor 250 Jahren zur Welt.
Diese lebendige und junge Studierendenstadt bietet zahlreiche Cafés und Restaurants. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Pommerschen Landesmuseums, das anlässlich Friedrichs 250. Geburtstags Sonderausstellungen präsentiert. Hier werden jede wichtige Lebensstation von Friedrich beleuchtet und viele Gemälde ausgestellt. Gerade nach dem Besuch auf Rügen fand ich das super. Besucht auf jeden Fall auch den Hafen von Greifswald an der Ostsee. Hier sind alte Schiffe, auf denen man wunderbar essen kann.
Außerdem findet ihr hier den Caspar-David-Friedrich-Bildweg. Dieser bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Stadt und ihre Umgebung durch die Augen des bekannten Malers zu erleben. An 15 ausgewählten Stationen werden die wichtigsten Lebens- und Wirkungsstätten Friedrichs vorgestellt. Das Besondere daran ist, dass ihr nahezu unveränderte Landschaften und Bildmotive des Künstlers entdecken könnt.
3. Route der Norddeutschen Romantik: Von Greifswald bis Rügen


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| Must-Do: | Fahrradtour |
| Strecke: | 290 km |
| Etappen: | 7 |
Die Tour der norddeutschen Romantik bietet eine faszinierende Reise durch die inspirierende Landschaft, die viele romantische Künstler prägte. Diese Fahrradtour startet in Wolgast und führt entlang der Ostseeküste zu bedeutenden Orten der Romantik.
Zu den Höhepunkten zählt die Klosterruine Eldena, ein Lieblingsmotiv von Caspar David Friedrich, das besonders bei Sonnenuntergang eine beeindruckende Kulisse bietet. Entlang der Route gibt es zahlreiche Hinweistafeln, die über die historischen und künstlerischen Bedeutungen der verschiedenen Stationen informieren. Die Tour wurde kürzlich verlängert und erstreckt sich nun bis nach Wiek auf Rügen, wodurch sie jetzt sogar 290 Kilometer lang ist.
4. Kaiserkrone: Unterwegs auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg


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| Lage: | Sächsische Schweiz |
| Strecke: | 15,1 km |
| Gehzeit: | 5 Stunden |
Die Kaiserkrone liegt am bekannten Caspar-David-Friedrich-Weg im eher unbekannten Teil der Sächsischen Schweiz. Wir waren hier an einem (sonnigen!) Samstagmorgen im Juni tatsächlich allein! Ihr könnt unten im Ort Schöna parken und dann in etwa 20 Minuten zur Kaiserkrone aufsteigen.
Direkt am Anfang trefft ihr auf eine Felskuppe, die Caspar David Friedrich gemalt hat. Das wohl bekannteste Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ ist hier entstanden und deshalb erinnert heute ein Infoschild an dieser Stelle daran. Oben angekommen gibt es drei verschiedene Aussichtspunkte und ihr bekommt einen sensationellen 360-Grad-Rundblick.
5. Uttewalder Grund: Friedrichs Work & Travel-Spot


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| Must-Do: | Wanderung |
| Strecke: | 5,5 km |
| Gehzeit: | 1,5 Stunden |
Ganz in der Nähe der bekannten Basteibrücke findet man den Uttewalder Grund. Das Beste daran: Er ist nicht so überlaufen wie die bekannte Bastei in der Sächsischen Schweiz. In der engen Schlucht im Wald trifft man auf ein riesiges Felsentor, das an einen Fantasy-Film erinnert.
Hier in diesem Grund bzw. am Felsentor hat Caspar David Friedrich über eine Woche gelebt und gezeichnet. So heißt eben auch eines seiner Gemälde „Uttewalder Grund“. Die eher kurze Wanderung kann man im Anschluss super mit der Basteibrücke kombinieren.
6. Dresden: Lebensmittelpunkt von Friedrich


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| Lage: | Dresden |
| Must-See: | Denkmal im Brühlschen Garten |
| Event: | Ausstellung im Albertinum |
Über 40 Jahre lang war Dresden das Zentrum des Lebens von Caspar David Friedrich (1774–1840). In dieser Stadt schuf der Maler und Zeichner seine bedeutendsten Werke, die heute als herausragende Beispiele der deutschen Romantik anerkannt sind.
Auf jeden Fall solltet ihr euch den bekannten Canaletto-Blick auf die Altstadt ansehen, den auch Friedrich zeichnete. Ähnlich wie Florenz zog auch Dresden damals zahlreiche Künstler an. Auch deshalb entstand später der bekannte Beiname „Elbflorenz“. Zum 250. Geburtstag des Künstlers veranstalten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine besondere Ausstellung im Albertinum und im Kupferstich-Kabinett zu Ehren Friedrichs. Im Albertinum Dresden könnt ihr übrigens das ganze Jahr über die originalen Gemälde Friedrichs bestaunen. Das lohnt sich vor allem dann, wenn ihr zuvor an den Orten wart, die er gezeichnet hat.
7. Trinitatisfriedhof: Grabstätte von Caspar David Friedrich


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| Lage: | Johannstadt |
| Gestorben: | 7. Mai 1840 |
| Gemädle: | „Friedhofseingang“ |
Der Trinitatisfriedhof im Stadtteil Johannstadt in Dresden gilt als der bedeutsamste Friedhof der Stadt. Wenn ihr durch den Eingang kommt, seht ihr am Boden kleine Steine mit „CDF“ und Pfeilen. Sie weisen euch den Weg zum Grab von Caspar David Friedrich.
Der bekannte Maler starb im Alter von 65 Jahren am 7. Mai 1840 und wurde an seiner alten Wirkungsstätte begraben. 1825 malte er hier das Bild „Friedhofseingang“ am Trinitatisfriedhof, einen der Eingänge zur Ruhestätte. Das Bild findet ihr übrigens auch im Albertinum. Die Grabstätte selbst ist zwar im Vergleich zu seiner Bedeutung eher unauffällig; dennoch sollte man sich das Grab in Dresden ansehen.
Weitere Reisetipps für Mecklenburg-Vorpommern
Schon gewusst? Mehrere Künstlerinnen haben Caspar David Friedrich porträtiert. Einige der Porträts findet ihr im Jubiläumsjahr im Kügelgenhaus, dem Museum der Dresdner Romantik, in einer Sonderausstellung über weibliche Künstlerinnen der Romantik. Mühevoll wurden diese Künstlerinnen recherchiert und deren Werke aufbereitet. Auch hier lohnt sich der Stopp!
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