Die malerischen Kalksinterterrassen im Lillachtal sind eine geologische Sehenswürdigkeit in der Fränkischen Schweiz in Bayern. Über 10.000 Jahre alt sind die Sinterterrassen, über die idyllisch klares Wasser fließt. Doch vor der gemütlichen Tour entlang des Baches gibt es erst einmal frische Milch von glücklichen Kühen. Die ländliche Gegend lädt also zu einer schönen, kurzen Runde ins Lillachtal ein. Ob sich dieser Ausflug in Bayern lohnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Lohnt sich der Besuch der Kalksinterterrassen im Lillachtal?






Die Kalksinterterrassen liegen im Lillachtal in Bayern im schönen Franken, etwas östlich von Nürnberg, in einer sehr ländlichen Gegend. Der nächstgelegene Ort ist Weißenohe mit rund 1.000 Einwohnern. Man sollte das Lillachtal wegen seiner geologischen Besonderheit besuchen. Kaskadenartige Kalksinter wie im Lillachtal kommen in Deutschland nur selten vor. Der richtige Kalkgehalt im Wasser, Verwirbelungen und Moose – viele Faktoren müssen zusammenkommen, damit sich solche Formationen ausprägen.
Auf mehreren hundert Metern haben sich hier Sinterstufen gebildet, die zwischen wenigen Zentimetern und rund einem Meter hoch sind. Die Sinterterrassen bauen sich jährlich etwa zwei bis drei Millimeter auf. Ein schöner, leichter Wanderweg führt direkt am Bach mit den Sinterterrassen entlang.
Fototipp:Â Man kommt an vielen Stellen sehr nahe an das Wasser heran. Mit einem Stativ und Weitwinkelobjektiv kann man sich an Langzeitbelichtungen versuchen. Dann wird das Wasser ganz weich und es sieht sehr malerisch aus.Â
Anreise zu den Kalksinterterrassen im Lillachtal
| Lage: | bei Nürnberg |
| Wanderwege: | 2,5 km – 5 km |
| Besonderheit: | stufenartige Terrassen aus Kalkgestein |
| Wachstum: | etwa 3 Millimeter pro Jahr |
| Schwierigkeit: | sehr leicht |
Für mich ist bereits die Autofahrt durch die ländliche Region Richtung Weißenohe ein Highlight. Die Gegend ist hübsch und ländlich, abseits von jeder Hektik.
Im Ort Weißenohe gibt es mehrere kleine Parkplätze, um das Auto abzustellen. Der Wanderparkplatz in der Weiherstraße bietet sich gut an. Von dort einfach die Straßen Wiesenweg und Dorfstraße hinauflaufen. Kurz hinter dem Gasthaus zum Lillachtal sind die Kalksinterterrassen ausgeschildert.
Der Bahnhof von Weißenohe ist von Nürnberg aus mit einem Umstieg in Eschenau in einer guten Stunde erreichbar. Zu Fuß sind es dann rund 2,5 km bis zu den Kalksinterterrassen.
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Idyllische leichte Tour zu den KalksinterterrassenÂ
Nach wenigen Gehminuten taucht schon die wohl größte Stufe der vielen kaskadenartigen Absätze auf. Schätzungsweise 1 bis 1,5 Meter fällt das Wasser über das Kalkgestein hinab. Der Wanderweg verläuft nun schön schattig im Wald, immer ganz nahe am Bach entlang.
An einigen Stellen kommt man auch direkt ans Wasser. Auf Schildern wird jedoch darauf hingewiesen, dass durch das Betreten der Steine die Entwicklung der Terrassen gestört wird. Also sollte man dort etwas vorsichtig sein.
Der Weg ist leicht zu laufen, und rechter Hand wird der Blick auf den Bach immer wieder frei. Barrierefrei ist der Weg allerdings nicht. Es gibt ein paar Treppenstufen und eine schmale Brücke. Das Wasser ist extrem klar und kalt. An vielen Stellen wächst Moos, und über viele Stufen plätschert der Bach durch den lichten Wald. Das Tal ist hübsch und idyllisch.
Der Abschnitt mit den besonderen Kalkkaskaden ist etwa 500 Meter lang. Der Weg entlang der Kaltsinter ist wirklich idyllisch und an manchen Stellen sind die Stufen breit gefächert und das Wasser plätschert wunderschön dahin.
Zu viel darf man aber nicht erwarten, Superlative werden hier nicht erreicht. Die Tour besticht eher durch die einfach Erreichbarkeit und ihre Kürze. Die geologische Besonderheit zu sehen in Kombination mit dem Bauernhoferlebnis ganz am Anfang ergeben für mich einen gelungenen Ausflug.
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Die Lillachtal Quelle
Nachdem ich die Sintertufen hinter mir gelassen habe, wird der Weg Richtung Quelle ganz flach. An der Quelle fließt das Wasser einfach unter einem Stein aus dem Berg. Es war für mich irgendwie überraschend, dass einfach so aus dem Nichts ein Bach am Fuße der Bergflanke entsteht.
Der Bach fließt dann erst einmal quer über den Wanderweg, bevor er sich auf seinen Weg ins Lillachtal macht. Es gibt Bänke zum Picknicken und einen großen Unterstand aus Holz. Für den Rückweg ergeben sich viele Möglichkeiten. Ich entscheide mich für eine kurze Variante und gehe über die andere Talseite auf einem Höhenzug zurück und komme über die Hüttenbacherstraße wieder nach Weißenohe.
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Fazit
Die Tour entlang der Kalksinterterrassen ist leicht und führt durch schattigen Wald immer direkt am Bach entlang. Die stufenartigen Absätze aus Kalkgestein sind toll anzuschauen und eine geologische Besonderheit in Deutschland. Der sehenswerteste Teil ist allerdings mit etwa 500 Metern relativ kurz, daher sollten die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden.
Für Familien mit Kindern oder für nicht ganz so Wanderbegeisterte, die aber dennoch etwas Schönes sehen möchten, erscheint es mir eine gute Variante, vom Gasthaus zum Lillachtal zu starten, den Bauernhof mit den Kühen anzuschauen, dann bis zu den Kaskaden im Lillachtal zu laufen und den gleichen Weg wieder zurückzugehen. Hin und zurück sind das gerade einmal leichte 2,5 km. Wer noch Kraft in den Beinen hat, kann in der Gegend wunderbar wandern, wie etwa zum Teufelstich auf der anderen Seite von Weißenohe.Â
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