Fichtelbergbahn: Mit Dampf nach Oberwiesenthal

Wir sind etwas spät dran und parken das Auto schnell an der Bahnstrecke in Cranzahl. Am Gleis steht nämlich schon die Dampflok bereit und bläst Rauch in den Himmel. Die Fichtelbergbahn wird uns durch das malerische Erzgebirge zum Kurort Oberwiesenthal bringen, der höchstgelegenen Stadt in Deutschland. Das ganze Jahr über gibt es hier in Sachsen Nostalgie pur und obendrauf echte Harry-Potter-Vibes!

Lohnt sich eine Fahrt mit der Fichtelbergbahn?

Die Fichtelbergbahn ist eine historische Schmalspurbahn, die sich durch die malerische Landschaft des oberen Erzgebirges in Sachsen schlängelt. Sie verbindet die Städte Cranzahl und Oberwiesenthal miteinander und windet sich auf einer Strecke von etwa 17,4 Kilometern durch Täler, Wälder und entlang idyllischer erzgebirgischer Dörfer.

Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1897 ist die Fichtelbergbahn eine der ältesten Schmalspurbahnen Deutschlands und beeindruckt mit ihren nostalgischen Dampflokomotiven. Die Hin- und Rückfahrt von Cranzahl über Neudorf zum Kurort Oberwiesenthal kostet für einen Erwachsenen 18 Euro. Die Fahrtzeit beträgt etwa 55 Minuten.

Fototipp: Das beste Foto von der Fichtelbergbahn kannst du am Bahnhof in Oberwiesenthal machen, bevor du wieder zurückfährst. So hast du im Hintergrund den Skihang des Kurortes und im Vordergrund die historische Dampflokomotive. Während der Fahrt bieten sich natürlich auch Fotos der malerischen Landschaft an.

Anreise nach Cranzahl im Erzgebirge

Abfahrt:Bahnhof Cranzahl
Inbetriebnahme:1897
Fahrtzeit:55 Minuten
Strecke:ca. 17,4 km
Schönste Reisezeit:Winter (mit Schnee)

Der Bahnhof Cranzahl befindet sich in der Gemeinde Sehmatal, ein paar Kilometer südlich von Annaberg-Buchholz im Erzgebirgskreis. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, kannst du von Chemnitz aus die B95 nehmen, die dich direkt nach Cranzahl führt. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es am Bahnhof oder entlang der nahegelegenen Straßen.

Für diejenigen, die lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, bietet sich die Anreise mit dem Zug aus verschiedenen Richtungen an. Cranzahl ist beispielsweise bequem von Chemnitz aus mit den Regionalbahnen der Erzgebirgsbahn (KBS 517) erreichbar, die in Cranzahl Anschluss zu den Zügen der Fichtelbergbahn bieten.

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Tickets am Schalter oder auf der Fahrt kaufen

Wir sind leider etwas zu spät losgefahren und hatten daher Mühe, die Eisenbahn noch zu erreichen. Denn wenn sie einmal gehupt hat, setzt sie sich pünktlich in Bewegung. Verspätungen wie bei der Deutschen Bahn gibt es hier nicht. Dafür geht es dann ganz gemächlich zu, wenn du einmal in der Lok sitzt. Plane daher unbedingt genügend Zeit für die Anreise ein: Von Chemnitz fährst du mindestens eine Stunde mit dem Auto.

Das Ticket kannst du dir dann am Bahnhof in Cranzahl besorgen, online geht das nicht. Alternativ erlaubt dir der Schaffner, die Fahrkarte direkt bei ihm während der Fahrt zu kaufen – so haben auch wir es gemacht, weil der Schalter gerade nicht besetzt war. Wenn du mit einer größeren Gruppe unterwegs bist, solltest du vorher telefonisch reservieren.

Eisenbahn-Romantik im malerischen Erzgebirge

Wir haben es geschafft, sitzen in der Fichtelbergbahn, der Schaffner pfeift und mit einem Ruck und lauten Tuten setzt sich die Eisenbahn sanft in Bewegung. Ab jetzt scheint die Zeit langsamer zu vergehen, denn wir bewegen uns nur mit etwa 25 km/h fort.

Vor dem Fenster ziehen dichte Tannenwälder und verwunschene erzgebirgische Landschaften vorbei. Regen klatscht an die Scheiben, wir haben einen Tag mit wirklich schlechtem Wetter erwischt. Und trotzdem ist es drinnen auf den ledernen alten Sitzbänken wunderbar gemütlich.

Die nostalgische Atmosphäre erweckt Erinnerungen an meine Kindheit, als mein Opa, selbst ein leidenschaftlicher Eisenbahner, mir Geschichten von seinen Abenteuern auf den Dampfloks erzählte. Jedes Klappern der Räder erinnert mich an die unzähligen Male, die ich mit ihm am Bahnhof verbracht habe, während wir auf die ankommenden Züge gewartet haben.

Harry-Potter-Vibes auf dem Weg nach Oberwiesenthal

Manchmal fährt die Fichtelbergbahn eine lange Kurve, dann kann ich den Anfang der qualmenden Lok vom Fenster aus sehen. Während die Landschaft an mir vorbeizieht, überkommt mich ein Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit. Der typische Geruch einer Dampflok und das rhythmische Rattern erfüllen die Luft.

Auch wenn wir nicht vom Gleis 9 3⁄4 gestartet sind, kommt es mir so vor, als wäre ich unterwegs im Hogwarts-Express. Die Fahrt an sich ist ein besonderes Erlebnis, das mit einer schneebedeckten Landschaft sicher noch magischer ist.

Bei unserer Ankunft in Oberwiesenthal regnet es in Strömen, daher fällt unsere geplante Wanderung ins Wasser. Das macht aber nichts, denn wir entdecken in Tschechien, das nur ein paar Schritte entfernt ist, die Kneipe St. Johannes mit gutem und wirklich günstigem Essen.

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Fazit

Eine Fahrt mit der Fichtelbergbahn ist ein nostalgisches Erlebnis – und das nicht nur für Eisenbahnfans. Ich finde den Gedanken schön, dass auch meine Großeltern schon damals auf diese Weise gereist sind. Am eindrucksvollsten ist der Ausflug sicher im Winter, wenn das Erzgebirge von einer dicken Schneedecke bedeckt ist. Im Sommer bietet Oberwiesenthal, die höchstgelegene Stadt Deutschlands, auch tolle Wanderrouten.

Zum Einkehren gibt es einige Gaststätten in Oberwiesenthal, oder du läufst auf die tschechische Seite nach Loučná, wo die Gerichte sehr preisgünstig sind. Noch ein Tipp: Ab und zu bietet die Fichtelbergbahn auch von Oberwiesenthal aus die besonderen „Kräuterfahrten“ an. Dabei gibt es unterwegs Kräuter in flüssiger Form und auf dem Brot sowie Informationen zur Kräuterwelt des Erzgebirges.

Lage

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