Aktau-Berge: Farbenfrohe Bergwelten in Kasachstan

Die Aktau-Berge im Altyn-Emel-Nationalpark im Südosten Kasachstans sind wahrlich ein geologisches Meisterwerk. In strahlendem Weiß, Rot und Gelb schichten sich die Farben in der trockenen Wüstenlandschaft und schaffen eine Szenerie, die Naturfreunde und Abenteurer gleichermaßen in ihren Bann zieht. Wer sich auf den Weg macht, kann hier die unberührte Wildnis Kasachstans in ihrer reinsten Form erleben. Bereit, ein verborgenes Naturjuwel zu entdecken?

Lohnt sich der Besuch der Aktau-Berge Altyn-Emel-Nationalpark?

Die Aktau-Berge liegen im Altyn-Emel-Nationalpark und sind ein faszinierendes steinernes Kunstwerk inmitten der kasachischen Steppe. Diese Region war einst ein Meeresboden, der sich im Laufe der Jahrtausende durch Sedimentablagerungen und Erosion in farbenprächtige Hügel und tief eingeschnittene Canyons verwandelte. Die beste Reisezeit ist im Frühjahr oder Herbst, da die Sommer mit bis zu 40 °C extrem heiß werden und der Park im Winter schwer zugänglich ist.

Der Name „Aktau“ bedeutet auf Kasachisch „weißer Berg“, obwohl die Berge tatsächlich eine Palette aus Weiß, Grün und Rot bis hin zu anderen Farben bieten. Diese leuchtende Färbung verdanken sie Tonen, Sandstein und mineralischen Einschlüssen, darunter Jaspis, Quarz und Karneol. Die Erosionskräfte von Wasser und Wind haben die Felsen kunstvoll geformt und tiefe, bizarre Canyons geschaffen, die wie von einem brillanten Künstler in die Landschaft gezeichnet wirken.

Neben der beeindruckenden Landschaft beherbergt der Nationalpark seltene Tierarten wie Halbesel, Gazellen und Echsen. Zudem bieten die Berge von Aktau ein geologisches Erbe mit fossilen Überresten einer uralten Flora und Fauna.

Fototipp: Um die bunten Berge bestmöglich abzulichten, ist ein Gipfel in der Nähe des Parkplatzes der ideale Ort. Mit einer Drohne kannst du zudem beeindruckende Perspektiven einfangen. Fotografisch besonders reizvoll sind die frühen Morgenstunden oder der Sonnenuntergang, wenn der Horizont hinter den Bergen rötlich erstrahlt.

Anreise zum Altyn-Emel Nationalpark

Lage:Altyn-Emel Nationalpark, Kasachstan
Anreise:Mietwagen von Almaty (320 km)
Must-Do:Zeltübernachtung
Eintrittspreis:1.050 Tenge (2€) pro Person
Beste Reisezeit:Frühjahr oder Herbst

Die Aktau-Berge liegen etwa 320 km nordöstlich von Almaty und sind am besten mit einem Mietwagen zu erreichen. Die Anfahrt zum Parkplatz dauert rund fünf Stunden und führt durch endlose Steppenlandschaften. Das Besucherzentrum in Kalinino ist die erste Anlaufstelle für Genehmigungen und den Eintritt von 1.050 Tenge (ca. 2 €) pro Person. Es hat täglich geöffnet. Nach dem Checkpoint in Basshi hast du noch etwa eine Stunde auf einer Schotterpiste vor dir, bis du die Aktau-Berge erreichst.

Öffentliche Verkehrsmittel gibt es im Nationalpark nicht, daher ist ein Mietwagen ideal, besonders wenn du weitere Sehenswürdigkeiten in der Region erkunden möchtest. Alternativ kannst du eine teurere geführte Tour ab Almaty buchen. Für mich kam diese Option jedoch nicht in Frage, da ich Flexibilität bei Wanderungen, Tagesetappen und Übernachtungen schätze.

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Das benötigst du für dein Abenteuer bei den Aktau-Bergen

Im Altyn-Emel-Nationalpark gibt es keine Versorgungsstellen. Deshalb ist es wichtig, ausreichend Essen, Wasser und alles Weitere für deinen Aufenthalt mitzubringen. Ich habe vor unserer Anreise in einem großen Supermarkt in Almaty eingekauft. Trinkwasser kannst du im letzten Ort vor dem Nationalpark, Kalinino, auffüllen; danach bist du auf dich allein gestellt.

Festes Schuhwerk ist unerlässlich, da die Wanderwege uneben und unbefestigt sind. Im Sommer sind Sonnenschutz und Mückenschutz wichtig, da es kaum Schatten gibt und viele Insekten unterwegs sind.

Mobilfunkempfang ist im Park nicht vorhanden, selbst mit einer kasachischen SIM-Karte. Daher solltest du eine Offline-Karte herunterladen, um dich vor Ort orientieren zu können. Bei den Aktau-Bergen gibt es einige Pfade, die von anderen Wanderern genutzt werden, aber keine ausgeschilderten Wege.

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Aktau-Berge im Altyn-Emel Nationalpark in Kasachstan ©bbsferrari

Fahrt zu den bunten Felsen der Aktau-Berge

Nach der einstündigen Anfahrt vom Besucherzentrum in Kalinino über staubige, unbefestigte Straßen erscheinen am Horizont die farbenfrohen Hügel der Aktau-Berge. Die Landschaft ist karg und trocken, da es in den letzten Wochen im Mai nicht geregnet hat. Dennoch strahlen die Farben der Berge – von tiefem Rot bis sanftem Gelb – im Sonnenlicht.

Vom Parkplatz am Fuße der Berge eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Gesteinsformationen, die wie ein Kunstwerk wirken. Als ich auf den Parkplatz fahre, macht sich gerade ein anderes Auto auf den Rückweg zur Zivilisation. Es ist 15 Uhr, die perfekte Zeit, um den Nachmittag mit einer Wanderung zu verbringen und anschließend direkt im Nationalpark zu übernachten.

10 Kilometer durch die Aktau-Berge

Am Parkplatz stelle ich zuerst mein Zelt auf und breche dann zu meiner etwa zehn Kilometer langen Wanderung auf. Die Pfade sind unbefestigt und ohne Beschilderung, daher verlasse ich mich auf meine Orientierung. Vorab habe ich das Gebiet in Satellitenbildern studiert und meinen Weg grob entlang der ausgetrockneten Wasserläufe geplant.

Die Pfade sind staubtrocken, und stellenweise erkenne ich Spuren von anderen Wanderern. Schon nach den ersten Kilometern zeigt sich die volle Pracht der Aktau-Berge: Die Felsen leuchten in kräftigem Gelb, Rot und Weiß und schaffen eine einmalige Farbkulisse. Der leere Parkplatz hatte bereits vermuten lassen, dass ich am späten Nachmittag ganz allein bin – perfekt, um die Landschaft ungestört zu genießen.

Nach etwa einer Stunde merke ich jedoch, dass ich nicht genau weiß, wie ich in die Region der weißen Berge gelange. Ich lasse meine Drohne steigen und verschaffe mir einen Überblick, während ich die Gelegenheit nutze, Fotos aus der Luft zu machen. Das Licht taucht die Landschaft in warme Farben, obwohl manche Hänge bereits im Schatten liegen. Ich erreiche ein trockenes Flussbett, das aus den weißen Bergen herausführt. Ich folge ihm und finde bald einen steilen Anstieg, der mir laut Offline-Karte den Rückweg zum Parkplatz ermöglicht. Der Aufstieg ist anstrengend, doch nach 30 Minuten erreiche ich den Gipfel.

Von hier oben habe ich einen fantastischen Blick auf die Schwalben, die kreuz und quer durch die kleinen Canyons zwischen den weißen und roten Bergen fliegen. Ich muss mich ein wenig beeilen, da die Sonne bereits tief steht. Der Grat führt mich schließlich zu einem Abstieg, der mich direkt zurück zum Parkplatz bringt. Nach zehn Kilometern auf rauem Gelände kehre ich erschöpft zum Zelt zurück. Die Sonne verabschiedet sich mit einem spektakulären Untergang hinter den Bergen. Die Aktau-Berge sind für mich das Highlight meiner dreiwöchigen Kasachstan-Reise.

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Fazit

Die Wanderung durch die Aktau-Berge ist ein unvergessliches Erlebnis, das Abenteurer mit einer beeindruckenden Farbenpracht und einer einzigartigen Landschaft belohnt. Auf den unbefestigten Pfaden hatte ich die Gelegenheit, die in der Sonne leuchtenden Gesteinsschichten der kasachischen Wildnis zu bewundern. Der atemberaubende Sonnenuntergang und der funkelnde Sternenhimmel über meinem Zelt in der Wüste haben meinen Aufenthalt perfekt abgerundet.

In der Umgebung der Aktau-Berge lohnt sich zudem ein Besuch der singenden Sanddüne, die für ihre einzigartigen Klänge bekannt ist, die beim Begehen entstehen. Auch der Charyn Canyon, berühmt für seine spektakulären Felsformationen, und die versunkenen Baumstämme im Kaindy-See bieten weitere Möglichkeiten, die atemberaubende Natur Kasachstans zu erkunden.

Lage

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