Serles (2.718 m): Wanderung auf den Hochaltar Tirols

Die Serles ist einer der Seven Summits in Österreich und gilt als einer der schönsten Berge im Stubaital. Und ich weiß auch warum, denn vom Hochaltar Tirols aus habt ihr einen unglaublichen Blick auf das Tal und die umliegende Bergwelt und könnt gleich mehrere Gletscher erspähen. Ich zeige dir, warum die Ganztageswanderung auf die Serles über das Kloster Maria Waldrast und die Wildeben-Alm so unglaublich schön ist.

Lohnt sich die Wanderung auf die Serles im Stubaital?

Die Serles (auch Waldrastspitze genannt) liegt im Stubaital in Österreich. Schon von weitem erkennst du die spitze Pyramide mit zwei Nebengipfeln. Der Berg ist Teil der Seven Summits im Stubaital. Damit zählt die Serles zu den bedeutendsten Bergen dort. Durch die exponierte Lage und eine Höhe von 2.718 Metern hast du vom Gipfel einen beeindruckenden 360-Grad-Blick und eine fast uneingeschränkte Fernsicht.

Beim Aufstieg warten nicht nur fantastische Ausblicke, sondern auch die höchstgelegene Wallfahrtskirche Europas, das Kloster Maria Waldrast, sowie eine idyllische Einkehrmöglichkeit in Tirols Wildeben-Alm. Die insgesamt achtstündige Tour ist für Wanderer mit guter Kondition und Trittsicherheit geeignet. Sie führt abwechslungsreich durch Latschenkiefernwälder, über steiniges Gelände und blühende Almwiesen. Kurz vor dem Gipfel müsst ihr zwei seilgesicherte Passagen und eine drei Meter hohe Leiter überwinden.

Fototipp: Ein besonders eindrucksvolles Foto schießt ihr etwas unterhalb des Gipfelkreuzes. Stellt euch auf die kleine Steinebene und bittet jemanden, von etwas weiter oben ein Foto von euch zu machen. Absolut genial breitet sich die Landschaft und die Stadt Innsbruck hinter euch aus.

Anreise zur Serlesbahn in Mieders

Strecke:18 km
Höhenmeter:ca. 1.110 hm
Gehzeit:ca. 8 Stunden
Einkehrtipp:Wildeben Alm
Must-See:Europas höchstgelegenes Kloster

Von München aus fahrt ihr am besten mit dem Zug zum Innsbrucker Hauptbahnhof. Von dort könnt ihr ohne Umstieg mit dem Bus 590a oder 590b Richtung Neustift i. St./Stubaier Gletscher fahren und erreicht nach weniger als einer halben Stunde die Talstation der Serlesbahnen in Mieders.

Mit dem Auto fahrt ihr von München aus über Garmisch-Partenkirchen und Seefeld in Tirol nach Innsbruck. Ihr fahrt an der Bergiselschanze vorbei und folgt der B182 bis nach Schönberg im Stubaital. Über die B183 gelangt ihr zum kostenpflichtigen Parkplatz an den Serlesbahnen in Mieders. Alternativ könnt ihr auch die Maut zahlen und über die Brennerautobahn nach Schönberg fahren und von dort der Beschilderung nach Mieders und den Serlesbahnen folgen.

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Von der Bergstation zum höchstgelegenen Kloster Mitteleuropas

Vom Parkplatz der Serlesbahnen nehmen wir die Gondelbahn nach oben, wodurch wir die Tour um über 700 Höhenmeter abkürzen. An der Bergstation ist einiges los, da die vielen Spielplätze und der Walderlebnispfad ein starker Familienmagnet sind.

Wir lassen den Trubel hinter uns und folgen der Beschilderung Richtung „Maria Waldrast“. Über den einfachen Weg der Forststraße erreichen wir nach etwa 45 Minuten den beliebten Wallfahrtsort. Maria Waldrast liegt auf 1.614 Metern Höhe und ist damit das höchstgelegene Kloster Mitteleuropas! Es ist faszinierend, wie das rosafarbene Gebäude vor dem prächtigen Alpenpanorama ruht.

Durch wunderschöne Natur zum Serlesjöchl

Am Kloster füllen wir unsere Trinkblasen an einem Brunnen auf, und dann geht’s Richtung Serles. Zunächst führt der Weg uns durch einen dichten Wald, der sich aber recht schnell lichtet. Jetzt wandern wir auf einem Pfad durch duftende Latschensträucher.

Schon nach kurzer Zeit erwartet uns die erste Herausforderung: Es geht auf den Serlessteig, der zum Teil durch lose Schotterrinnen führt. Hier müsst ihr wirklich vorsichtig sein, denn es besteht die Gefahr von Steinschlägen und vom Abrutschen – also bitte langsam machen. Wer möchte, kann diesen Part über die Ochsenalm umgehen.

Nach dem Schotterabschnitt wird der Weg einfacher, und wir wandern über weite, blühende Almwiesen und können bis zum Hintertuxer Gletscher blicken! Der Weg führt stetig bergauf, bis wir schließlich oben auf der Scharte am Serlesjöchl stehen (2.384 Meter). Hier empfehle ich euch eine längere Pause. Wir packen unser mitgebrachtes Brot aus und genießen das Panorama.

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360-Grad-Aussicht von der Serles

Die Pause ist ideal, denn nach dem Jöchl wird es technisch anspruchsvoller. Es erwartet euch eine drei Meter hohe Leiter und zwei seilgesicherte Passagen! Ich komme echt ins Schwitzen, während wir uns Serpentine um Serpentine dem Gipfel nähern. Nicht nur, weil es so steil nach oben geht, sondern auch, weil es steil nach unten geht.

Besonders an den zwei seilgesicherten Passagen muss ich bewusst einmal tief durchatmen, um ruhig am Drahtseil die Passage zu meistern. Nach der Kraxelei erspähe ich das mächtige Gipfelkreuz, und die Vorfreude auf das versprochene Panorama trägt mich das letzte Wegstück hinauf. Oben stehe ich auf einem geräumigen Gipfelplateau, und das atemberaubende Panorama raubt mir den Atem.

Man blickt auf das Wipptal, die Alpenhauptstadt Innsbruck, die Zillertaler Alpen sowie mehrere Gletscher der Tuxer und Stubaier Alpen. Kein Wunder also, dass der Berg auch „Hochaltar Tirols“ und „die Regierende“ genannt wird.

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Fazit

Die Wanderung auf die Serles gehört zu den „Must-Hikes“ für jeden Tiroler Wanderfreund. Der 360-Grad-Rundumblick vom Hochaltar ist atemberaubend. Ich habe noch nie so viele unterschiedliche Landschaftsgebiete von einem Berggipfel aus gesehen. Die Wanderung soll durch den weiten Blick vom Gipfel auch unglaublich schön für eine Sonnenaufgangstour sein.

Mein Highlight, neben dem Gipfel, ist die Einkehr in die Wildeben-Alm auf dem Rückweg. Ihr genießt hier mitten in der Natur leckeres Essen und erfrischende Getränke. Besonders entspannend sind die Hängematten zwischen den Bäumen mit Blick auf die dolomitenartigen Kalkkögel. Dieser Ort ist auch für weniger geübte Wanderer gut erreichbar.

Lage

Praktische Links

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